Willkommen in meinem Fotografie Tutorial “Sterne und Milchstraße fotografieren”.
Als Astronomie-Fan bin ich regelmäßig im Dunklen unterwegs und fotografiere den Sternenhimmel. Sterne, bzw. die Milchstraße zu fotografieren ist jedoch gar nicht so einfach und besonders für Fotografie-Einsteiger sind die besonderen Lichtverhältnisse in der Nacht eine echte Herausforderung.
In meiner Anleitung verrate ich dir, wie du Sterne und Milchstraße fotografierst und gebe dir Tipps zur Planung von Milchstraßenfotos.
Ich verstehe, wenn du keine ewig langen Tutorials zur Astrofotografie lesen möchtest, daher kannst du über diesen Link direkt zu den Einstellungen für Milchstraßenfotos springen, die ich selbst nutze:
Dennoch empfehle ich dir den ganzen Beitrag zu lesen, da du dadurch lernst, noch bessere Fotos von der Milchstraße anzufertigen, den richtigen Zeitpunkt für solche Aufnahmen zu wählen und ein paar echte Fallstricke umgehst.
Das erwartet dich im Beitrag Sterne und Milchstraße fotografieren.
- 1 Über den Beitrag Sterne und Milchstraße fotografieren
- 2 Milchstraße fotografieren: Planung und Vorbereitung
- 3 Wetter & Mondphase
-
4 Milchstraße fotografieren: Welche Fotoausrüstung brauche ich?
-
4.1 Empfehlenswerte Objektive für die Milchstraße
- 4.1.1 Das beste Milchstraßen-Objektiv für Canon EF
- 4.1.2 Das beste Milchstraßen-Objektiv für Canon RF
- 4.1.3 Das beste Milchstraßen-Objektiv für Canon EF-S (APS-C)
- 4.1.4 Das beste Milchstraßen-Objektivefür Canon EF-M
- 4.1.5 Das beste Milchstraßen-Objektiv für Sony E-Mount
- 4.1.6 Das beste Milchstraßen-Objektive für Sony E-Mount (APS-C)
- 4.1.7 Das beste Milchstraßen-Objektiv für Panasonic und Olympus Micro 4/3
- 4.1.8 Das beste Milchstraßen-Objektiv für Nikon F
-
4.1 Empfehlenswerte Objektive für die Milchstraße
- 5 Milchstraße fotografieren: Kameraeinstellungen
- 6 Ein ganz genauer Blick auf die Einstellungen bei der Milchstraßen-Fotografie
- 7 Sternspuren – Startrails fotografieren
- 8 Fotos von Sternen und Sternbildern
- 9 Planeten fotografieren
- 10 Kometen fotografieren
- 11 Häufige Fragen zur Milchstraßenfotografie
- 12 Milchstraße fotografieren: Eure Bilder und Erfahrungen

Über den Beitrag Sterne und Milchstraße fotografieren
Ich bin Stephan, Berufsfotograf aus Rheinhessen und schon seit meiner Kindheit fasziniert mich die Astronomie und der Sternenhimmel.
In diesem ausführlichem Tutorial möchte ich dich dazu ermutigen, deine Kamera mit unter den Sternenhimmel zu nehmen und deine ersten Gehversuche in der Milchstraßenfotografie zu unternehmen.
Damit dir das gut gelingt, habe ich in meinen Beitrag “Sterne und Milchstraße fotografieren” sehr viel Zeit, Recherche und mein ganzes KnowHow investiert und versuche, dir alle Fragen zur Milchstraßenfotografie bestmöglich zu beantworten.
Im Beitrag erfährst du, wie du die Milchstraße findest, wann du sie am besten fotografieren kannst, welches Equipment du benötigst und welche Kameraeinstellungen du wählen musst.
Ich gebe dir hier meine langjährigen Erfahrungen in der Astro- und Milchstraßenfotografie als Berufsfotograf hier komplett kostenlos an dich weiter.
Alle hier mit Sternchen (*) versehenen Links im Beitrag sind sogenannte Provision-Links. Klickst du auf solch einen Verweislink und kaufst ein Produkt, erhalte ich für deinen Einkauf eine kleine Provision.
Für dich erhöht sich der Preis dabei selbstverständlich nicht und du kannst mich damit bei meiner Arbeit und dem Erstellen weiterer Fotografietutorials unterstützen.
Danke dafür!
Der Übersicht halber, habe ich den Beitrag aufgeteilt. Wenn du mehr über Kameras, bzw. Objektive für die Milchstraßenfotografie erfahren möchtest, schaust du dir am besten folgende Beiträge an:
- Kamera für Milchstraße und Sterne: Die Besten DSLR & DSLM für die Astrofotografie
- Objektiv für die Milchstraße: Die besten Astrofotografie-Objektive für DSLR & DSLM
Milchstraße fotografieren: Planung und Vorbereitung
Plane deinen nächtlichen Ausflug unter den Sternenhimmel und nimm ausreichend Zeit mit. Geh’ nicht einfach planlos raus und knipse drauflos – das kann schnell dazu führen, dass die Ergebnisse deiner Milchstraßenfotos absolut enttäuschen. Überlege dir vorher was du vom Sternenhimmel fotografieren willst und wo du die Fotos machen wirst – zumindest grob.
Milchstraße finden

