Canon EOS R3 Test – Erfahrungsbericht der Profikamera in der Praxis
Im Canon EOS R3 Test werfe ich einen detaillierten Blick auf eine der besten Canon Kameras am Markt.
Willkommen in meinem Canon EOS EOS R3 Test! Ich durfte die Canon EOS R3 ca. 2 Monate auf meinen Fotoaufträgen nutzen. Im Test zeige dir, welche Möglichkeiten dir die Kamera bietet und wie sie sich auf meinen Fotoaufträgen geschlagen hat. Dabei werde ich dir im Canon EOS R3 Test die Stärken und Schwächen zeigen und ein klares Fazit zur Kamera abgeben. Natürlich wirst du auch viele Fotos sehen, die mit der Kamera aufgenommen wurden – größtenteils in der Hochzeitsfotografie. Lass uns also zusammen einen Blick auf die EOS R3 werfen.
Ich kann nachvollziehen, dass du keine langen Kameratests lesen möchtest. Daher möchte ich dir gleich zu Beginn mein klares Fazit zum Canon EOS R3 Test präsentieren:
Canon EOS R3 Test: Kurzfazit
Die Canon EOS R3 ist ein echtes Arbeitstier und bringt neben Geschwindigkeit einige sehr starke Features mit. Hauptmerkmale sind neben einer hohen Verlässlichkeit und guten Ergonomie der rauscharme, Back-illuminated Stacked Sensor im Vollformat und die Steuerung des Autofokus durch bloßes Anschauen des Motivs im Sucher. Mit einer Auflösung von 24 Megapixeln platziert sich die Profikamera im typischen Bereich für die Reportagefotografie. Mit 30 Fotos pro Sekunde ist die Kamera schnell genug, um wichtige Momente in der Sport- und Tierfotografie aufzunehmen.
Die Canon EOS R3 Vollformat Systemkamera gibt es für ca. 5000€ neu zu kaufen. Sie ist für mich derzeit eine der besten Profi Vollformat Systemkameras von Canon für Sport, Hochzeiten, Dokumentationen und Reportagen.
Canon EOS R3 Test: Technische Daten und Ersteindruck
Wie gewohnt werfen wir zunächst einen detaillierten Blick auf die technischen Daten und Funktionen der Kamera.
Die wichtigsten Spezifikationen
- 24,2-MP-CMOS-Sensor
- 12 Bilder pro Sekunde (mechanischer Verschluss), 30 Bilder pro Sekunde (elektronischer Verschluss)
- Eingebaute Bildstabilisierung mit bis zu 8,0 Stufen
- Smart-Controller
- Automatische Fokuserkennung für Menschen, Tiere und Fahrzeuge
- RAW-Burst-Modus mit Voraufnahme-Funktion
- 4K/60p Video (oversampled von 6K)
- 4K/120p Video (ohne Oversampling)
- 6K ProRes RAW Video mit kompatiblem Atomos-Recorder
- HDR-Modus für sich bewegende Motive
- 5,76 Millionen-Punkt EVF mit bis zu 120 fps
- UHS-II-SD-Kartensteckplatz
- CF-Express Kartensteckplatz
- Akku-Laufzeit von 760 Aufnahmen pro Ladung (laut CIPA – ich hatte auf einer Hochzeit rund 2200 Fotos)
- Preis: 4999 € für das Kameragehäuse
Spezifikationen
Die Canon EOS R3 ist eine hochwertige spiegellose Vollformatkamera, die für Sport-, Wildlife- und Fotojournalismus entwickelt wurde. Sie basiert auf Canons RF-Mount und verfügt über einen 24-Megapixel-Stacked-CMOS-Sensor sowie einen Digic X-Prozessor. Die Kamera bietet ein professionelles Design mit einem integrierten Griff und überzeugt durch ihre Robustheit, die man in dieser Preisklasse erwartet. Fotos können entweder über einen 5,76-Millionen-Pixel „blackout-freien“ HDR-Sucher oder einen hochauflösenden, voll beweglichen Touchscreen komponiert werden. Der elektronische Sucher verfügt über einen Modus zur Simulation eines optischen Suchers, der das tatsächliche Szenenbild anzeigt, anstatt das fertige Bild zu zeigen. Ein besonders bemerkenswertes Merkmal ist der Eye Control AF, der den Fokuspunkt auf die Stelle im Sucher verschiebt, auf die man blickt.
