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Willkommen im Beitrag “Mond fotografieren”! Hier will ich dir Tipps geben, wie du relativ einfach super Fotos vom Mond machen kannst.
Da ich selbst viel Freude an der Astrofotografie habe und regelmäßig den Mond fotografiere, will ich dir heute erklären, wie du den von der Erde 374000 Kilometer entfernten Mond ganz einfach fotografierst. Und zwar so, dass der Mond scharf und deutlich mit vielen Details sichtbar ist. Denn mit ein paar Tipps ist es ganz einfach den Mond zu fotografieren.
Ich erkläre dir, welche Kameraeinstellungen die richtigen sind und welche Ausrüstung sich besonders gut eignet, um den Mond zu fotografieren.
Die gute Nachricht: Fotos vom Mond kann man ganz einfach machen. Wir brauchen nicht mal teures Kamera-Equipment für ein Mondbild! Aber schauen wir uns doch mal genau an, welche Ausrüstung geeignet ist, um den Mond zu fotografieren.
Fangen wir mit dem Wichtigsten an – einem stabilen Stativ. Ein gutes Stativ ist das A und O für ein ordentliches Mondfoto! Ich selber nutze für all meine Mond- und Milchstraßenfotos das Stativ Rollei C6i*, das ausreichend Stabilität und Einstellungsmöglichkeiten bietet. Bitte kauf kein Stativ für 25€ – das ist hinausgeworfenes Geld, da diese Stative in der Mondfotografie keine Stabilität bieten.
Das Stativ hilf dir dabei, Verwackelungen beim Fotografieren des Mondes zu vermeiden. Es ist neben der Kamera das wichtigste Arbeitsmittel.
Welche Kamera brauche ich, um den Mond zu fotografieren?

Die Mondfotografie ist wirklich ganz einfach: Der Mond ist am Nachthimmel das hellste Objekt. Er reflektiert so viel Sonnenlicht, dass wir keine teuere Kamera benötigen, um eine ausreichende Lichtmenge einzufangen. Für die Mondfotografie eignen sich bereits kleinere Bridge-Kameras, eine einfach Spiegelreflexkamera oder das eigene Smartphone.
Mondfotografie mit dem Smartphone
Ja, auch mit dem Smartphone kann man den Mond fotografieren. Man braucht nur lediglich ein aufclippbares Teleobjektiv und das Smartphone sollte die manuelle Einstellung der Belichtung ermöglichen – oder zumindest eine Belichtungskorrektur haben.
Solche Smartphone-Teleobjektive gibt es bereits relativ günstig. Allerdings sollte man dann nicht mehr Freihändig fotografieren, sondern ein Stativ nutzen und man sollte sich bewusst sein, dass die Bildqualität nicht an die von “richtigen Kameras” herankommt:
- 36-facher Zoom
- einfach auf die Smartphone Kamera anzuclippen
- günstig erhältlich
- Manueller Fokus
Mondfotografie – Kameras mit Wechselobjektiven
Kameras mit einem MFT-Sensor, einem APS-C-Sensor und Vollformat-Kameras sind für Fotos vom Mond bestens geeignet, da man hier wesentlich einfacher eine sehr gute Bildqualität erreicht.
Ja, bei Bridge-Kameras gibt es einige Modelle, die umgerechnet einen 64- bis 125-fachen Zoom ermöglichen. Das ist im Grunde schon mit der Vergrößerung eines Teleskops vergleichbar! Ich persönlich würde mir aber solch eine Bridgekamera für die Mondfotografie jedoch nicht kaufen, da die Bildqualität bei solchen Zoomwerten doch schnell an die Grenzen kommt.
Wenn ich so extreme Vergrößerungen für ein Mondbild realisieren möchte, würde ich stattdessen lieber ein “richtiges” Teleskop für die Mondbeobachtung nutzen und meine Kamera daran anschließen. Denn da ist nicht nur die Qualität des Mondfotos besser, sondern das ganze ist auch deutlich günstiger. Dazu dann später gleich mehr.