Die Milchstraße finden: Bevor du die Milchstraße fotografieren kannst, musst du erst einmal wissen, wo du sie an unserem Sternenhimmel überhaupt findest.
Die Milchstraße findest du in unseren Breitengraden im Sommer immer grob in der Himmelsrichtung Süden bis Westen. Im Winter findest du die Milchstraße im Westen bis Norden.
Wichtig: Die Milchstraße wirst du mit deinen eigenen Augen nur sehen, wenn du in einer dunklen Gegend bist und sich deine Augen bereits ein paar Minuten an die Dunkelheit angepasst haben. Je länger sich die Augen an die Dunkelheit anpassen können, desto besser. Nur dann wirst du das zarte Band der Milchstraße sehen! Diesen Vorgang nennt man übrigens Adaptation und es ist super interessant, was da im Auge passiert!
Aber ich schweife ab – Ich empfehle dir für die nächtliche Fototour unter den Sternenhimmel eine Sternkarte mitzunehmen, damit du dich zurecht findest. Die Sternkarte darf gerne in digitaler Form als App auf dem Smartphone sein. So findest du Sterne bzw. Milchstraße schneller und hast mehr Freude daran den Sternenhimmel zu fotografieren.
Sternenhimmel Apps
Gute Apps für den Sternenhimmel gibt es in den App-Stores für Android und iOS einige. Ich empfehle dir für die Astrofotografie besonders diese drei Apps:
- Photopills: Mit dieser App kannst du an jedem Standort dein Foto von der Milchstraße auf die Sekunde genau planen. Du kannst vor Ort im VR-Modus sogar die Milchstraße einblenden, um zu schauen wo sie zu einer bestimmten Uhrzeit steht. Diese App nutze ich wirklich sehr oft und sie ist auch für Landschaftsfotografen eine der besten Planungs-Apps.
- Stellarium Plus: Eine Echtzeit-Sternenkarte in der du einen riesigen Katalog an Sternen und Deep-Space-Objekten und auch die Milchstraße findest. Eignet sich dadurch auch super zur Planung für die Astrofotografie.
- Starwalk 2: Starwalk ist eine Alternative zu Stellarium und du erhältst bei besonderen Astronomie-Ereignissen eine Benachrichtigung. Auch hier kannst du die Milchstraße sehr schnell ausfindig machen.
Auch wenn diese drei Sternenhimmel Apps ein paar Euro kosten, kann ich sie besonders empfehlen. Denn so findest du blitzschnell heraus, ob sich die Milchstraße im gewünschten Bildausschnitt befinden wird. Stellarium gibt es zudem als kostenlose Software für Windows, OS X, Linux und als Online App. Stellarium eignet sich perfekt für die Planung von Astrofotos oder einen Fotoausflug zur Milchstraße!
Es gibt auch einiges an kostenlosen Sternenhimmel Apps. Leider sind diese oft in der Funktionalität stark eingeschränkt und mit Werbung zugepflastert. Gebt daher lieber die paar Euro für eine vernünftige Sternenhimmel App aus.
Übrigens: Wenn du mit einer Sternenhimmel App in der Astrofotografie arbeitest, empfehle ich dir, den Nachtmodus am Smartphone zu aktivieren, um die Adaptation des Auges nicht durch das Smartphone-Display zu stören.
Kleidung & Verpflegung

Zieh’ dich warm an – nicht nur im Winter, ganz nach dem Motto: “Lieber schwitzen als frieren!”. Sterne zu fotografieren macht nämlich null Spaß, wenn die Finger eingefroren sind oder die Zehen blau werden.
Ganz abgesehen davon, dass die Bedienung der Kamera dann ewig dauert. Erkälten willst du dich ja auch nicht! Warme und feste (Hand-) Schuhe, warme Sachen & eine Kanne Tee sind nie verkehrt!
Der Körper kühlt verdammt schnell aus wenn man sich nicht bewegt.
Checke auch nochmal deinen Kamera-Akku, schaue dass deine Objektive keinen Dreck auf der (Rück-) Linse haben (!) und ob eine Speicherkarte, mit ausreichend Platz drauf, in der Kamera ist.
Wetter & Mondphase
Um möglichst viele Sterne und feinste Strukturen der Milchstraße zu fotografieren, brauchst du im Idealfall erstmal einen klaren und unbewölkten Himmel. Wolken versperren nicht nur den Blick auf die Sterne, sondern sie reflektieren viel Umgebungslicht. Dadurch wird die Lichtverschmutzung zusätzlich verstärkt und die feinen Details der Milchstraße sind schnell überstrahlt.
Wichtig ist auch, dass der Mond nicht am Himmel zu sehen ist. Besonders der Vollmond überstrahlt den Sternenhimmel. Idealerweise fotografierst du bei Neumond oder wenn der Mond tief unter dem Horizont steht. Apps wie Stellarium oder diverse Mondkalender helfen dir hier weiter.
Alternativ kannst du auch in meiner Tabelle hier die Neumondphasen raussuchen:
Tabelle Neumond 2023: beste Termine um die Milchstraße zu forografieren
Monat | Datum Neumond |
---|---|
Januar | 21.1.2023 |
Februar | 20.2.2023 |
März | 21.3.2023 |
April | 20.4.2023 |
Mai | 19.5.2023 |
Juni | 18.6.2023 |
Juli | 17.7.2023 |
August | 16.8.2023 |
September | 15.9.2023 |
Oktober | 14.10.2023 |
November | 13.11.2023 |
Dezember | 13.12.2023 |
Lichtverschmutzung
Den dein großer Gegner in der Milchstrasenfotografie heißt: Lichtverschmutzung.
Die Lichtverschmutzung ist nichts anderes als unerwünschte oder übermäßige Beleuchtung durch künstliche Lichtquellen, die besonders bei Nacht sichtbar wird. Dieses Phänomen tritt vor allem in städtischen Gebieten auf, wo zahlreiche Straßenlampen, Beleuchtungen von Gebäuden, Werbetafeln und andere Lichtquellen die Nacht zum Tag machen.
Diese Lichtquellen sind auch noch deutlich am Horizont zu sehen, selbst wenn du nicht mehr in städtischem Gebiet bist.
Wenn du den Sternenhimmel fotografieren willst, suche dir also einen möglichst dunklen Ort fernab der Städte.
Hier hast du weniger Lichtverschmutzung, die sonst viele Sterne überstrahlt.