Die R3 nutzt Canons Dual Pixel AF-System und kann Personen, Tiere sowie Motorsportfahrzeuge erkennen und ihnen im Bild folgen. Die Kamera kann Bilder mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde (auch im Raw-Format) mit ihrem elektronischen Verschluss aufnehmen.
Im Videobereich kann die R3 4K-Videos aus einem 6K-Bereich des Sensors aufzeichnen. Auch 4K/120p ist möglich, allerdings ohne Oversampling. C-Log3 und Raw-Video können intern aufgezeichnet werden. Wie erwartet, ist die Kamera mit Mikrofon- und Kopfhöreranschlüssen ausgestattet, ebenso wie mit einem vollformatigen HDMI-Port. Die R3 bietet zwei Speicherkartensteckplätze: einen für UHS-II SD-Karten und einen für CF-Express Typ B. Neben Wi-Fi und Bluetooth verfügt die Kamera zudem über einen Ethernet-Anschluss zur Verbindung mit PCs.
Erste Eindrücke
Der erste Eindruck im Canon EOS R3 Test fällt extrem positiv auf: Die Canon EOS R3 ist verdammt schnell, einfach zu bedienen und bringt unglaublich starke Features mit. Canon hat damit eine sehr gute Kamera entwickelt, mit der man bei Sportveranstaltungen, Wildlife und in der Reportagefotografie eine absolut zuverlässige Grundlage zum Arbeiten hat. Konkret sind die stärksten Punkte die sehr gute Bildqualität, sehr gute Ergonomie, sehr hohe Geschwindigkeit und der erstklassige Autofokus. Zudem ist das Gehäuse extrem robust gebaut und hält wohl auch den widrigsten Bedingungen stand.
Die EOS R3 ist zwar nicht das Flaggschiff der EOS R Reihe, denn das ist die kürzlich vorgestellte EOS R1. Sie muss sich aber hinter der neuen R1 überhaupt nicht verstecken. Denn durch das etwas kleinere Gehäuse und den geringeren Preis spricht sie wahrscheinlich eine breitere Benutzerbasis an, als die Fotografen, die ausschließlich mit den Bodys der 1er Serie arbeiten. Die hohe Serienbildrate, der exzellente Autofokus, die einfache Bedienung und die Videospezifikationen machen sie zu einer extrem vielseitigen Kamera, wenn man mit 24 Megapixeln arbeiten möchte.
24 MP Vollformat-Sensor
Das Hauptmerkmal der R3 ist ein neuer 24-Megapixel-Stacked-CMOS-Sensor der zusammen mit dem Digic X-Prozessor das Herz der Kamera darstellt. Canon hat diesen Sensor selbst entwickelt und hergestellt. Die Rolling-Shutter-Leistung im lautlosen Modus ist exzellent. Mit einer Auslesezeit von rund 5ms sind kaum Rolling-Shutter Artefakte sichtbar. Mit dem elektronischen Verschluss sind Serienaufnahmen von bis zu 30 Bildern pro Sekunde möglich. Hier reduziert die Kamera jedoch die Bildqualität leicht von 14 Bit auf 12 Bit.
Autofokus
Der Autofokus der Canon EOS R3 ist beeindruckend und schnell. Neu hinzugekommen ist die Verfolgung von Fahrzeugen und Helmen und mehr Tieren. Der Augenautofokus kann nun deutlich gezielter eingesetzt werden. Es gibt zudem eine neue „Auto“-Erkennungs- und Verfolgungsmodus, der die besten Algorithmen basierend auf dem erkannten Motiv anwendet.
RAW-Burst-Modus
Der RAW-Burst-Modus gruppiert eine Reihe von Bildern zu einer einzelnen Miniaturansicht und erlaubt es, die besten Aufnahmen aus der Serie zu wählen. Eine Option zur Voraufnahme von 0,5 Sekunden vor dem Auslösen ist ebenfalls verfügbar.
