Hochzeit fotografieren: Hochzeitsfotografie Tipps & Anleitung, Checkliste für Anfänger und erfahrene Hochzeitsfotografen
Du musst bald deine erste Hochzeit fotografieren, weißt nicht, was auf dich zukommt und brauchst Hilfe? Dann ist mein Hochzeitsfotografie Tutorial genau richtig für dich! Mit meinen praktischen Tipps möchte ich dir dabei helfen, erfolgreich deine erste Hochzeit zu fotografieren.
Im Fototutorial „Hochzeit fotografieren“ gebe ich dir mein Wissen aus zehn Jahren Arbeit als Hochzeitsfotograf weiter. Du erfährst du alles Wichtige, damit du ohne Probleme deine ersten Schritte in der Hochzeitsfotografie wagen kannst.
Ich habe in diesem Fototutorial meine Expertise und Erfahrung aus zehn Jahren Arbeit als Hochzeitsfotograf in Rheinhessen & Mainz gebündelt und gebe dieses Wissen komplett kostenlos an dich weiter, für das du bei anderen Hochzeitsfotografen in Workshops Geld bezahlen musst. Du findest neben Tipps und Einblicken eine ausführliche Checkliste zur Vorbereitung und ich erkläre dir, welche wichtigen Schlüsselmomente du auf Hochzeiten fotografieren musst. Zudem erhältst du Hilfe dabei, die du das Brautpaarshooting solide umzusetzen kannst.
Erste Hochzeit fotografieren – Dein Einstieg in die Hochzeitsfotografie
„Du hast doch eine gute Kamera, magst du nicht unsere Hochzeit fotografieren?“
Diese Frage kommt dir doch sicher bekannt vor und war wohl bei den meisten Hobbyfotografen die Eintrittskarte in die Hochzeitsfotografie.
Anfangs wirst du dich darüber freuen, deine erste Hochzeit fotografieren zu dürfen. Sind dann ein paar Tage vergangen und du befasst dich mit dem Thema Hochzeitsfotografie näher, merkst du dann schnell, dass das Erstellen von Hochzeitsfotos schon eine echte Herausforderung sein wird. Denn auf deinen Schultern lastet eine enorme Verantwortung, da das Brautpaar gute Fotos erwartet.
Oft kommen dann schnell die ersten Zweifel, ob du überhaupt die Hochzeit fotografieren und im Eifer des Gefechts die richtigen Kameraeinstellungen schnell genug einstellen kannst.
Aber bleib cool! Du wirst das schon schaffen. Jeder Hochzeitsfotograf hat mal ganz aufgeregt seine erste Hochzeit fotografiert. Mir ging es genauso. Inzwischen sieht es ganz anders aus: Hochzeiten gehören seit 2015 zum Tagesgeschäft und tatsächlich wächst man schnell in die Herausforderungen der Arbeit als Hochzeitsfotograf hinein!
Ich will dir mit meinen Hochzeitsfotografie Tipps helfen und dir vor allem die Aufregung nehmen. Denn wenn du weißt, was dich als Hochzeitsfotograf so erwartet, wird es dir leichter fallen, deine erste Hochzeit sicher zu fotografieren. Sei gewarnt, im Beitrag „Hochzeit fotografieren“ wird es wirklich sehr ausführlich! Nimm dir also etwas Zeit.
Anforderungen an dich als Hochzeitsfotograf
Damit du nicht ganz blauäugig deine erste Hochzeit fotografieren wirst, ist es wichtig zu wissen, was dich überhaupt erwartet und was du an Fähigkeiten in der Hochzeitsfotografie mitbringen solltest. Erfahrungsgemäß kann ich dir sagen, dass in der Hochzeitsfotografie Folgendes sehr wichtig ist:
- Als Hochzeitsfotograf ist das A und O, dass du deine Kamera immer absolut sicher bedienen kannst, um Kameraeinstellungen schnell zu ändern.
- In der Hochzeitsfotografie wirst du mit unterschiedlichen Lichtsituationen konfrontiert, auf die du blitzschnell reagieren musst.
- Du musst für viele Stunden ununterbrochen hochkonzentriert sein und deine Augen und Ohren überall haben, um keine wichtigen Momente und Hochzeitsfotos zu verpassen. Denn wichtige Ereignisse in der Reportage können nicht einfach wiederholt werden.
- Du darfst unter keinen Umständen aufdringlich oder störend agieren oder etwa in die Trauzeremonie eingreifen.
- Du wirst einiges an Laufstrecke zurücklegen, wenn du eine Hochzeit fotografierst.
- Eine Hochzeit ist ein freudiges Ereignis – Freundlichkeit und gute Laune sind also wichtig.
- Organisation ist wichtig: Kenne den Ablauf und die wichtigen Personen der Hochzeit wie Trauzeugen, Eltern etc.
- Am Tag nach der Hochzeit wird dir wahrscheinlich alles wehtun – a.k.a. „Wedding-Hangover“.
Hochzeitsfotografie Tipps und Tricks
In folgender Liste findest du zwölf Hochzeitsfotografie Tipps, die dir das Leben als Hochzeitsfotograf erleichtern:
- Schalte den Ton an deiner Kamera ab (Fokusbestätigung) – er wird die Hochzeit sonst nur stören und die Aufmerksamkeit auf dich lenken.
- In der Hochzeitsfotografie arbeitest du am besten immer mit zwei Kameras – dann musst du weniger Objektive wechseln und hast immer ein Backup-Body dabei.
- Fotografiere die Hochzeit unbedingt im RAW-Format.
- Fotografiere am besten im AV Modus oder komplett manuell oder nutze die Auto ISO Funktion
- Mache lieber zu viele Fotos vom gleichen Moment, als zu wenige.
- Erstelle nicht nur Schnappschüsse, sondern versuche eine Geschichte zu erzählen und komponiere aktiv die Motive auf der Hochzeit.