In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und den Bayerischen Alpen hat man übrigens die besten Bedingungen, um der Lichtverschmutzung in Deutschland aus dem Weg zu gehen.
Nutze zur schnellen Locationsuche diese interaktive & aktuelle Karte mit sehr dunklen Standorten
Natürlich gibt es auch eine Übersichtskarte für die Lichtverschmutzung als kostenlose App für Android
Empfehlenswerte Sternenparks und dunkle Locations

Und wo kann man die Milchstraße besonders gut sehen und fotografieren?
Bei einem Ausflug in einen Sternenpark! Das lohnt sich, da dort extrem wenig Lichtverschmutzung vorherrscht.
Natürlich gibt es in Deutschland auch Orte, an denen es kaum Lichtverschmutzung gibt und die Milchstraße besonders gut zu sehen ist. Diese Locations sind in Deutschlands besonders empfehlenswert:
- Nationalpark Eifel – übrigens auch am Tag sehr sehenswert! Leider inzwischen ein paar Windräder sichtbar.
- Biosphärenreservat Rhön
- Sternenpark Winklmoos-Alm
- Westhavelland
- Pfälzer Wald
- Alpen
- Harz
Milchstraße fotografieren: Welche Fotoausrüstung brauche ich?
In der Milchstraßenfotografie, ist die Kamera-Ausrüstung recht wichtig, um wirklich beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.
Ich zeige dir kurz ein paar Fotos, die ich mit sehr gutem Equipment hier in Deutschland in der Nähe von Mainz auch bei starker Lichtverschmutzung aufnehmen konnte:



Die Fotos oben habe ich alle mit einem lichtstarken 20mm Objektiv fotografiert: Objektiv anschauen*
Nun die gute Nachricht:
Für den Einstieg in die Milchstraßenfotografie brauchst du neben der Kamera eigentlich nur ein gutes, stabiles Stativ und ein Weitwinkelobjektiv. Ich möchte dir hier die, meiner Meinung nach, besten Objektive für die Milchstraße für die beliebtesten Kameramarken kurz vorstellen. Klicke einfach auf deinen Objektivanschluss um das entsprechende Objektiv anzuzeigen.
Empfehlenswerte Objektive für die Milchstraße
Das beste Milchstraßen-Objektiv für Canon EF
- Kategorie A-Art. Verwendungszweck: Reisen, Landschaft, Hochzeit & Events, Natur & Wildlife
- Weltweit erstes F1,4 Ultra-Weitwinkel-Objektiv für Vollformat-DSLR's
- Größter Abbildungsmaßstab 1:7,1
- Naheinstellungsgrenze: 27,6 cm
- Lieferumfang:Objektiv;Köcher;Rückdeckel;Frontstülpdeckel LC907-01;Garantiekarte;Bedienungsanleitung
- sehr scharfes Objektiv
- Offenblende 1.4
- kaum Verzeichnung
- Vignettierung
- Coma in den Ecken
- teuer
- extrem lichtstarkes Weitwinkelobjektiv
- Weltweit erstes F1,4 Ultra-Weitwinkel-Objektiv für Vollformat
- Top Abbildungsleistung
- Naheinstellungsgrenze: 27,6 cm
- Für Milchstraße, Reisen, Landschaft, Hochzeit & Events, Natur & Wildlife
Das beste Milchstraßen-Objektiv für Canon RF
Günstiges Weitwinkelobjektiv für Kameras der EOS R Reihe.
Durch die Lichtstärke von 2.8 auch für die Astrofotografie perfekt geeignet.
- Klein
- Leicht
- Viel Weitwinkel
- günstig
- schöne Blendensterne bei f/11
- leiser, schneller Fokus
- Randunschärfen
- Vignettierung
- Gehäuse aus Kunststoff
- Nicht witterungsbeständig
- 16mm Ultraweitwinkelobjektiv für Vollformatsensor
- 165g leicht
- 43mm Filterdurchmesser
- Nur 69,2mm x 40,2mm groß
Das beste Milchstraßen-Objektiv für Canon EF-S (APS-C)
- Lichtstarkes Weitwinkelobjetiv für Canon APS-C DSLR
- Gute schärfe
- Offenblende gut nutzbar
- Vignettierung
- Nur manueller Fokus
Das beste Milchstraßen-Objektivefür Canon EF-M
- scharfes Objektiv
- sehr lichtstark
- vergleichsweise günstig
- nur für APS-C
- Staub- und spritzwassergeschützt
- Eines der besten APS-C Weitwinkelobjektive derzeit
Das beste Milchstraßen-Objektiv für Sony E-Mount
Eines der Besten Objektive für die Milchstraßenfotografie. Es bildet auch an den Rändern scharf ab und verzerrt die Sterne an den Rändern nicht.
Meine absolute top Empfehlung für die Milchstraße, wenn du mit Sony oder dem L-Mount arbeitest.
- Scharf bis in die Ecken bei Blende 1.4
- fast kein Coma
- kleiner und leichter als das Vorgängermodell
- 15 Sekunden Belichtungszeit ohne Sternwischer möglich
- Blende 1.4
- schneller, geräuscharmer Autofokus
- Ideales Objektiv für die Milchstraßen-Astrofotografie, Reisen & Landschaft
- Clip in Filterhalter
- Spritzwassergeschützt
Das beste Milchstraßen-Objektive für Sony E-Mount (APS-C)
- scharfes Objektiv
- sehr lichtstark
- vergleichsweise günstig
- nur für APS-C
- Staub- und spritzwassergeschützt
- Eines der besten APS-C Weitwinkelobjektive derzeit
Das beste Milchstraßen-Objektiv für Panasonic und Olympus Micro 4/3
- Sehr lichtstark
- Super Bildqualität
- Sehr günstig zu bekommen
- Nur manueller Fokus
Das beste Milchstraßen-Objektiv für Nikon F
Extrem gute Abbildungsleistung und sehr hohe Lichtstärke, extrem scharf bei Blende 1.4, lange Belichtungszeit möglich
- sehr scharfes Objektiv
- Offenblende 1.4
- kaum Verzeichnung
- Vignettierung
- Coma in den Ecken
- teuer
- extrem lichtstarkes Weitwinkelobjektiv
- Weltweit erstes F1,4 Ultra-Weitwinkel-Objektiv für Vollformat
- Top Abbildungsleistung
- Naheinstellungsgrenze: 27,6 cm
- Für Milchstraße, Reisen, Landschaft, Hochzeit & Events, Natur & Wildlife
Natürlich gibt es noch viel mehr richtig gute Objektive, die für die Milchstraßenfotografie geeignet sind, die ich dir gerne in einem separaten Beitrag vorstellen möchte:
Wenn du schon ein gutes, lichtstarkes Weitwinkelobjektiv hast, kannst du schon relativ einfach Sterne fotografieren, wenn wenn du ein stabiles Stativ benutzt. Mit stabil meine ich, dass das Stativ die Last problemlos tragen kann und auch einen Windstoß dämpfen kann.
Und idealerweise sollte das Stativ auch von dir in absoluter Dunkelheit einfach aufzubauen und zu bedienen sein.
Leider wird auf dem Stativ-Markt wirklich viel Schrott angeboten und viele Einsteiger machen den Fehler ein extrem günstiges Stativ zu kaufen, dass nichts taugt.
Ich finde: Stative unter 75€ kann man für die Kombi DLSM oder DSLR + lichtstarkes Objektiv komplett vergessen.
Wenn du trotzdem nicht gleich mehrere hundert Euro für ein ordentliches Stativ für Fotos vom Sternenhimmel ausgeben möchtest, dann schaue dir doch einmal folgende Stative an.
Diese Stative eignen sich perfekt für Fotos der Milchstraße:
- einfaches, aber dennoch stabiles Stativ
- Kugelkopf
- günstiges Carbonstativ

Ein Fernauslöser ist nützlich, aber nicht unbedingt notwendig (Ausnahme BULB-Belichtung mit der DSLR). Schließlich hat fast jede Kamera heutzutage einen zeitgesteuerten Selbstauslöser.
Trotzdem hat es einige Vorteile mit dem Fernauslöser zu arbeiten und die Anschaffung kostet nicht mal 10€. (Infrarot-Fernauslöser auf Amazon*). Denn dadurch, dass die Kamera beim Sterne fotografieren nicht mehr angefasst werden muss, gibt es beim Auslösen auch keine Erschütterungen, die sich bei einem billigen Stativ durchaus mehrere Sekunden bemerkbar machen.
Zusätzlich kann man bei den meisten Kameras nur mit einem Fernauslöser länger als 30 Sekunden belichten.
Tipp: Gib dein Fernauslöser einen festen Platz in der Kameratasche oder binde den Beutel ans Stativ, wenn du Sterne fotografieren gehst.
Ich habe schon auf mancher Tour unter dem Sternenhimmel den Fernauslöser im Fotoschrank vergessen und mich vor Ort darüber geärgert.
Zusatztipp: Oft gibt es eine App, mit dem du die Kamera auch fernsteuern kannst, was beim Sterne fotografieren wirklich hilft. Bei Canon ist das zum Beispiel Camera Connect. Und mit der Kamera-App kann man auch idealerweise die Schärfe der Fotos vor Ort kontrollieren (Stichwort: Sterne richtig fokussieren)!
Auch wichtig: Für deinen Ausflug zum Sterne fotografieren, solltest du eine kleine LED-Taschen- oder Stirnlampe mit einpacken (idealerweise leuchtet diese Rot oder ist mit roter Folie beklebt), um nicht in der Dunkelheit zu stolpern.
Übrigens: Welche Kameras für Fotos von Sternen und der Milchstraße besonders geeignet sind, erzähle ich dir in einem diesem Beitrag:
Und in einem gesondertem Beitrag zeigen ich dir, welche Objektive für die Milchstraße besonders geeignet sind und ziege dir noch ein paar Modelle mehr, als hier im Beitrag.
Milchstraße fotografieren: Kameraeinstellungen
- Kameramodus: die Milchstraße fotografierst du immer im manuellen Modus
- Stabilität: nutze ein stabiles Stativ, bei einer DSLR immer die Spiegelvorauslösung, arbeite mit zeitgesteuertem Auslöser bzw. Fernauslöser oder App
-
Objektiv: um die Milchstraße zu fotografieren, benötigst du ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv (14mm –
35mm ) mit mindestens Blende 2.8 - Blende: ich fotografiere die Milchstraße so offenblendig wie es geht, mindestens Blende 2.8, besser 2.0 oder 1.4
- ISO: Hohes ISO wählen: 1600 bis 6400
- Fokus: manuell auf unendlich fokussieren, dafür Live-View mit 10-facher Vergrößerung nutzen
- Belichtungszeit: Je nach Brennweite eine Belichtungszeit von 10 – 25 Sekunden einstellen. Bei kurzen Brennweiten kann länger belichtet werden, als bei langen.
Das Ergebnis dieser Einstellungen sollte ein Foto von der Milchstraße sein, auf dem das zarte Band unserer Heimatgalaxie schon sehr schön zu erkennen ist.