Gehäuse und Handhabung
Die R3 hat sowohl einen horizontalen, als auch vertikalen Griff mit Auslösern und allen Knöpfen auf jeder Seite, die Canon für alle Kameras im Profisegment nutzt. Dir Kamera leiht trotz ihrer Größe exzellent in der Hand und alle Knöpfe sind gut zu erreichen bzw. zu ertasten. Neu hinzugekommen ist der Smart Controller, der im Prinzip den Joystick ersetzt (der trotzdem noch verbaut ist= und sowohl als Taste und zum Verschieben des Fokuspunktes genutzt werden kann. Das funktioniert extrem gut und präzise – ähnlich wie die Touch and Drag Funktion auf dem Display der älteren Kameras aus der R Serie.
Akku
Die EOS R3 verwendet den LP-E19
Bildqualität
Mit der Auflösung von 24 MP erreicht die R3 nicht die hohen Auflösungen der Wettbewerber – also der Nikon Z9 und Sony Alpha 1. Jedoch sind 24 Megapixel für die Fotografie Felder der R3 absolut ausreichend und erleichtert die Arbeit, da die Dateien deutlich kleiner sind und keine extremen Anforderungen an die Hardware in der Bildbearbeitung haben.
Das Rauschverhalten bei höheren ISO-Werten ist exzellent. Mehr zur Bildqualität findest du dann weiter unten im Review.
Stärken und Schwächen der Canon EOS R3
Canon EOS R3: das ist sehr gut
- Die Canon EOS R3 liegt trotz des großen Gehäuses exzellent in der Hand, die Bedienung macht Freude und ist intuitiv.
- Sehr großer, heller Sucher
- Eye Control-AF, mit dem in Bruchteilen von einer Sekunde der Fokuspunkt auf die Stelle im Sucher verschoben wird, auf die man blickt.
- Sensor liefert sehr klare, scharfe Bilder und schöne Farben
- Deutlich bessere Akkulaufzeit als angegeben (Ich habe 2200 Fotos mit einem LP-E6 NH
Akku geschafft) - Rauscharmer Sensor – ISO 25600 ist noch gut nutzbar.
- Herausragender, Dual Pixel CMOS Autofokus II, der an jede Situation angepasst werden kann und sehr zielsicher arbeitet.
- Der Servo-Modus für kontinuierliches Fokus-Nachführen ist extrem gut und verlässlich – sowohl im Foto – als auch im Videobetrieb.
- Sensor-Stabilisierung auf fünf Achsen, die sehr gut funktioniert
- 12 bzw. 30 Fotos pro Sekunde (mechanisch & elektronisch)
- Extrem leise Kamera – auch bei mechanischem Verschluss
- Präziser & extrem verlässlicher Augenautofokus + Motiverkennung
- EF-RF-Adapter funktioniert perfekt – Objektive von Drittanbietern fokussieren auch an der Canon EOS R3 exakt und sicher
- Extrem hohe Konfigurierbarkeit der Tasten, auch Mehrfachfunktionen sind für viele Tasten möglich
- Vergleichsweise geringes Gewicht mit 588g
- Sucher ist flimmerfrei und scharf
- 4K60 Video,10-Bit intern, C-Log 3
- Extern 6K ProRes RAW Aufnahme möglich
- Zwei Kartenslots: UHS-II und CFexpress
Canon EOS R3: Das ist nicht gut
- Kein Touch and Drag Fokus über das Display mehr möglich
- Eye Control AF gelegentlich ungenau
Canon EOS R3 Test – mein ausführlicher Review
Die Canon EOS R3 habe ich im Testzeitraum in der Hochzeitsfotografie und bei einem Paarshooting sowie Familienfotos getestet. Für mich also typische Felder in denen ich schon sehr lange arbeite und daher die Kamera entsprechend gut einordnen kann.
Bis auf ein paar kleinere Ausnahmen, kannte ich meine Tastenbelegung so nutzen, wie ich es bereits von der kleinen R6 und R5 gewohnt bin. Dadurch war es möglich, die Kamera in meiner täglichen Arbeit ganz einfach in meinen Workflow einbinden (Hallo Muskelgedächtnis) und auch meine Einstellungen konnte ich nahezu 1:1 übernehmen.