- Wechsle so oft es geht die Perspektive.
- Fotografiere nicht nur das Brautpaar, sondern auch die Gäste, die Deko und alles, was an dem Tag so passiert.
- Bereite dich auf das Brautpaar-Shooting vor uns erstelle dir ggf. eine Liste mit Posen für die Hochzeitsfotos.
- Kleide dich wie die Hochzeitsgesellschaft. Dann wirst du weniger auffallen.
- Schaue nicht ständig aufs Display der Kamera – du wirst sonst wichtige Momente verpassen.
- Nutze in wechselnden Lichtsituationen die Zeitautomatik und Auto ISO.
- Zusatztipp: Ziehe bequeme Schuhe an, denn du wirst viel laufen.
Kameraeinstellungen in der Hochzeitsfotografie
Zuerst die schlechte Nachricht: Es gibt keine magische Kameraeinstellung, mit der du eine Hochzeit komplett fotografieren kannst. Du musst dich also selbst um die Belichtung kümmern.
In der Regel arbeite ich als Profi fast ausschließlich im manuellen Modus und passe meine Belichtung regelmäßig an. Dank Systemkameras ist das auch gar kein Problem mehr. Ich arbeite häufig mit Blende 2.0, 2.8 und 4.0 und versuche meine Belichtungszeiten immer plausibel zu behalten – so dass ich keine Bewegungsunschärfe bei Menschen erhalte. Das entspricht ungefähr Belichtungszeiten von mindestens 1/250 Sekunde. Oft bin ich deutlich drüber. Beim ISO arbeitest du meist im Bereich von ISO 100 bis 1600. ISO stelle ich aber immer so niedrig wie möglich ein. Muss ich mehr als ISO 1600 nutzen, schalte ich einen Blitz hinzu.
Bei Aufnahmen mit mehreren Personen – Beispielsweise den Gruppenbildern, nutze ich eine kleinere Blende – 5,6 oder 8, um eine gleichmäßige Schärfe zu gewährleisten. Die Portraits des Brautpaares fotografiere ich eher mit offener Blende – 1.4 oder 2.0 – je nach Situation, Licht und Umgebung und ob ich viel freistellen möchte, oder nicht.
Die Zeitautomatik (Av) nutze ich nur bei schnell wechselnden Lichtbedingungen. Hier habe ich als minimale Verschlusszeit ebenfalls 1/250 Sekunde eingestellt. Wenn es ganz wild wird, schalte ich ebenfalls auf Auto ISO. Aber das ist sehr selten.
Ich arbeite auf Hochzeiten mit dem Servo-Modus in Verbindung mit dem Augen-Autofokus. Dafür halte ich ein einzelnes Feld auf die Person, die ich scharfstellen möchte und die Kamera fokussiert dann die Augen. Bei Umgebungsbildern oder Detailfotos nutze ich ein einzelnes Fokusfeld, dass ich je nach Komposition verschiebe.
Serienaufnahmen mache ich ausschließlich bei den Gruppenfotos um genug Material zu bekommen, damit jeder die Augen offen hat. Ansonsten fotografiere ich immer sehr kontrolliert und versuche nicht zu viele Fotos zu machen, sondern wähle Momente und Anzahl der Bilder immer gezielt aus. Glaub mir, du willst keine 9000 Fotos nach einer Hochzeit sichten und selektieren.
Equipment: Objektive & gute Kameras für die Hochzeitsfotografie
Um eine Hochzeit professionell zu fotografieren, benötigst du einiges an Ausrüstung. Denn im Vergleich zu einem entspannten Fotoausflug sind die Anforderungen und Bedingungen weitaus anspruchsvoller. Die Veranstaltung kann leicht über zehn Stunden dauern und du musst mit ständig wechselnden Lichtverhältnissen zurechtkommen. Von natürlichem Sonnenlicht, bis hin zu variierender Beleuchtung in verschiedenen Innenräumen und bei unterschiedlichen Programmpunkten ist alles dabei. Zudem musst du die Größe und Beschaffenheit der Veranstaltungsorte berücksichtigen. Als Hochzeitsfotograf brauchst du also eine solide Grundausrüstung an Kameras, Objektiven, externen Blitzen und Zubehör.
Es ist für dich auf jeden Fall von Vorteil, vorab im Rahmen eines Vorgesprächs die Details der Veranstaltungsorte oder Shootingspots einzuholen (oder auch mal vorbeizuschauen, wenn es bei dir in der Nähe sein sollte). Geht das nicht, schau dir einfach ein paar Fotos im Netz an. So kannst du die Größe der Location und die dort vorhandenen Lichtverhältnisse genauer einschätzen. Mit diesen Informationen kannst du dann gezielt entscheiden, welche Ausrüstung du in deinen Kamerarucksack packst.
Das solltest du beim Fotografieren unbedingt dabei haben
Ich empfehle dir folgende Mindest-Ausrüstung wenn du eine Hochzeit fotografierst:
- Eine zuverlässige Hauptkamera und eine zweite Backup Kamera – im Idealfall identische Modelle – gute Kameras für Hochzeiten habe ich dir hier aufgelistet: Kameras für die Hochzeitsfotografie. Ich selbst nutze derzeit die Vollformat Systemkamera Canon EOS R6 Mark Ii*
- Entweder eine lichtstarke Objektive in Form von Festbrennweiten im Bereich von 35mm bis 50mm oder ein Zoom Objektiv (24-70mm 2.8). Gute Objektive für Hochzeiten habe ich dir weiter unten aufgelistet.
- Ein Teleobjektiv ab 85mm bis maximal 200mm, um während der Trauung nicht zu stören.
- Ein Weitwinkelobjektiv für Location- und Gruppenfotos mit vielen Personen oder generell weitwinklige Aufnahmen vor Ort.
-
Mehrere Ersatz-Akkus. Rechne damit, alle zwei Stunden den
Akku zu wechseln. - Ausreichend Speicherkarten – ca. 4-6 x 64 Gb – je nach Dauer der Hochzeit.
