Belichtungszeit
Definition
Die Belichtungszeit, auch als Verschlusszeit bekannt, ist die Zeitspanne, während der der Kameraverschluss geöffnet bleibt und Licht auf den Bildsensor oder den Fotofilm fällt. Sie wird in Sekunden oder Bruchteilen von Sekunden gemessen (z. B. 1/1000 S oder 1/60 s) und beeinflusst die Helligkeit sowie die Bewegungseffekte eines Fotos.
Funktionsweise
- Verschlussmechanismus: Bei der Belichtungszeit handelt es sich um den Zeitraum, in dem der Verschluss der Kamera geöffnet ist, um Licht auf den Sensor zu lassen. Je länger der Verschluss offen bleibt, desto mehr Licht fällt auf den Sensor und desto heller wird das Bild. Umgekehrt gilt: Eine kurze Belichtungszeit lässt weniger Licht durch und führt zu dunkleren Bildern.
- Einstellungen: Fotografen können die Belichtungszeit manuell einstellen oder die Kamera in einem automatischen Modus mit Belichtungsautomatik arbeiten lassen. Die richtige Wahl der Belichtungszeit richtet sich nach der Art des Motivs und dem vorhandenen Licht.
Einheiten
Belichtungszeiten werden üblicherweise in Sekunden (s) oder Bruchteilen von Sekunden (z. B. 1/200 s) angegeben. Extreme Belichtungszeiten können auch in Millisekunden (ms) für sehr kurze Zeiten oder in Minuten für Langzeitbelichtungen angegeben werden. Die Bruchschreibweise ist jedoch üblicher und leichter zu verstehen.
Einfluss auf die Fotografie
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Bewegungseffekte:
- Einfrieren von Bewegungen: Eine kurze Belichtungszeit (z. B. 1/1000 s) wird sich bewegende Objekte wie ein springendes Tier oder einen schnell fahrenden Sportwagen „einfrieren“, wodurch scharfe, detailreiche Bilder eines extrem kurzen Augenblicks entstehen.
- Bewegungsunschärfe: Eine lange Belichtungszeit (z. B. mehrere Sekunden) wird Bewegung in der Aufnahme darstellen und führt zu einem unscharfen Effekt, wodurch dynamische Bewegungen, wie der Wasserfall in einem Landschaftsfoto, weicher und fließender erscheinen.
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Belichtung:
- Die Belichtungszeit beeinflusst direkt die Helligkeit des Bildes. Bei hellem Licht (z. B. sonnigen Bedingungen) sind kürzere Belichtungszeiten erforderlich, in dunkleren Umgebungen längere Belichtungszeiten notwendig sind.
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Rauschverhalten:
- Bei langer Belichtung kann das Rauschen im Bild zunehmen, insbesondere bei höheren Empfindlichkeiten (ISO-Werten). Das Rauschen ist besonders in den dunklen Bildbereichen sichtbar.

Anwendungsbereiche
- Sportfotografie: Um schnelle Bewegungen einzufangen, sind kurze Belichtungszeiten erforderlich.
- Langzeitbelichtungen: In der Landschafts- oder Architekturphotografie, um beispielsweise das Wasser in einem Fluss glatt und weich erscheinen zu lassen, werden längere Belichtungszeiten von mehreren Sekunden oder sogar Minuten eingesetzt.
- Nachtfotografie: Für Aufnahmen bei schwachem Licht, wie in der Nacht oder bei Dämmerung, sind längere Belichtungszeiten nötig, um ausreichend Licht einzufangen.
Belichtungszeit in der Praxis
- Belichtungsmessung: Moderne Kameras messen die Lichtverhältnisse automatisch, bieten aber auch die Möglichkeit für manuelle Anpassungen. Fotografen können die Belichtungszeit entsprechend der Situation und dem gewünschten Effekt einstellen.
- Stativ: Bei langen Belichtungszeiten ist es zwingend notwendig, ein Stativ zu verwenden, um ungewollte Verwacklungen zu vermeiden, die das Bild unscharf machen.
Die Belichtungszeit ist ein zentrales Element der Fotografie, das den kreativen Ausdruck und die technische Präzision ermöglicht. Ein fundiertes Verständnis der Auswirkungen der Belichtungszeit auf die Belichtung, Bewegung und Bildqualität ist nützlich, um qualitativ hochwertige Fotos zu erstellen und die gewünschte Bildwirkung zu erzielen. Fotografen sollten sowohl mit kurzen als auch mit langen Belichtungszeiten experimentieren, um die Vielfalt der kreativen Möglichkeiten in ihrer Fotografie zu entdecken.
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Ich bin Stephan Forstmann, Berufsfotograf aus Leidenschaft und seit über 30 Jahren mit der Kamera unterwegs. Die letzten 10 davon professionell.
In diesen Beitrag habe ich viel Rechercheaufwand, Zeit und Herzblut investiert. Das mache ich, weil ich gerne mein Fachwissen an andere Fotografiebegeisterte weitergebe.
Hier auf meinem Blog teile ich meine Erfahrungen aus dem echten Fotografenalltag, gebe dir praktische Tipps mit und zeige dir, wie du deine Fotografie Schritt für Schritt verbessern kannst – und das kostenlos.
Fotografisch bin ich vor allem bei Hochzeiten, Portraits, Paaren, Newborn-Homestories und Veranstaltungen zu Hause. Nebenbei gebe ich Fotokurse und erstelle Tutorials, in denen ich dir zeige, was sich in der Praxis wirklich bewährt. Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, kam ich aus der IT und habe viele Jahre im Marketing gearbeitet – eine Kombination, die mir heute bei Technik, Workflow und Kundenkommunikation enorm hilft.
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