Ergonomie
Auch wenn ich kein Fan von Batteriegriffen bin, so lag mir die Canon EOS R3 auch auf einer 10 Stunden Hochzeit wirklich sehr gut in der Hand und die Größe hat sich nicht als negativer Punkt erwiesen
Das Fotografieren mit der Kamera macht insgesamt sehr viel Spaß, die Bedienung ist einfach und schlüssig, die Menüs sind klar verständlich. Ich nutze oft schwere, teils frontlastige Objektive, die eine gute Ergonomie wichtig machen. Die EOS R3 bietet mit den exzellent geformten Griff genau das. Ich halte sie auch nach vielen Stunden noch sicher in der Hand und alle meine Finger haben am ausreichend Platz.
Das Buttonlayout logisch angeordnet und alle Knöpfe sind schnell zu erreichen und zu erfühlen. Die R3 hat den neuen Smart-Controller verbaut, der eine Mischung aus Knopf und Joystick ist. Hierüber kann der Fokuspunkt sehr schnell und genau verschoben werden. Das funktioniert extrem gut und vor allem schnell. Gleichzeitig können verschiedene Funktionen auf den Smart-Controller gelegt werden, die dann bei Tastendruck ausgeführt werden.
Die Knöpfe sind auch bei der EOS R3 nach den eigenen Vorstellungen konfigurierbar. Einige Knöpfe können sogar mit mehreren Funktionen gleichzeitig belegt werden, um beispielsweise auf bestimmte Situationen schnell zu reagieren. So kannst du beispielsweise die Sterntaste so belegen, dass die Kamera ohne Tracking am Fokuspunkt fokussiert, und wenn du das Foto gemacht hast wieder in die Trackingvariante des AF wechselt.
Die EOS R3 hat, wie die anderen Profi-Modelle von Canon drei Wahlräder verbaut. Das ist besonders für schnelles Einstellen der Verschlusszeit, Blende und ISO-Einstellungen nützlich. Die Räder kannst du aber auch mit anderen Einstellmöglichkeiten belegen. Mit einem nativen RF Objektiv bekommst du ein zusätzliches, viertes Wahlrad direkt am Objektiv – beispielsweise belegbar mit Weißabgleich oder anderen nützlichen Einstellungen..
Wenn du EF Objektive nutzen magst, bekommst du durch den EF-RF-Adapter mit Steuerring ebenfalls ein weiteres Wahlrad dazu.
Dadurch kann man mit der Canon EOS R3 sehr schnell Einstellungen ändern, wenn es sein muss.
- Steuerring ermöglicht blitzschnelles Ändern der Kameraeinstellungen
- Individuell einstellbar auf ISO, Blende, Belichtungszeit, Weißabgleich etc.
- Teurer als der Basis-Adapter
- EF- auf RF-Adapter
- Mit Steuerring
Sucher
Der Sucher der Canon EOS R3 ist riesig! Im Vergleich dazu wirkt der Sucher einer EOS R6 Mark II winzig. Der 5,76 Megapixel starke Sucher ist klar, kontrastreich, scharf und vergrößert sehr gut. Der Sucher kann zwischen 60 Bildern pro Sekunde – die stromsparende Variante – oder auf 120 Bilder pro Sekunde gestellt werden, was für Sportfotografie hilfreich ist. Die Polsterung am Sucher ist ebenfalls extrem gelungen und als Fotograf freut man sich auch nach einem langen Arbeitstag, dass man keine roten Druckstellen an der Augenbraue bekommt.
Autofokus der Canon EOS R3
Vorab: Natürlich kann man den Autofokus an zahlreichen Testcharts und Motiven auf den Prüfstand stellen. Das mache ich jedoch nicht. Mir ist wichtig, herauszufinden wie sich der Autofokus unter realen Bedingungen schlägt und das auch bei großen Blenden wie 1.2.
Das Autofokusmodul der Canon EOS R3 ist das Zweitbeste, das derzeit für Canon erhältlich ist. Die R3 wird beim Autofokus nur von der EOS R1 übertroffen. Die Treffsicherheit lag bei der R3 auf einem überragend hohem Niveau. Der Autofokus arbeitet besser, als bei den kleineren Modellen wie der Canon EOS R5 oder R6.