- Eine, oder mehrere Kamerataschen, in die alles reinpasst, und kein „Störfaktor“ auf der Hochzeit sein wird.
- Zwei ETTL-Master-Slave Aufsteckblitze, die per Funk ausgelöst werden können.
- Ggf. Blitzstative
- Ein guter Kameragurt, an dem du eine oder zwei Kameras mit Objektiven befestigen kannst. Ich empfehle den Holdfast Moneymaker oder die Gurte von Peak Design.
- Reinigungszeug wie Mikrofasertücher, Blasebalg und Sensor-Swabs, falls du während der Hochzeit Sensorflecken bekommst.
Mit diesem Grund-Equipment kannst du schon einmal jede Hochzeit ganz gut fotografieren und wirst alle wichtigen Bereiche in der Hochzeitsfotografie damit abdecken.
Bei der Hochzeitsfotografie wird es dich in die dunkelsten Locations verschlagen, sei dir dessen bewusst. Um dieser Herausforderung zu begegnen, arbeite ich immer mit zwei Kameras, denen ich jeweils eine lichtstarke Festbrennweite mit Lichtstärke 1.4 nutze. Für mich hat sich eine Kombination aus 40mm Reportageobjektiv und 105mm Teleobjektiv bewährt. Sind die Räumlichkeiten kleiner, nutze ich aber ein
Falls du nur eine Kamera zur Verfügung hast, kannst du alternativ ein lichtstarkes Zoomobjektiv (an einer Kamera aus dem Canon EOS R System zum Beispiel das 28-70mm 2.0) genutzt werden. Nutzt du ein Zoom mit Lichtstärke 2.8 musst du allerdings in dunkleren Umgebungen mit einer Zunahme des ISO-Rauschens rechnen. Es sei denn, die Hochzeit spielt sich ausschließlich draußen oder an sehr hellen Orten ab. Oder deine fotografische Begleitung beschränkt sich auf wenige Stunden bei Tageslicht. Wichtig ist einfach, dass du für alle Eventualitäten vorbereitet bist.
Wenn du wissen willst, welches Equipment ich bei meiner Arbeit als Hochzeitsfotograf nutze, dann ist mein Beitrag „Hochzeitsfotografie Equipment“ vielleicht genau richtig für dich.
Empfehlenswerte Objektive für Hochzeiten
Hier habe ich dir ein paar sehr gute Objektive für Hochzeiten aufgelistet. Ein Klick auf die jeweilige Marke, zeigt dir die Übersicht an.
Objektive für Canon
Diese Auflistung zeigt dir einige der besten Hochzeits-Objektive für Canon Kameras:
- gute Abbildungsleistung
- sehr schneller Autofokus
- erst ab Blende 2.0 richtig scharf
- Autofokus gelegentlich ungenau
- tolles Reportage- & Streetfotografie-Objektiv
- kaum Verzeichnung
- Für viele Fotografen ein „Immerdrauf-Objektiv“
- Super Bildschärfe
- Spritzwasserschutz
- Genauer, schneller Autofokus
- Kaum Farbsäume
- teuer
- Profi-Objektiv aus der L-Serie von Canon.
- Arbeitet zuverlässig unter den widrigsten Umständen.
- extrem lichtstark
- extreme Schärfe bis in die Ecken bereits bei Blende 1.2
- treffsicherer, schneller Autofokus
- sehr schönes Bokeh
- noch relativ klein
- teuer
- Profi-Objektiv für das R System
- Stau- und Spritzwassergeschützt
- Absolutes Traumobjektiv
- extrem Scharf – auch bei Blende 1.4
- Super Bokeh
- schneller Autofokus
- groß und schwer
- Sehr gutes Objektiv von Sigma
- Beliebt unter Portrait- und Hochzeitsfotografen
- super Bokeh
- extrem gute Schärfe
- ideal für Portraits und auf Hochzeiten
- teuer
- groß
- Neuauflage für Canons R-System mit perfekter Optik
- Bereits bei Blende 1.2 scharf bis in die Ecken
- zuverlässiger und schneller Autofokus
- Spritzwasserschutz
Objektive für Nikon
Diese Liste zeigt dir exzellente Objektive für Nikon Kameras:
- extrem Scharf – auch bei Blende 1.4
- Super Bokeh
- schneller Autofokus
- groß und schwer
- Sehr gutes Objektiv von Sigma
- Beliebt unter Portrait- und Hochzeitsfotografen
- super Schärfe
- tolles Bokeh
- Offenblende von 1.8
- groß
- schwer
- Das ultimative 135mm-Tele-Objektiv
- Priorität auf optische Leistung
- Schnelle und zuverlässiger Autofokus
- Herausragende Bildqualität über den gesamten Bildbereich
- Ideal für Portraits, die ein beeindruckendes Bokeh erfordern
Objektive für Sony
Die folgende Liste zeigt dir geeignete Objektive für Sony Kameras:
- Hochleistungsoptik für Sony Kameras
- Schneller und leiser Autofokus
- Kristallklare Abbildungsleistung
- kaum Streulicht und Geisterbilder
- maximale Blende von F1,4
- extrem scharf
- super Bokeh
- schneller Autofokus
- groß
- schwer
- Super schärfe
- sehr interessanter Bildlook
- super Autofokus
- relativ teuer für eine 1.8er Blende
- 55mm Festbrennweite von Zeiss
- Ein Geheimtipp unter den Sony Fotografen
- extrem scharf – bereits bei Blende 1.4
- klein und unauffällig
- tolles Bokeh
- teuer
- Leichte Tele-Brennweite
- eindrucksvolles Bokeh
- Ausgezeichnete optische Leistung
- leicht und kompakt
- extrem schneller Autofokus
Ich empfehle übrigens, keinen Kamerarucksack oder gar einen Koffer zur Hochzeit mitzunehmen, da das optisch einfach nicht zur Feier passt. Es gibt praktische Kamerataschen, die gut aussehen und perfekt geeignet sind.