Besonders spannend wird dein Foto, wenn du nicht nur die Milchstraße fotografierst, sondern auch einen interessanten Vordergrund mit in das Foto nimmst.
Du wirst schnell merken: Den Sternenhimmel zu fotografieren macht Spaß und Fotos von der Milchstraße sind immer beeindruckend. Denn deine Kamera wird dir Details der Milchstraße zeigen, die mit dem bloßen, menschlichen Auge gar nicht sichtbar sind. Je hochwertiger die Ausrüstung dabei ist, desto einfacher wird es, die Milchstraße detaillierter und schöner zu fotografieren.
Der nächste Abschnitt zeigt dir, worauf du bei Fotos von der Milchstraße zusätzlich achten solltest.
Hast du vor, ein besonders schönes Foto von der Milchstraße zu machen, ist es wichtig etwas vorzuplanen. Denn wenn man die Milchstraße fotografieren will, solltest du folgende Punkte beachten:
Suche dir einen Ort mit einem spannenden Vordergrund und plane dein Foto so, dass die Milchstraße genau so steht, wie du das möchtest. Fahre rechtzeitig an deinen Fotospot und plane Zeit für Aufbau von Stativ und Kamera und vor allem das manuelle Fokussieren ein.
Wann ist die Milchstraße am besten zu fotografieren?

Mach´ deine Fotos von der Milchstraße Ende Frühjahr, im Sommer oder Anfang Herbst. Die Milchstraße ist in unseren Breitengraden im Sommer besonders gut zu sehen. Im Winter dagegen seht ihr nur einen winzigen Teil. Hier hilft dir die App Stellarium Plus oder Starwalk 2 weiter, um zu sehen, wann die Milchstraße besonders sichtbar ist.
Was ist, wenn der Mond scheint?
Fotografiere die Milchstraße wenn Neumond ist, oder der Mond (weit) unter dem Horizont steht, da sonst kaum etwas von der Milchstraße sichtbar sein wird. (nutze hierfür einfach eine App oder einen Mondkalender). Ein Neumond bietet aber immer die besten Vorraussetzungen!
- Zusammen mit der App “Photopills” lässt sich ein Foto von der Milchstraße an einem bestimmten Standort bis auf die Sekunde genau planen.
- Bist du südlich des Äquators im Urlaub, kannst du spektakuläre Fotos von der Milchstraße und den Begleitgalaxien – der großen und kleinen Magellanschen Wolke machen.
- Extratipp – Milchstraße fotografieren wie ein Profi: Wenn du noch bessere, detailliertere Milchstraßenfotos machen wollt, dann brauchst du eine Nachführung, die die Erdrotation ausgleicht. Empfehlenswert ist für weitwinklige Aufnahmen beispielsweise die Omegon LX Mini Track* mit der ich selbst relativ oft arbeite.
Ein ganz genauer Blick auf die Einstellungen bei der Milchstraßen-Fotografie
Die folgenden Punkte erklären dir ganz genau, warum man die oben genannten Kamera-Einstellungen für Fotos von Milchstraße und Sternen nutzen sollte:
Kameramodus
Bei der Sternen- und Milchstraßenfotografie fotografieren wir prinzipiell im manuellen oder im BULB-Modus (Bei BULB brauchen wir jedoch zwingend einen Fernauslöser, bzw. steuern wir die Kamera via App). Warum manuell? Die Kamera befindet sich in einer schwierigen Lichtsituation und wir wollen die komplette Kontrolle über die Belichtung haben.
Blende
Fotografiere so offenblendig, wie es nur geht (kleine Blendenzahl). Ich empfehle eine Blende von mindestens 2.8. Ein lichtstarkes Objektiv mit Blende 2.0 oder gar 1.4, ist hier das Optimum. Die offene Blende sorgt dafür, dass du soviel Licht einfängst, wie möglich.
Bildstabilisator
Ein eventueller Bildstabilisator (IS, VC, VR, etc.) am Objektiv oder in der Kamera muss deaktiviert werden. Auf einem Stativ kann ein Bildstabilisator kontraproduktiv wirken. Eigentlich gibt es auch keine Bewegung, die du ausgleichen musst.
Sterne / Milchstraße fokussieren