In Kombination mit dem Eye-Control Fefautre der R3 wirst du in Bruchteilen einer Sekunde den Fokuspunkt auf dein Motiv ausrichten können und kannst dich auf das präzise Tracking verlassen.
Bei sehr großen Blenden (1.2 & 1.4), bei bewegten Motiven und auch bei schwierigeren Lichtsituationen kannst du dich auf den Autofokus der Canon EOS R3 ebenfalls absolut verlassen und wirst mit Motiv-Verfolgung der Extraklasse verwöhnt, die auf Personen und Augen „klebt“.
Der Autofokus in Kombination mit dem Gesichts- und Augenfokus funktioniert unglaublich gut und präzise und selbst in Kombination mit sehr lichtstarken Objektiven wirst du mit fast 100% scharfen Fotos verwöhnt. Du kannst dich absolut auf sauber fokussierte Fotos verlassen.
Natürlich kann die Canon EOS R3 nicht Gesichter und Augen fokussieren. Auch Fahrzeuge, Tiere und Helme erkennt die Kamera und stellt sie zielsicher scharf und verfolgt diese zuverlässig. Neu ist ebenfalls, dass du eine Gesichter-Priorisierung einstellen kannst, wie es beispielsweise bei den Kameras von Sony der Fall ist. Dafür wählst du im Menü ein Foto für die priorisierte Person – beispielsweise Braut und Bräutigam – denn mehrere Personen sind möglich. Die Kamera sucht nun aktiv nach den Gesichtern und fokussiert dann auf Braut oder Bräutigam, wenn immer diese im Bild sind.
Wenn du deine alten EF Objektive weiternutzen willst, hier die gute Nachricht für dich: An der R3 funktionieren neben den sehr guten RF Objektiven auch EF Objektive perfekt via EF-RF Adapter. Und das in jedem Fokusmodus und auch beim Video.
Kurz zusammengefasst kann ich sagen: Der Autofokus der Canon EOS R3 verwöhnt dich als Fotograf in jeglicher hinsicht und ist einer der besten, der derzeit in spiegellosen Systemkameras verbaut ist.
Der Servomodus der EOS R3 funktioniert so gut, dass ich fast ausschließlich in diesem Modus fotografiere, mit Ausnahme von Close-Ups von Details oder Makroaufnahmen. Wenn du im Spot-Fokusmodus arbeitest und die Tracking Funktion aktiviert hast (So arbeite ich), dann sucht die Kamera am Spot-Fokuspunkt nach einen Auge oder Gesicht und verfolgt dieses dann.
Ich verlasse mich bei meinen Portrait-, Paar- und Familienshootings auf den Augen-Autofokus. Sowohl bei ruhigen als auch bei schnell bewegten Motiven zeigt er an der EOS R3 eine beeindruckende Treffsicherheit. Selbst mit etwas langsameren Objektiven wie meinem Sigma 105mm 1.4 Art liefert er ausgezeichnete Ergebnisse.
Bildqualität und Sensor der Canon EOS R3
Die Bildqualität der Canon EOS R3 ist exzellent. Mit dem 24 Megapixel Vollformat-Sensor bekommst du eine ausreichend große Auflösung und klare, wunderschöne Farben. Schau dir doch am besten die vielen Aufnahmen an, die ich im Testzeitraum auf Hochzeiten mit der EOS R3 aufgenommen habe.
Canon EOS R3 Testfotos
Auch wenn es inzwischen die EOS R5 Mark II mit deutlich mehr Megapixel gibt, bin ich der Meinung, dass man bei 24 Megapixel eine perfekte Mischung aus ausreichender Auflösung und Dateihandling hat. Mir persönlich langen 24 Megapixel für fast jedes Fotografiegebiet. Und die „kleine“ Auflösung bringt dir ein paar Vorteile:
- Du bekommst auch mit schwächeren Objektiven noch eine gute Bildqualität.
- Du benötigst du weniger kurze Verschlusszeiten als Beispielsweise bei der R5 Mark II, da auf den größeren Pixel weniger Bewegungsunschärfe sichtbar sein wird.
- Ebenfalls fällt weniger Speicherplatz pro RAW Datei an.
- Und du brauchst zur Bildbearbeitung keinen extrem leistungsstarken Computer oder Laptop.