Nützliches Zubehör für Hochzeitsfotografen
Diese zusätzlichen Dinge haben es im Laufe der Jahre, in meine Fototasche für die Hochzeitsfotografie oder in den Kofferaum meines Autos geschafft. Alles davon musste ich auch schon mindestens einmal einsetzen:
- Hitzestift gegen Mücken- und Wespenstiche
- Eine Zeckenkarte falls du beim Shooting im hohen Gras fotografierst
- Diverse Pflaster für kleinere und größere Verletzungen
- Ein Näh-Set, dass es in jedem Hotel gibt – am besten mit Sicherheitsnadeln
- Sonnencreme im Sommer – kann man auch mal den Gästen ausleihen
- Ersatzklamotten – Es kann schnell mal eine Hose kaputtgehen
- Medikamente: ua. Schmerztabletten, was gegen Durchfall und Übelkeit, Augentropfen
- Taschentücher für dich selbst
Tatsächlich habe ich auf Hochzeiten schon Brautkleider mit Nadel und Faden reparieren müssen. Ich durfte sogar schon einen sterilen Wundverband für einen Gast nutzen, der mit Kreislaufproblemen kopfüber in einen Rosenbusch gefallen ist. Mücken und Wespenstiche sind ebenfalls recht häufig im Sommer. Zecken findet man auch oft nach dem Shooting im Freien und sollten schnell entfernt werden (Die FSME-Impfung ist als Fotograf übrigens immer empfehlenswert).
Denk dran: Als Hochzeitsfotograf ist nie verkehrt auf alles vorbereitet zu sein! Und damit punktest du auch bei dem Brautpaar und den Gästen.
Checkliste: Vorbereitung auf eine Hochzeit
Hochzeiten können körperlich sehr fordernd sein und du wirst zwischen vier und 12 Stunden am Stück arbeiten. Das ist zweifellos eine beträchtliche Zeitspanne, in der du selten Zeit haben wirst, dich kurz zu setzen und mal durchzuatmen. Daher solltest du ein paar Dinge beachten.
Berücksichtige dabei, dass du persönlich nicht immer die Möglichkeit haben wirst, zu essen, wenn es die Gäste tun. Deine Abwesenheiten für Essens- oder Toilettenpausen sollten auf ein Minimum reduziert werden. Denk daran – jeder Augenblick ist einzigartig und du möchtest in bester Verfassung dabei sein.
Bevor du zur Hochzeit fährst, solltest du noch die folgenden Dinge abhaken:
- Synchronisiere die Uhrzeit deiner Kameras am Tag der Hochzeit – das spart dir in der Bildbearbeitung nachträglich Nerven
- Prüfe, ob der Kamera-Sensor sauber ist und führe ggf. noch eine Nassreinigung durch
- Prüfe, ob die Akkus geladen sind und ob du genug Akkus eingepackt hast
- Prüfe ob die Objektive sauber und alle benötigten Objektive in deiner Tasche sind
- Nimm genug leere Speicherkarten mit
- Hast du ausreichend Blitze und Funkauslöser eingepackt? Denk auch an geladene Batterien für die Blitze und packe Ersatzbatterien ein
- Auch wichtig: nimm etwas Verpflegung mit – dazu gleich mehr
- Vergiss nicht, den Tagesablauf bzw. Zeitplan auszudrucken und mitzunehmen
- Ziehe saubere, gebügelte Kleidung an
- Notiere dir noch wichtige Adressen und packe diesen Zettel ein
- Kenne die Vornamen des Brautpaares, damit du in kein Fettnäpfchen trittst
- Fahre rechtzeitig los – plane dabei auch Pufferzeit für Stau ein
- Wenn die Sonne scheint, solltest du unbedingt Sonnencreme benutzen
- Du solltest satt auf der Hochzeit erscheinen, damit du nicht nach kurzer Zeit Hunger bekommst. Aber lass die Finger von Dingen, die dir schwer im Magen liegen werden, da du sonst träge wirst.
- Nimm dir unbedingt eine kleine Notverpflegung für Zwischendurch mit. Ich habe immer ein paar Bananen, Riegel und Traubenzucker dabei. So kannst du bei Locationwechseln schnell mal etwas essen und den
Akku aufladen. - Erhole dich vor der Hochzeit genug, schlafe ausreichend, damit du den ganzen Tag konzentriert sein kannst.
- Ziehe unbedingt bequeme Schuhe an – besonders wenn du mit Festbrennweiten arbeitest wirst du sehr viel laufen. Ich laufe auf Hochzeiten gerne mal 5-10 km Strecke – mit Kameras und Objektiven!
- Ganz wichtig: Nimm genügend Wasser mit und sorge für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – oftmals finden Hochzeiten an den heißesten Samstagen statt und der Job kann anstrengend sein. Genug trinken ist essentiell, damit du immer konzentriert bist! Und Alkohol ist tabu – trinke lieber eine Traubensaftschorle oder Wasser.
Hochzeit fotografieren – typischer Ablauf vom Hochzeitstag
Hast du deinem Brautpaar zugesagt, dann solltest du dich auch mit dem Ablauf der Hochzeit beschäftigen. Die gute Nachricht hierbei ist, dass sich ein Hochzeitstag in der Hochzeitsfotografie – außer der Auftragsdauer – eigentlich nur selten unterscheidet.
Gehen wir einmal davon aus, dass das Brautpaar dich den kompletten Hochzeitstag als Fotograf dabei haben möchte. Dann wirst du wahrscheinlich circa zehn bis zwölf Stunden lang die Hochzeit fotografieren. Du erstellst als Hochzeitsfotograf eine ausführliche Fotoreportage, die den gesamten Hochzeitstag dokumentiert. Ergänzt wird die Reportage dann noch durch sorgfältig arrangierte Brautpaar-Porträts und Gruppenfotos. Das Brautpaar wird dadurch den kompletten Hochzeitstag noch einmal erleben können – zuzüglich der Momente, die sie gar nicht mitbekommen haben.