Um die Sterne perfekt zu scharf zu bekommen, musst du manuell fokussieren und den Autofokus ausschalten. Der Autofokus wird dir in der Dunkelheit nicht helfen und die Kamera wird Probleme dabei haben, etwas scharf zu stellen. Daher machen man das einfach selbst.
Der schwerste Part ist eigentlich die Fokussierung auf Unendlich. Manche Objektive haben am Fokussierring den Fokus für Unendlich ( ∞ ) eingezeichnet, was die Sache wesentlich einfacher macht – zumindest grob. Denn wenn du Sterne perfekt fokussieren willst, wirst du um eine Feinjustage nicht herumkommen.
Sterne und Milchstraße fokussieren: Tipps
- Suche am Nachthimmel einen besonders hellen Stern (Vega im Sommer, Sirius im Winter) oder einen hellen Planeten wie Jupiter
- Richte Kamera und Objektiv auf diesen hellen Stern aus
- Der helle Stern sollte sich idealerweise genau in der Mitte im Sucher befinden, da hier die Schärfe besonders gut zu beurteilen ist
- Aktiviere den LiveView auf dem Display
- Zoome bis zur maximalen Vergrößerung in den LiveView herein
- Stelle nun den Stern durch feine Justagen in kleinen Schritten nach und nach perfekt scharf
- Die Sterne sind perfekt scharfgestellt, wenn sie punktförmig und am kleinsten abgebildet werden
Fast alle spiegellosen Kameras unterstützen das sogenannte Fokus-Peaking, was das manuelle scharfstellen wesentlich einfacher macht. Übrigens: Mit Magic Lantern funktioniert das Focus-Peaking auch mit der DSLR.
Eine weitere Hilfe: Alternativ kannst du tagsüber auf unendlich fokussieren und markierst gut sichtbar am Objektiv den Fokusstand. Das geht natürlich nur bei Objektiven, bei denen sich der Fokusring nicht unendlich weit drehen lässt. Aber Achtung – gibt es im Verlauf des Tages große Temperaturunterschiede, wird das nicht funktionieren.
Mache immer eine Probeaufnahme! Zoome komplett ins Bild rein und kontrolliere die Schärfe. Nichts ist ärgerlicher, als nach einer 3 Stunden-Session festzustellen, dass alle Bilder leicht unscharf sind! Beachte auch, dass du bei großen Temperaturveränderungen im Verlauf der Nacht gelegentlich nachfokussieren musst. Kontrolliere dazu am besten regelmäßig, ob die Sterne auch noch scharf abgebildet werden!
ISO
Der ISO-Wert sollte in der Stern- und Milchstraßenfotografie je nach Rauschverhalten der Kamera und dem gewünschten Motiv zwischen 1600 und 6400 liegen.
Hier geht Probieren über Studieren und das gewünschte Motiv und die vorhandene Lichtverschmutzung ist hierfür ausschlaggebend. Prinzipiell solltest du du den Sensor in der Empfindlichkeit so weit hinaufsetzen wie es geht, jedoch ohne das Bild komplett zu verrauschen.
Willst du in einer dunklen Nacht die Milchstraße fotografieren, sollte dein ISO recht hoch gewählt sein – also mindestens 1600.
Probiere einfach unterschiedliche Werte aus und entscheide selbst. Willst du viele Sterne abbilden bzw. die Milchstraße fotografieren, ist ISO 1600 eigentlich Pflicht. Bei modernen APS-C Kameras von Sony und Canon ist ISO 3200 auch noch locker nutzbar. Immerhin gibt es für etwas mehr Rauschen gleich die doppelte Menge an Licht.
Ich würde grundsätzlich immer lieber ein verrauschtes Bild mitnehmen, als gar keines.
Sterne fotografieren: Belichtungszeit

Beim Sterne fotografieren hängt die Belichtungszeit vom gewünschten Motiv und der Brennweite ab.
Da sich die Erde dreht, bekommen wir ab bestimmten Belichtungszeiten Sternspuren. Wenn du Sterne und Milchstraße fotografierst und eine zu lange Belichtungszeit für dein Objektiv wählst, wird die Milchstraße auf den Fotos sehr schnell verwaschen und undeutlich dargestellt sein. Denn bei der Belichtungszeit gibt je nach der Brennweite Grenzwerte, bei denen die Erdrotation sichtbar wird.
Schon mit dem Kitobjektiv kannst du aber vergleichsweise lange Verschlusszeiten realisieren, ohne Wischer zu bekommen.
Grundsätzlich gilt für die Belichtungszeit in der Astrofotografie ohne Nachführung folgendes:
- Je weitwinkliger dein Objektiv ist, desto länger kannst du den Sternenhimmel fotografieren.
- Je näher der Bildausschnitt in Richtung Polarstern zeigt, desto länger kannst du belichten, ohne sichtbare Sternspuren zu bekommen.
- Fotografierst du Sterne auf Horizont-Höhe, solltest du deine Verschlusszeit etwas kürzer halten.