Dynamikumfang
Der Dynamikumfang der Canon EOS R3 ist ebenfalls exzellent. Ich kann hier bei mir und auf Fotoaufträgen keine Labormessungen durchführen, daher kann ich nur das Beurteilen, was ich mit meinen Augen in den RAWs sehe. Prinzipiell kannst du bei der R3 dunkle Stellen problemlos aufhellen. Auch helle Bereiche lassen sich häufig gut abmildern, sofern nichts ausgebrannt ist.
Die üblichen Kamera-Tests, bei denen Bilder absichtlich unterbelichtet und anschließend um fünf Blenden hochgezogen werden, halte ich für wenig aussagekräftig, da kein Fotograf so arbeitet. Natürlich gibt es Lichtsituationen, in denen man selektiv bestimmte Bereiche nachträglich aufhellen muss. Doch in der Regel musste ich dabei noch nie mehr als ein bis zwei Blenden aufhellen. Kein Landschaftsfotograf wird bei extremen Dynamikunterschieden nur ein einzelnes Foto machen. Belichtungsreihen bleiben aufgrund des höheren Dynamikumfangs moderner Sensoren nach wie vor das bevorzugte Mittel.
Rauschverhalten
Der Sensor der EOS R3 Mark II ist verdammt rauscharm, da der Sensor rückseitig belichtet ist. Dazu gibt es wieder ein paar Beispielfotos mit hohen ISO-Werten, so dass du dir selbst ein Bild machen kannst. Es wurde keine Rauschreduzierung angewendet, die Fotos sind unverändert und die EXIF Daten siehst du mit einem Klick auf das Bild.
Das Rauschverhalten der EOS R3 ist auf höchstem Niveau und ISO 12800 ist gut nutzbar. Sie eignet sich daher auch für die Astrofotografie, um Sterne und die Milchstraße zu fotografieren. Leider hatten ich im Testzeitraum sehr viel Regen und kein Glück mit dem Wetter um die R3 unter den Sternenhimmel zu nehmen. Normalerweise benötigt man solch hohe ISO-Werte in der Fotografie aber nur selten. Als Hochzeitsfotograf schätze ich jedoch die Reserve bei hohen ISO-Werten.
Akkuleistung
Die EOS R3 nutzt den großen LP-E19, der auch in der Canon EOS 1D-X Mark III genutzt wird. Die älteren LP-E4N Akkus sind ebenfalls kompatibel. Mit den richtigen Einstellungen und der Nutzung von Objektiven ohne optischen Stabilisator konnte ich mit einem
Dabei habe ich vorrangig den Sucher aktiv, Rückschau aus. Und ich schicke die Kamera nach 60 Sekunden Nichtnutzung automatisch in den StandBy.
Lautstärke der R3
Der Verschluss, der in der Canon EOS R3 verbaut ist, ist genauso leise wie bei der R6, R6 Mark II und R5. Er ist so leise, dass der elektronische Verschluss eigentlich überflüssig ist, um leise zu fotografieren.
Die EOS R3 ist dadurch ideal für Reportagefotografen, insbesondere bei Events, Hochzeiten, kirchlichen, standesamtlichen und freien Trauungen. Auf vielen Hochzeiten werde ich oft von Gästen gefragt, ob ich überhaupt fotografiere, da sie kein Klicken hören. Ein extremer Vorteil für Reportagen.
IBIS
Als alternder Fotograf freut man sich über jede Unterstützung, um Verwackelungen zu minimieren. Der IBIS funktioniert wirklich hervorragend. Beim Testen der Canon EOS R3 konnte ich wie bei der R6 Mark II mit meinem 105mm Objektiv noch gestochen scharfe Aufnahmen bei 1/30 Sekunde erreichen – sofern sich mein Motiv nicht bewegt. Das ist wirklich beeindruckend.
Auch beim Filmen ist der interne Stabilisator sehr wertvoll und es zeigt sich auch hier, dass der IBIS einen verdammt guten Job macht.
Zwei Kartenslots
Danke für dieses Feature – es gehört bei einer Kamera in diesem Preissegment schlichtweg dazu. Mehr muss ich dazu nicht sagen.