Reportage vs. Inszenierung
Innerhalb der Hochzeitsfotografie wirst du es mit zwei Fotogenres zu tun bekommen, die anspruchsvoll sind und dich vor unterschiedliche Herausforderungen stellen , die du bewältigen musst.
- Dokumentarische Fotoreportage: Vom Beginn bis zum Ende des Hochzeitstages bist du dabei, um alles so festzuhalten, wie es natürlich geschieht. Es gibt (fast) keinen Raum für Eingriff oder Steuerung der Ereignisse. Du nimmst eine beobachtende Rolle ein und dokumentierst den Tag in seiner Authentizität. In der dokumentarischen Reportage kannst du oft unbemerkt agieren und fotografieren. Hier hast du viele Vorteile, wenn du Menschen gut lesen und Momente antizipieren kannst.
- Brautpaar-Porträts und Gruppenaufnahmen: In diesem Segment kannst du deine Expertise und Kreativität einsetzen und hast die Kontrolle über die Inszenierung. Anweisungen und Leitung werden von dir erwartet und die Beteiligten sind offen für deine Eingriffe und Vorschläge. Bei den Porträt- und Gruppenbildern bist du als Fotograf immer im Zentrum der Aufmerksamkeit. Du musst hier besonders Souverän und Sicher auftreten – am Besten geht das, wenn du dich darauf vorbereitest.
Wenn du mich fragst, was schwerer ist – Reportage oder die gestellten Bilder, dann ist meine Antwort sehr einfach: Ganz klar die Reportage! Denn du gibst die Kontrolle über Licht, Location, Motive und deine Umgebung komplett ab. Du musst dich permanent neu auf Situationen einstellen, Motive antizipieren, dabei gute Fotos machen und bestenfalls möglichst unsichtbar sein. Daher solltest du deine ganze Fotoausrüstung im Schlaf bedienen können, um in der Reportage in Sekundenbruchteilen auf Situationen zu reagieren. Das ist einer der Gründe, warum wir als Hochzeitsfotografen auf Ausrüstung zurückgreifen, die in jeglicher Umgebung zuverlässige Ergebnisse erzielen.
Okay, nachdem du nun weißt, dass du es mit zwei Arten der Fotografie zu tun hast, wird es Zeit einen Blick auf den Ablauf zu legen, denn die meisten Hochzeiten laufen immer nach einem ähnlichen Schema ab. Eine Hochzeit kannst du super in verschiedene Abschnitte unterteilen und es wird einige, wichtige Schlüsselmomente geben, die du auf der Hochzeit fotografieren musst. Die folgende Liste zeigt dir die wichtigsten Ereignisse. Ich habe sie eingefärbt, damit du direkt siehst ob du in diesem Abschnitt ausschließlich Reportage fotografierst (grün) oder Szenen inszenieren und direkt eingreifen kannst (blau):
- Getting Ready
- First Look
- Trauung
- Gratulationen
- Sektempfang
- Gruppenfoto
- Kaffee & Kuchen mit Tortenanschnitt
- Brautpaar-Shooting
- Abendessen
- Spiele und Reden
- Eröffnungstanz
- Party
Wie du siehst, besteht der Großteil der Hochzeitsfotografie tatsächlich aus reiner Reportage. Gehen wir alle Schlüsselmomente im Detail und Schritt für Schritt durch:
Getting Ready fotografieren
Das Getting Ready ist der Part des Hochzeitstages, an dem sich Braut und Bräutigam, oft getrennt voneinander, fertig machen. Hier hast du die Möglichkeit einen Teil der Hochzeit zu fotografieren, der besonders stimmungsvoll ist. Erfahrungsgemäß langt es, die letzten Züge vom Getting Ready zu fotografieren.
Halte auch Ausschau noch guten Lichtquellen. Beim Getting Ready solltest du mit Fensterlicht arbeiten oder indirekt Blitzen, wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind.
Fotos vom Fertigmachen der Braut
Das Getting Ready der Braut dauert länger. Hier würde ich aber auch nur maximal eine Stunde Zeit zum fotografieren einplanen. Schöne Motive sind das Schminken und Frisieren oder wenn die Braut in ihr Kleid steigt (Wenn sie das möchte!). Wichtig ist, das du dich als Hochzeitsfotograf vorher mit Braut und Bräutigam abstimmst und zu fragen, was beim Getting Ready fotografiert werden darf und was nicht – und halte dich dann auch bitte daran. Nicht jeder fühlt sich halb nackt vor einer Kamera wohl.
Oft triffst du auch auf sehr aufgeregte Bräute. Hier hilft es, wenn du ein bisschen mit der Braut redest. Sag ihr, wie toll sie aussieht und dass es ein traumhafter Tag werden wird! Auch Smalltalk hilft ungemein, die Aufregung zu minimieren. Vergiss aber nicht, dabei ein paar Fotos zu machen!
Fotos vom Fertigmachen des Bräutigams
Beim Bräutigam brauchst du dafür deutlich weniger Zeit. Oft sind die Fotos nach 10-15 Minuten im Kasten.
Auch ist die Stimmung oft etwas lockerer und es wird gern mal noch mit dem Trauzeugen angestoßen. Manchmal triffst du auch auf sehr aufgeregte Bräutigame. Hier kann etwas Smalltalk helfen die Aufregung zu lindern.
First Look des Brautpaares fotografieren
Oft wollen sich die Paare nicht erst in der Kirche und mit der ganzen Verwandtschaft im Hintergrund das erste Mal am Hochzeitstag sehen, sondern wünschen sich diesen Moment nur für sich allein. Dieser Moment bezeichnen wir in der Hochzeitsfotografie als First Look. Der First Look ist in der Regel sehr kurz und du wirst, sofern du alles richtig machst, mit sehr emotionalen Fotos belohnt – inklusive absolut überwältigten und weinenden Bräutigamen.