Wenn die gewählte Kombination aus Belichtungszeit und Blende nicht ausreicht, schwache Strukturen wie die Milchstraße deutlich und scharf aufzunehmen, kannst du das erst einmal mit höheren ISO-Werten ausgleichen. Oder du nutzt ein noch lichtstärkeres Objektiv um die Milchstraße zu fotografieren.
Eine letzte Option, länger zu belichten, ist die angesprochene Astro-Nachführung, welche die Erdrotation ausgleicht.
Wenn du merkst, dass du richtig viel Freude daran hast, die Milchstraße zu fotografieren, dann ist solch eine Astro-Nachführung eine wirklich lohnenswerte Anschaffung.
Neben der vergleichsweise günstigen Nachführung, der Omegon LX Mini Track gibt es noch Profivarianten, die auch sehr schwere und große Kameras problemlos und extrem exakt nachführen:
- Günstige Einsteiger-Astronachführung
- klein und leicht, perfekt für Reisen
- rein mechanisch, keine Batterien nötig
- Ideal um die Milchstraße zu fotografieren
- Mit schwereren Objektiven nicht mehr gut nutzbar und ungenau
- Profi-Nachführung mit hoher Traglast
- sehr lange Belichtungszeiten möglich
- Einnorden durch beleuchteten Polsucher sehr einfach
- Auto-Guiding-Anschluss vorhanden
- teuer
Sterne und Milchstraße fotografieren: maximale Belichtungszeit berechnen
Die maximalen Belichtungszeit für Bilder ohne Sternspuren lässt sich mit dieser Formel ganz einfach ausrechnen:
300 / (Cropfaktor der Kamera * Brennweite) = max. Belichtungszeit
Rechenbeispiel 1: APS-C Kamera
An einer Canon M50 Mark II (Cropfaktor 1,6) zusammen mit dem Objektiv Sigma 16mm 1.4 Contemporary ergibt folgenden Wert:
300 / (1,6 * 16) = 11.71 Sekunden
Rechenbeispiel 2: Vollformatkamera
Würde ich eine Vollformatkamera – zum Beispiel die Sony Alpha 7III – (Cropfaktor 1) nehmen und dazu ein 16mm Objektiv nutzen, wäre das Ergebnis dieser Formel:
300 / (1 * 16) = 18,75 Sekunden
Rechenbeispiel 3: Micro Four-Thirds
Ich nehme eine Panasonic Lumix G-81 (Cropfaktor 2) und ein 12mm Objektiv:
300 / (2 * 12) = 12,5 Sekunden
Wer nicht ganz punktförmige Sterne haben möchte, kann für die Formel statt 300 den Wert 500 einsetzen. Die Ergebnisse sind trotz längerer Belichtungszeit durchaus noch brauchbar!
Rechner für maximale Belichtungszeiten der Milchstraße
Liste: maximale Belichtungszeit für Fotos von der Milchstraße nach Brennweite
Hier hast du noch zusätzlich eine Übersicht über die maximalen Belichtungszeiten für gängige Brennweiten in Tabellenform, um die Milchstraße ohne Sternspuren zu fotografieren.
Brennweite | Kleinbild | APS-C | MFT |
---|---|---|---|
10mm | 30s | 18,75s | 15s |
12mm | 25s | 15,62s | 12,5s |
14mm | 21,4s | 13,39s | 10,7s |
16mm | 18,75s | 11,71s | 9,37s |
20mm | 15s | 9,37s | 7,5s |
24mm | 12,5s | 7,81s | 6,25s |
28mm | 10,71s | 6,69s | 5,35s |
30mm | 10s | 6,25s | 5s |
35mm | 8,57s | 5,35s | 4,28s |
40mm | 7,5s | 4,68s | 3,75s |
50mm | 6s | 3,75s | 3s |
70mm | 4,2s | 2,6s | 2,1s |
85mm | 3,52s | 2,2s | 1,76s |
105mm | 2,85s | 1,78s | 1,425s |
Aufnahmeformat
Idealerweise fotografierst du die Milchstraße ausschließlich im RAW-Format.
Warum RAW und nicht JPG? Wenn wir Sterne und Milchstraße fotografieren, dann wollen wir so viele Details wie möglich aufnehmen und die Bilder höchstwahrscheinlich digital nachbearbeiten. Jedes Bild, das als JPG gespeichert wird, ist ein komprimiertes Bild. Und bei einer Komprimierung gehen immer Bilddetails verloren. Glaube mir, die Nachbearbeitung eines Milchstraßenfotos im RAW-Format wird dir einiges an zusätzlichen Details bescheren.
Weißabgleich
Der Weißabgleich ist erstmal egal, solange du die Milchstraße im RAW-Format fotografierst. In unserer Bildbearbeitung kannst du ja nachträglich den Weißabgleich verändern, daher brauchst du dir darum keinen Kopf zu machen. Aber als Richtwert kannst du, je nach Lichtverschmutzung, Werte von 3700 bis 4000 Kelvin im Hinterkopf behalten.
Individualfunktionen der Kamera
Willst du Sterne und Milchstraße mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren, empfehle ich die Spiegelvorauslösung einzuschalten. Bei einer DSLR klappt beim Auslösen der Spiegel runter, damit Licht auf den Sensor fällt.
Diese kleine Bewegung erzeugt eine Vibration, die (besonders auf sehr billigen Stativen) für mehrere Sekunden Schwingungen verursacht. Dadurch können Bewegungsunschärfen in das Foto kommen. Spiegellose Kameras haben beim Milchstraße fotografieren einen kleinen Vorteil, da eine Einstellung weniger vorgenommen werden muss.
Wenn du dich fragst, welche Kamera für die Milchstraßenfotografie besonders geeignet ist, dann kannst du dir meinen ausführlichen Beitrag zum Thema “Beste Kameras für Fotos von der Milchstraße” anschauen.
Ebenso habe ich mich ausführlich mit dem Thema Objektive für die Milchstraßenfotografie befasst und findest die besten Objektive für die Milchstraße in diesem Artikel.
Sternspuren – Startrails fotografieren