Staubschutz beim Objektivwechsel
Wie auch bei den anderen, höherpreisigen Kameras der EOS R Serie, schützt der Verschlussmechanismus beim Ausschalten der EOS R3 den Sensor, um zu verhindern, dass beim Objektivwechsel Staub auf den Sensor gelangt. Du hast aber die Möglichkeit, diese Funktion im Menü ein- oder auszuschalten.
Smart Controller, Kein Touch and Drag
Leider etwas, das mich am der EOS R3 ärgert, ist dass Canon die Touch and Drag Funktion auf dem Display entfernt hat und ich frage mich, warum. Ja, der neue Smart-Controller übernimmt das, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass alte Funktionen trotzdem erhalten bleiben, damit man sich weniger umstellen muss.
Eye-Control
Nun möchte ich mich noch zum wohl nützlichsten Feature der R3 äußern, dem Eye-Control. Mit dem Eye Control-Feature kannst du den Fokuspunkt auf die Stelle im Sucher verschieben, auf die du blickst. Der Sucher verfolgt dafür mittels Infrafrotsensor permanent deine Pupille, wenn du durch den Sucher blickst. Du siehst im Sucher einen Kreis und beim Antippen und Halten des Auslösers wechselt der Fokuspunkt genau an die Position, zu der du im Sucher geschaut hast, als du auf den Auslöser getippt hast und beginnt mit der Motivverfolgung. Solange du den Auslöser halb durchgedrückt hältst, verfolgt die R3 das Motiv weiter, auch wenn du woanders hinschaust. Lässt du los und drückst den Auslöser erneut halb durch, dann wird wieder dort fokussiert, wo du hinblickst. Ein extrem nützliches Feature – besonders in Situationen, wo es schnell gehen muss.
Da kein Auge gleich ist, musst du diese Funktion auf dein Auge kalibrieren. Falls du dir die R3 mit anderen Fotografen teilen willst, dann kannst du bis zu drei Profile für das Eye Control System anlegen. Leider ist das System gelegentlich nicht ganz so genau, wenn dein Auge nicht richtig am Sucher liegt oder wenn du Brillenträger bist. Hier musst du dann ggf. einfach mittels Smart Controller korrigieren. In der verbesserten Version bei der EOS R5 Mark II und EOS R1 ist das inzwischen behoben.
Wie das ganze funktioniert, zeigt dir dieses Video von Canon:
Alternativen zur Canon EOS R3
Natürlich ist keine Kamera perfekt und es gibt auf dem Markt verschiedene Alternativen, die je nach individuellen Bedürfnissen als Alternative zur R3 in Betracht gezogen werden können.
Canon EOS R6 Mark II
Die Canon EOS R6 Mark II ist die abgespeckte Variante der R3. Sie hat einen ähnlichen Sensor und Autofokus und für rund 2400€ zu erwerben.
Hier geht es zu meinem Test der Canon EOS R8
Canon EOS R5
Die ältere Canon EOS R5 ist immer noch eine empfehlenswerte Kamera, die auch 2024 noch sehr gute Bilder liefert. Sie ist besonders interessant für dich, wenn du viele Videos drehst oder Bilder nachträglich croppst. Leider immer noch recht teuer.
Die beste Systemkamera die es neben der EOS R3 derzeit von Canon gibt. Für Profis gebaut, die in den widrigsten Witterungsbedingungen zuverlässig arbeiten müssen. Der Autofokus, die hohe Auflösung und die Videofeatures sind eine Klasse für sich.
Hier geht es zu meinem Test der Canon EOS R5
Häufige Fragen zur Canon EOS R3
Die Canon EOS R3 ist eine Kamera für Profis.
Dokumentations- und Reportagefotografie
Sportfotografie
Natur- und Tierfotografie
Astrofotografie
Hochzeitsfotografie
An die Canon EOS R3 können nativ RF-Objektive angeschlossen werden.
Mittels EF auf RF Adapter können auch EF Objektive – auch von Drittherstellern an der EOS R3 genutzt werden.
Bei mir langt ein
Ja, absolut. Es ist immer noch eine der besten Kameras von Canon, die ich bisher benutzt habe und eine echte Alternative zur EOS R1.
Canon EOS R3 Test: Fazit
Die Canon EOS R3 ist ein wahres Arbeitstier für Reportage-, Sport-, Tier- und Hochzeitsfotografen.