Hier empfehle ich, eine Brennweite ab 85mm zu nutzen, damit das Brautpaar diesen Moment für sich alleine hat und nicht durch dich als Hochzeitsfotograf abgelenkt wird.
Damit das Brautpaar sich nicht aus Versehen sieht oder der Moment der ersten Begegnung zu schnell vorbei ist, lasse ich meine Brautpaare nicht einfach so auf einander zulaufen. Ich platziere den Bräutigam an einer festen Stelle, an der ich gutes Licht habe und lasse ihn in mit dem Rücken zur Braut gedreht stehen. Dann hole ich die Braut und stelle das Brautpaar Rücken an Rücken zu einander.
Wenn der First Look beim Einzug zur Trauung stattfindet, dann solltest du unbedingt den Blick des Bräutigams fotografieren und nicht nur, wie die Braut einzieht.
Zugegebenermaßen ist das nicht leicht und etwas stressig, aber es lohnt sich. Ich lasse die Braut die Hälfte auf den Bräutigam zugehen und dann fotografiere ich über die Schulter der Braut den Bräutigam. Dabei bewege ich mich auch mit. Achte unbedingt darauf, nicht auf das Brautkleid zu treten – halte also etwas Abstand.
Trauzeremonie: Standesamt, Kirche oder freie Trauung fotografieren
Einer der Schlüsselmomente, wenn du eine Hochzeit fotografierst, ist die Reportage während der Trauung. Egal ob Standesamt, kirchliche Trauungen oder freie Trauungen – stelle dich immer dem Zeremonienleiter persönlich vor.
Sei auch als Hochzeitsfotograf höflich und sage dem Pfarrer oder der Standesbeamtin, dass du dich ruhig verhalten wirst. Respektiere seine Arbeit und er wird dich nicht als „Störenfried mit der Kamera“ wahrnehmen. Frage den Pfarrer in der Kirche, was du darfst. Frage aber nicht, was du nicht darfst, denn dann wird dir der Pfarrer mehr verbieten als anders herum.
Im Idealfall lässt du auch den Aufsteckblitz in der Tasche und nimmst eine lichtstarke Brennweite für die Trauung. Ich würde bei schlechten Lichtverhältnissen in der Kirche bei der Trauung lieber noch mit ISO 3200 und Blende 1.4 fotografieren, als durch meinen Blitz die ganze Zeremonie zu stören. Die modernen Kamerasensoren können so hohe ISO-Werte locker verkraften. Ausnahme: zu lange Belichtungszeiten. Versuche immer mindestens eine 1/250 Sekunde Belichtungszeit zu erreichen, um keine Bewegungsunschärfe in die Hochzeitsfotos zu bekommen.
Dokumentiere die Zeremonie
Für alle Trauungen gilt: Fotografiere unbedingt das große Ganze. Das heißt, mache nicht nur 500 Fotos vom Brautpaar in der Kirche, sondern fotografiere auch die Reaktionen der Gäste und all das, was sich um das Brautpaar herum abspielt. Denn das Brautpaar wird davon recht wenig mitbekommen und freut sich im Nachhinein umso mehr, wenn sie sehen, was während der Trauung um sie herum so passiert ist.
Dein Ziel sollte sein, die Trauzeremonie so zu dokumentieren, dass jemand, der nicht dabei war, sich trotzdem hineinversetzen kann.
Bewege und verhalte dich als Hochzeitsfotograf während der Zeremonie immer ruhig und unauffällig. Das heißt ganz konkret:
- Nutze einen geeigneten Moment um deine Perspektive zu verändern.
- Bewege dich ruhig und langsam. Hektische Bewegungen ziehen die volle Aufmerksamkeit auf dich.
- Stelle dich nicht so, dass du den Gästen im Blick stehst und das Brautpaar verdeckst.
- Stelle auch sämtliche Töne aus, die deine Kamera so von sich geben könnte.
- Wichtigste Regel: Greife NIE in die Trauung ein!
Hat deine Systemkamera einen lautlosen Modus – kannst du diesen auch nutzen, wenn die Umweltbedingungen das zulassen. Heißt: bei spiegellosen Systemkameras solltest du darauf achten, dass du keine Streifen (Banding) oder Rolling Shutter Effekte erzeugst, denn diese Fotos sind nicht mehr zu retten. Das ist oft der Fall, wenn viel Kunstlicht am der Location vorhanden ist. Mache also unbedingt Testfotos vor der Trauung und prüfe die Fotos regelmäßig.
Ich fotografiere mit meinen beiden Canon EOS R6 Bodys Trauungen mit dem ersten elektronischen Verschluss und dadurch ist das Auslöse-Geräusch so leise, dass ich oft gefragt werde, ob ich überhaupt fotografiere.
- 24.2 Megapixel Vollformat CMOS Sensor
- Serienbildrate:12 / 40 Bilder pro Sekunde (mechanisch / elektronisch)
- DIGIC X Bildprozessor
- 6K Videoaufnahme mit 60 fps (ProRes RAW extern)
- 4K 60 fps intern
- 1080p mit 180 fps
- Natives ISO von 100 bis 102,400
- 8 Stufen Bildstabilisator in 5 Achsen
- Zwei UHS-II SD Speicherkartenplätze
- Dual Pixel CMOS AF II
- 100% Fokusbereich auf Sensorfläche
- 588 Gramm leicht
- Spritzwassergeschütztes Gehäuse
- Klapp- und schwenkbares Display
- Extrem schnelle Kamera
- Extrem guter, verlässlicher Autofokus
- Exzellente Ergonomie
- Sehr starke Videofunktionen
- Guter, klarer Sucher
- Sehr leise Kamera
- Gutes Rauschverhalten
- teuer
- Bildqualität: 9/10
- Handling: 9,5/10
- Geschwindigkeit: 10/10
- Ausstattung: 8/10
- Autofokus: 10/10
- Videofunktionen: 9/10
Wechsle Objektive nur in Situationen, in denen du weißt, dass du genug Zeit dafür haben wirst. Nichts ist schlimmer, als wenn du einen Moment verpasst und du anfängst noch hektisch ein Objektiv auf die Kamera zu schrauben.