Sieht immer wieder beeindruckend aus: Ihr könnt eine sehr lange Belichtung des Sternenhimmels machen und dadurch kreisrunde Sternspuren erzeugen. Möchte man solch ein Bild mit Sternspuren haben, könnt ihr im BULB-Modus ein paar Minuten belichten (Achtung – ISO nicht zu hoch wählen!).
Für den Anfang zumindest, denn mit “Stacking” bekommen wir deutlich bessere Ergebnisse und unterdrücken vor allem das Rauschen der Kamera. Auf das Thema Stacking gehe ich in einem späteren Blogbeitrag ein.

Bei Sternspurenfotos empfehle ich kleinere ISO-Werte (100 – 400 – je nach Anfangsblende am Objektiv). Denn sonst werden zu viele Sternspuren auf dem Foto sein und das sieht nicht mehr schön aus.
Fotos von Sternen und Sternbildern
Zuerst sollte man sich an Fotos von besonders auffälligen Sternbildern versuchen. Orion sticht im Winter besonders ins Auge und ist immer ein schönes Fotomotiv.

Mit einem lichtstarken Teleobjektiv kann man im Sternbild Orion sogar die ersten Versuche in der Astrofotografie wagen und den Orionnebel mit relativ wenig Aufwand fotografieren.
Der große und der kleine Wagen sind auch bekannte Sternbilder, die auffallen und bekannt sind. Wer das Sternbild Cassiopeia findet, kann bei einer weitwinkligen Aufnahme sogar die Andromeda-Galaxie mit erwischen.
Diese ist als kleiner “milchiger Knubbel” mit Grundzügen einer Galaxie auf den Bildern erkennbar und kann ebenfalls vergleichsweise leicht mit einem Lichtstarken Telobjektiv eingefangen werden..
Planeten fotografieren

Die Venus ist hell, leicht zu finden und ein perfektes Einstiegs-Objekt, sofern man ein Teleobjektiv besitzt! Dafür jedoch leider sehr sehr unspektakulär, wenn man ein paar mal die Sichel der Venus gesehen hat.
Wer ein Teleobjektiv besitzt, kann mit ein wenig Übung Jupiter und seine größten 4 Monde fotografieren. Ab 200mm sollte man die Begleiter des Gasriesen schon erkennen können. Jupiter ist zudem auch leicht am Himmel zu finden. Nutzt für die ersten Male am besten eine App um Jupiter zu finden.
Nach und nach werdet ihr aber die typische Farbe und Helligkeit vom König unseres Sonnensystems ganz von alleine erkennen. Saturn, der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem, ist ebenfalls mit einem 300mm Teleobjektiv einzufangen, wenn er der Erde besonders Nahe steht.
Die Ringe sind erkennbar. Jedoch ist so ein Foto vom Saturn schon wesentlich schwerer anzufertigen.
Kometen fotografieren

Ab und an gibt es einen hellen Kometen am Sternenhimmel zu sehen. Wie du einen Komet fotografierst, erkläre ich dir in einem eigenen Tutorial.
Häufige Fragen zur Milchstraßenfotografie
Was sind häufige Anfängerfehler beim Sterne fotografieren?
Am häufigsten werden zu kurze Belichtungszeiten, zu niedrige ISO-Werte oder zu lichtschwache Objektive genutzt.
Meine Milchstraßenfotos zeigen nicht so viele Details wie deine. Warum ist das so?
Ich bearbeite meine Fotos nach und nutze dabei Techniken wie das Stacking um das Rauschen zu reduzieren. In der RAW Entwicklung kommen dann die ganzen Details zum Vorschein.
Milchstraße fotografieren: Eure Bilder und Erfahrungen
Nun interessiert mich, ob Ihr schon mal den Nachthimmel und die Milchstraße fotografiert habt und was dabei herausgekommen ist.
Fiel es euch schwer, Bilder von Sternen und der Milchstraße zu machen? Nutzt hierfür einfach die Kommentarfunktion unter dem Post! Ich freue mich immer über Kommentare, Anregungen und Bilder von euch!
Und falls du wissen willst, wie du den Mond fotografierst, dann ist mein Beitrag Mond fotografieren: Einstellungen, Kameras, Objektive und Tipps genau richtig für dich!
Bilder zum Beitrag: Milchstraße und Sterne fotografieren
Hier findest du noch einmal alle Bilder von Sternen und der Milchstraße aus dem Beitrag.


























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