Man kann durchaus sagen, dass die meisten Hobbyfotografen wohl Kameras mit Wechselobjektiven mit einem MFT- oder einem APS-C-Sensor – wie etwa die Sony Alpha 6000, oder der Canon 4000D – nutzen. Mit diesen Kameras kann man bereits sehr gute Mondfotos mit hoher Auflösung machen. Hast du noch keine Kamera und möchtest in die Mondfotografie einsteigen, empfehle ich dir folgende Kameras:
- einfache Spiegelreflexkamera für Anfänger
- intuitiv zu bedienen
- mit Objektiv
- nur Basisfunktionen
- 18 Megapixel
- Mit 18-55mm Kit-Objektiv
- Einfache Bedienung
- gute Bildqualität
- großer APS-C Sensor
- Scharfer Sucher
- schwächen bei der Akkulaufzeit
Welches Objektiv braucht man um den Mond zu fotografieren?

Da der Mond im Mittel ganze 374000 Kilometer von uns entfernt ist, liegt es nahe, ein Teleobjektiv für ein Mondbild zu benutzen. Denn mit einem Teleobjektiv werden weit entfernte Objekte “nah herangeholt”. Das kannst du dir wie bei einem Fernglas vorstellen. Denn dort siehst du alles leicht vergrößert. Diesen Effekt wollen wir in der Mondfotografie nutzen, um feine Details der Mondoberfläche zu fotografieren.
Du ahnst es sicher bereits: Mit einem Weitwinkel- bzw. mit dem mitgelieferten Kit-Objektiv einiger Anfängerkameras wirst du keine spektakulären Mondfotos machen können, da der Mond nur sehr klein abgebildet wird.
Wenn du also den Mond möglichst formatfüllend fotografieren möchtest, brauchst du ein Teleobjektiv mit großer Brennweite! Besonders geeignet sind für die Mondfotografie Brennweiten ab 250mm. Das gute daran ist, Teleobjektive für die Mondfotografie sind nicht unbedingt teuer, da sie nicht lichtstark sein müssen – denn der Mond ist sehr hell.
Achtung: Es gibt im Netz viele “günstige” Teleobjektive mit manuellem Fokus aus Fernost zu finden. Diese bewegen sich meist zwischen Brennweiten von 500mm und 800mm und kosten 100 bis 200€. Ich kann dir sagen, dass diese Objektive alle absolut unbrauchbar sind und keine zufriedenstellend scharfen Mondbilder liefern werden. Denn diese Optiken sind voll mit Abbildungsfehlern. Lass’ am besten die Finger davon!
Folgende Liste zeigt dir, welche Teleobjektive sich ideal für die ersten Fotos vom Mond eignen (sortiert von günstig nach teuer):
- Einfaches Superzoomobjektiv
- Ideal für erste Fotos vom Mond und auf Reisen
- Bildstabilisiert
- Abstriche in der Schärfe
- Ideales Reisezoom
- leicht
- Bildstabilisator
- hoher Zoombereich
- Bildstabilisator
- schwer
- Sehr lange Brennweite
- Kompakt
- Starker Stabilisator
- Im Gegensatz zu anderen 800mm Objektiven günstig
- Fixe Blende 11
- Hohe ISO Werte nötig
- Superteleobjektiv
- Ca. 1,3 kg
- Leichtes und kleines Superteleobjektiv für Einsteiger
- Sehr starker Bildstabilisator ermöglicht Bilder aus der freien Hand
- Sehr gute Bildschärfe
Mondgröße bei unterschiedlichen Brennweiten
Die folgende Mondbilder-Galerie zeigt dir die Größe des Vollmondes auf einem Vollformatsensor für Brennweiten von 100mm bis 2000mm:
Mond mit 100mm Brennweite fotografiert
Mond mit 200mm Brennweite fotografiert
Mond mit 300mm Brennweite fotografiert
Mond mit 400mm Brennweite fotografiert
Mond mit 600mm Brennweite fotografiert
Mond mit 800mm Brennweite fotografiert
Mond mit 1000mm Brennweite fotografiert
Mond mit 1200mm Brennweite fotografiert
Mond mit 2000mm Brennweite fotografiert
Mondaufnahmen ab 800mm zeigen übrigens schon deutliche Luftverwirbelungen und der Mond wird nicht mehr ganz kreisförmig abgebildet: er “wabbert”, was die Schärfe des Mondes reduziert. In kalten Winternächten oder bei ruhigem Wetter ist dieser Effekt aber etwas geringer.