Die folgende Liste zeigt dir die wichtigsten Motive, die dich als Hochzeitsfotograf während der Trauungszeremonie erwarten:
- Einzug der Braut
- Fotos in der Totalen
- Fotos vom Brautpaar während der Trauung
- Fotos von den Reaktionen der Gäste während der Trauung
- Ringübergabe und Ringtausch
- Kuss
- Auszug des Brautpaares
Standesamtliche Hochzeit fotografieren – Das erwartet dich
Die Dauer der Trauung im Standesamt beträgt ca. 20 bis 25 Minuten. Oft sind die Räumlichkeiten klein und du kannst dich nicht so bewegen, wie beispielsweise bei einer freien Trauung. Versuche trotzdem unbedingt aus unterschiedlichen Perspektiven Fotos zu machen. Fotografierst du eine Hochzeit im Standesamt, dann kommen zu den oben genannten Motiven noch weitere dazu:
- Das Unterschreiben der Ehedokumente
- Unterschrift der Trauzeugen
- Überreichen des Stammbuches
Achte ebenfalls darauf, dass du die Standesbeamtin nicht durch den Serienbildmodus störst, dass du beim Fotografieren nicht aufdringlich bist und niemandem im Blick stehst.
Wichtig: Es gibt Standesbeamte, die uns Hochzeitsfotografen nicht mögen und nur erlauben beim Einzug, Ringwechsel und dem Kuss zu fotografieren. Das ist leider sehr schade, aber daran kannst du nichts ändern. Hier hilft nur die Kommunikation mit dem Brautpaar.
Beispielfotos Standesamt
Katholische oder evangelische Kirchliche Trauung fotografieren – das musst du beachten
Egal ob es eine evangelische oder katholische Trauung ist – bitte sei stets respektvoll und leise. Bei einer kirchlichen Trauung solltest du immer zurückhaltender fotografieren als im Standesamt oder bei einer freien Trauung – es handelt sich schließlich um einen Gottesdienst. Renne also nicht hektisch durch die Kirche und sei möglichst unauffällig.
Wichtig: Einige Pfarrer/ Pastoren werden dir nicht erlauben bei Gebeten Fotos zu machen. Rede daher vor der Trauung unbedingt mit dem Pfarrer und respektiere seine Ansagen! Die Dauer einer kirchlichen Trauung reicht von 45 bis 60 Minuten – ich habe aber auch schon einen zweistündigen Traugottesdienst erlebt.
Ebenfalls wichtig: Viele Brautpaare ziehen gemeinsam in die Kirche ein und meist läuft der Pfarrer vornweg. Rede vor dem Einzug mit dem Brautpaar und erkläre ihnen, dass sie beim Einzug mindestens vier Meter Abstand zum Pfarrer halten sollen, damit du den Einzug fotografieren kannst.
Zusätzliche Motive bei einer kirchlichen Trauung sind je nach Erlaubnis des Pfarrers die Segnung, Fürbitten, der Gesang, Segnung der Ringe. Wenn es dir erlaubt ist, kannst du auch auf der Empore Aufnahmen von oben und vom Organisten machen.
Tipp: Wenn in der Kirche wenig Kunstlicht vorhanden ist, kannst du den elektronischen Verschluss deiner spiegellosen Kamera nutzen und lautlos fotografieren. Die meisten Kameras können das inzwischen sehr gut.
Beispielfotos kirchliche Trauung
Freie Trauung fotografieren – Das erwartet dich als Fotograf
Bei einer freien Trauung wirst du es als Hochzeitsfotograf am einfachsten haben während der Zeremonie gute Fotos zu machen. Denn dich erwarten oft sehr entspannte Traurednerinnen, die sich darüber freuen, wenn das Paar schöne Fotos bekommt. Bei freien Trauungen wird generell viel gelacht und auch geweint – perfekte Bedingungen also für schöne Hochzeitsbilder! Die Dauer einer freien Trauung beträgt in der Regel in etwa 45 Minuten.
Du kannst dich bei einer freien Trauung komplett frei bewegen und die unterschiedlichsten Perspektiven wählen, was deine Fotos aufwerten wird. Zusätzliche Motive bei einer freien Trauung sind:
- Rituale
- Eheversprechen
- Ansprachen von Trauzeugen
- Musiker
Fotografiere auch die Traurednerin, sie wird sich sicher auch über ein gutes Foto freuen!
Achtung: Findet die Trauung bei hohen Temperaturen und Draußen statt, dann habe ein Auge darauf, dass du nicht die ganze Zeit in der prallen Sonne stehst und auch mal was trinkst. Da Kameras schwarz sind, können sie relativ schnell warm werden.
Beispielfotos freie Trauung
Gratulationen des Brautpaars fotografieren
Direkt nach der Trauung und dem Auszug des Brautpaares geht es meist zu den Gratulationen über:
Hier kannst du als Hochzeitsfotograf eine wunderschöne Stimmung einfangen, indem du die Gratulationen der Gäste und die Interaktionen mit dem Brautpaar fotografierst.
Geh dafür ruhig nah ran! Dann werden diese Fotos noch besser wirken. Versuche auch ab und zu die Perspektive zu wechseln, damit bei den ganzen Gratulationsfotos keine Langeweile aufkommt.
Sektempfang
Wenn es keinen Locationwechsel gibt, laufen die Gratulationen mit dem Sektempfang Hand in Hand und es gibt Häppchen, Sekt und die Gäste stoßen an. Das Brautpaar stößt hier mit den Gästen an, wobei sich alle zuprosten, was ein schönes Motiv ist.