Natürlich kannst du auch mit kürzeren Teleobjektiven wie 135mm schöne Fotos vom Mond machen.
Und selbstverständlich kannst du auch mit einem Weitwinkelobjektiv den Mond fotografieren – besonders wenn es darum geht, die Landschaft mit auf das Foto zu bekommen. Jedoch wirst du damit nie so viele Details in deine Bilder bekommen, wie mit einer langen Brennweite.
Soll ich mir einen Telekonverter für die Mondfotografie kaufen?
Telekonverter verlängern die Brennweite um den Faktor 1,4 bzw. 2. Gleichzeitig wird die Lichtstärke des Objektivs um eine, bzw. zwei Blenden verringert. Mehr Brennweite wäre doch jetzt besser für Mondfotos oder?
Meine klare Antwort: Das kommt drauf an, was du mit dem Konverter vor hast. Wirst du damit nur den Mond fotografieren, finde ich, dass sich ein ein Telekonverter nicht lohnt. Denn für das gleiche Geld bekommst du ein Teleskop, mit dem du deutlich bessere Mondfotos erstellen und den Nachthimmel erkunden kannst.
Wie du mit einem Teleskop den Mond fotografieren kannst, erkläre ich dir hier.
Interessiert dich neben der Mondfotografie auch die Vogel- und Wildlifefotografie, oder du gehst auf Safari, dann ist ein Telekonverter natürlich eine super Sache.
Mond fotografieren: Einstellungen

Der Mond ist im Grunde nichts anderes als ein Stein, der von der Sonne angestrahlt wird. Das bedeutet, dass du keine langen Belichtungszeiten benötigst, um ein ausreichend helles Foto vom Mond zu erstellen.
Tatsächlich kann man bei einem Vollmond gut mit der “Blende 11 Regel” arbeiten: Bei Vollmond nutz du also die Einstellungen Blende 11, ISO 100 und 1/100 Sekunde Belichtungszeit um den Mond zu fotografieren. Mit diesen einfachen Grundeinstellungen wird dir das Foto aber nur beim Vollmond gelingen.
Anleitung: Mond fotografieren
Schauen wir uns einmal genau an worauf du noch achten musst, wenn du den Mond fotografieren willst.
Mit folgenden Einstellungen gelingt dir ein Foto vom Mond:
- Stabilität: bei langen Brennweiten über 135mm immer ein Stativ nutzen um Verwacklungen zu vermeiden, Bildstabilisator deaktivieren, Spiegelvorauslösung einstellen
- Auslöser: zeitverzögert oder per Fernbedienung auslösen, um Erschütterungen zu vermeiden
- Bildformat: RAW statt JPG um ein Mondfoto zu bekommen, das gut bearbeitet werden kann
- Modus: manuellen Kameramodus (M) nutzen – auch beim Smartphone
- Blende: große Blendenzahl wählen, f/11
- Verschlusszeit: 1/100 Sekunde bei Vollmond – bei sehr langen Brennweiten deutlich kürzer
- ISO: mit 100 bei Vollmond anfangen, 200 bei Halbmond, 400 bei viertel Mond, bzw. 800 bei Mondsichel
- Fokus: Autofokus nutzen oder manuell scharfstellen, am besten mit 10-fach Zoom im LiveView
Mit diesen Einstellungen wirst du ein Foto vom Mond bekommen, dass sehenswert ist. Natürlich musst du auch ISO und Belichtungszeiten je nach Mondphase anpassen.
Die wohl häufigsten Fehler, die beim Mond fotografieren gemacht werden sind:
- zu lange Belichtungszeiten
- Automatikmodus und Blitz eingeschaltet
- Bildstabilisator aktiv
- Verwackelungen durch Wind
- schlechtes Stativ mit zu hoher Belastung
- Erschütterungen durch Bewegung
Mondfinsternis fotografieren

Das gleiche “Rezept” kannst du auch nutzen, wenn du eine Mondfinsternis fotografieren willst. Allerdings musst du hier die ISO Werte deutlich erhöhen und die Blende öffnen. Achte dabei am besten auf dein Histogram, damit stark beleuchtete Bereiche am Mond nicht ausbrennen.
Ist der Mond bei einer Mondfinsternis komplett im Schatten der Erde, wird am wenigsten Licht reflektiert. Hier lohnt es sich mit deutlich höherem ISO viele Aufnahmen zu machen, und diese anschließend zu “stacken”, um das ISO-Rauschen herauszurechnen.
Maximale Belichtungszeit für Fotos einer Mondfinsternis ausrechnen
Hier kannst du die maximal mögliche Belichtungszeit für jede mögliche Brennweite ausrechnen, bei der du noch scharfe Fotos vom Mond bekommen wirst:
Mond durch ein Teleskop fotografieren
Eine Möglichkeit, den Mond möglichst groß und mit vielen Details zu fotografieren, ist, wenn du deine Kamera mittels T2-Adapter an ein Teleskop anschließt und auf den Mond richtest. Dadurch wird dein Teleskop zum Objektiv und du bekommst ein eindrucksvolles Mondfoto mit deutlich höherer Vergrößerung. Denn Teleskope besitzen oft sehr lange Brennweiten und eine sehr gute Abbildungsqualität – vorausgesetzt es ist kein extrem billiges Teleskop mit schlechten Optiken.
Ein T2-Adapter kostet nicht viel und solch einen T2 Adapter gibt es für alle Kamera-Anschlüsse*. Dadurch wird das Teleskop quasi zum Objektiv der Kamera – mit extrem hoher Brennweite.

Bereits für 170€ kannst du ein Teleskop mit 1250mm Brennweite kaufen, dass sich für die Mondfotografie eignet.
Wichtig dabei: du brauchst dafür ein extrem stabiles Stativ oder eine Teleskop-Montierung, denn bei einer so langen Brennweite siehst du jeden Wackler sofort in den Bildern. Schalte also bei einer Spiegelreflexkamera die Spiegelvorauslösung und einen zehn Sekunden Timer ein.
Tipp: Wenn du den Mond fotografieren willst und dafür ein Teleskop nutzt, empfehle ich das Auslösen der Kamera per App, bzw. Fernauslöser um Erschütterungen zu vermeiden.
Ich liste dir hier noch ein paar Einsteigerteleskope auf, die sich nicht nur für die Mondfotografie eignen, sondern auch für die Planetenbeobachtung und -Fotografie taugen.
- Super Einsteigerteleskop
- Mit Montierung und Stativ
- Stativ könnte stabiler sein
- Einsteigerteleskop
- Mit Smartphone Adapter
- Stativ nicht sehr stabil
Noch ein Tipp: Versuche bei Mondfotos durch das Teleskop die Belichtungszeit möglichst kurz zu halten und bleibe idealerweise immer unter einer halben Sekunde.
Aber jetzt will ich wissen, ob du beim Mond fotografieren Erfolg hattest. Hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar, ich antworte bestimmt!
Übrigens: Ich habe auch ein großes Tutorial darüber geschrieben, wie man die Milchstraße fotografiert. Vielleicht ist das ja was für dich?