Gruppenfotos der Hochzeitsgesellschaft
Oft will das Brautpaar nach dem Sektempfang Gruppenfotos machen, da alle Gäste gerade in der Nähe sind. Gruppenfotos sind ein Pflichtmotiv in der Hochzeitsfotografie. Sie sind jedoch kein Hexenwerk und schnell abgearbeitet, wenn du die besten Tipps dazu beachtest:
- Platziere die Gäste so, dass sie nicht in die Sonne blicken
- Fotografiere leicht erhöht
- Die Kleinen nach vorn, die Großen nach hinten stellen
- Bei großer Gästeanzahl ist ein Weitwinkelobjektiv nützlich – aber platziere niemanden am direkten Rand – Lass lieber etwas Platz und croppe nachträglich rein.
- Fotografiere nicht zu viele Konstellationen an Gruppen, da Brautpaar und Gäste auch Feiern wollen
- Mach‘ die Blende zu, damit du eine ausreichende Schärfentiefe hast und jeder scharf ist
- Mache mehrere Fotos von einer Gruppe / Motiv
Damit keine Gruppenfotos und Konstellationen vergessen werden, sollte das Brautpaar vor der Hochzeit eine Liste erstellen und diese den Trauzeugen geben. Die Trauzeugen sollen dir dann dabei helfen, dass die richtigen Personen für die Grüppchenbilder da sind. Schließlich kennst du die Gäste nicht.
Fotos von Deko und Location
Nach den Gruppenfotos hast du in der Regel genug Zeit, die Deko in der Feierlocation zu fotografieren. such dir den Platz mit dem besten Licht aus und fotografiere die Details und Blumen.
Kaffee und Kuchen, Tortenanschnitt des Brautpaars
Auf den meisten Hochzeiten, die man fotografiert, wird es Nachmittags Kaffee und Kuchen geben. Meist wird das Brautpaar die Hochzeitstorte anschneiden. Hier gibt es ebenfalls noch die Möglichkeit, schöne Reportagefotos zu machen. Stehen die Gäste um das Brautpaar herum, während sie die Torte anschneiden, kannst du auch ein paar Fotos mit den Blicken der Gäste einfangen.
Oft gibt es auch ein paar Lacher, wenn Braut und Bräutigam darum kämpfen, wer die Hand auf dem Messer oben hat.
Hochzeitsfotografie-Profi-Tipp: Achte beim Tortenanschnitt besonders auf Kinder. Die Kombination aus leckerem Kuchen und den Blicken der Kinder ist immer ein dankbares Fotomotiv.
Brautpaar Portraits
Direkt nach dem Torten-Anschnitt bietet es sich oft an, zusammen mit dem Brautpaar zum Shooting zu fahren, da die Gäste durch den Verzehr von Kaffee und Kuchen ausreichend beschäftigt sind. In 95% aller Fälle so ein Shooting Pflicht wenn du eine Hochzeit fotografierst. Nur die wenigsten Paare wollen kein Shooting.
Wenn du vor dem Brautpaarshooting Angst hast, dass dir die Motivideen ausgehen, dann kannst du dir ein Moodboard abfotografieren. Dann kannst du in einem günstigen Moment beim Shooting einfach auf dem Kameradisplay schauen, was sich noch umsetzen lässt.
10 Tipps für gute Hochzeitsfotos (Das Brautpaarshooting)
Damit es dir einfacher Fallen wird, als Hochzeitsfotograf schöne Fotos vom Brautpaar zu machen, habe ich dir in folgender Liste ein paar Tipps für das Shooting zusammengestellt:
- Trauzeugen, Schwiegermütter und Gäste haben beim Shooting der Hochzeitsfotos nichts zu suchen, da sie das Brautpaar nur ablenken.
- Dein Brautpaar wird sehr wahrscheinlich keine Shooting-Erfahrung haben, also ist es dein Job die Beiden auf den Hochzeitsfotos gut aussehen zu lassen.
- Achte darauf, dein Paar nicht in die pralle Sonne zu stellen und achte auf Mischlicht und Lichtflecken im Gesicht um schöne Bilder zu bekommen.
- Viele Paare brauchen 5 Minuten bis sie die Kamera vergessen und sich wohl fühlen – das ist ganz normal.
- Übertreibe es nicht. Nimm dir maximal 45 Minuten für das Shooting.
- Gebe kurze aber klare Anweisungen wie „Nehmt euch in den Arm.“, „Dreht euch zueinander“, etc. Vermeide detailreiche und minutenlange Posinganweisungen und viele kleine Mikrokorrekturen.
- Lass‘ die Beiden laufen und fotografiere dabei aus unterschiedlichsten Perspektiven.
- Fotografiere Motive aus verschiedenen Distanzen.
- Denk‘ auch daran die Details wie Schmuck, Brautstrauß und Ringe zu fotografieren.
- Erstelle dir eine Liste mit Motiven, auf die du zurückgreifen kannst, wenn dir die Ideen ausgehen.
Apropos Liste: Mit der App Unscripted, kannst du solche Moodboards für Shootings erstellen. So hast du die Motivideen und Anweisungen im Notfall griffbereit und kannst sie nachschlagen. Unscripted ist auch super, um sich auf Shootings jeder Art vorzubereiten. Die App ist hier erhältlich und mit meinem Code SFDE bekommst du die App in der Pro Version günstiger.
Tipp: Ein Mix aus statischen Motiven (stehend & sitzend), in der Bewegung (laufen & tanzen) und Details (Close-Ups und Schmuck) sollten deine Pflichtmotive sein. Aber hier kannst du deiner Phantasie wirklich freien Lauf lassen!
Extratipp: Lass´ dein Brautpaar bei den Hochzeitsfotos nicht die ganze Zeit in die Kamera gucken.