Mit beeindruckenden 30 Bildern pro Sekunde bietet die R3 eine extrem hohe Serienbildgeschwindigkeit. Darüber hinaus überzeugt sie mit einem erstklassigen Autofokus und vielseitigen Videofunktionen. Der nahezu lautlose Verschluss ermöglicht es Fotografen, während der Reportagen diskret zu arbeiten, ohne dabei aufzufallen.
Die Kameraleistung bleibt auch bei höheren ISO-Werten auf einem hervorragenden Niveau, und die Bilder überzeugen durch lebendige Farben sowie einen beachtlichen Dynamikumfang.
Ein weiterer Pluspunkt ist die ausgezeichnete Ergonomie der R3, die trotz ihres größeren Gehäuses eine hervorragende Benutzerfreundlichkeit bietet. Die Kamera liegt angenehm in der Hand und verfügt über einen klaren Sucher mit hoher Vergrößerung.
Mit einer Auflösung von 24 Megapixeln befindet sich die R3 zwar am unteren Ende des Spektrums, doch für die meisten Berufsfotografen reicht dies in der Regel aus. Der Autofokus ist äußerst schnell und präzise. Auch die Akkulaufzeit ist für eine bildstabilisierte Vollformat-Systemkamera sehr gut. Die Videospezifikationen mit 4K bei 60 Bildern pro Sekunde ohne Crop sind ebenso beeindruckend.
Wenn du eine der besten und schnellsten Profikameras von Canon suchst, ist die Canon EOS R3 definitiv eine empfehlenswerte Wahl. Besonders empfehlenswert ist sie für alle, die ihren Lebensunterhalt mit Reportagefotografie verdienen.
Jetzt interessiert mich deine Meinung! Hast du bereits positive Erfahrungen mit der Canon EOS R3 gemacht? Was schätzt du an der EOS R3 besonders? Gab es auch Aspekte, die dich weniger überzeugt haben? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hier habe ich dir die ganzen Daten der Canon EOS R3 nochmal aufgelistet:
Derzeit die beste Vollformat-Kamera für Sportaufnahmen von Canon. Mittels Eye Control AF kann man so schnell wie nie zuvor auf Situationen reagieren, da man auf Knopfdruck genau dort fokussieren kann, wo man hinschaut. Der rauscharme Sensor kann nativ 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen, oder Hochgeschwindigkeits-Reihenaufnahmen, die eine Geschwindigkeit bis zu 195 Bildern pro Sekunde für maximal 50 Aufnahmen bei voller Auflösung liefern - und das auch in RAW.
- Vollformat-Sensor mit 24,1 Megapixel
- Rauscharmer BSI Stacked Sensor
- 30 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung
- Hochgeschwindigkeits-Reihenaufnahmen bis zu 195 Bilder pro Sekunde für maximal 50 Aufnahmen in voller Auflösung
- Eye Control AF
- Bildstabilisierter Sensor
- 4K Video mit 60 Bildern pro Sekunde
- 200 Bilder pro Sekunde in Full HD
- Extrem guter Autofokus
- Per Knopfruck kann man im Sucher dort fokussieren, wo man gerade hinschaut
- Sehr rauscharme Aufnahmen - auch bei hohem ISO
- Robuster, Staub- und Spritzwasser geschützter Body
- Extrem teuer
- Großer Body
- Bildqualität: 9,5/10
- Handling: 10/10
- Geschwindigkeit: 10/10
- Ausstattung: 10/10
- Autofokus: 10/10
- Videofunktionen: 9/10
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Fandest du diesen Artikel hilfreich und hast ihn gerne gelesen? Dann spendiere uns doch einen Kaffee!Hi, ich bin Stephan, Berufsfotograf aus Rheinland-Pfalz und ich habe diesen Beitrag verfasst. Ich bin spezialisiert auf die Fotografie von Hochzeiten, Paaren, Familien, Business-Portraits und Events. Nebenbei fotografiere ich aber auch gerne Landschaften, die Milchstraße oder den Mond. Ich arbeite mit Kameras und Objektiven von Canon, Sony, Sigma und Tamron. Gelegentlich erstelle ich auch das eine oder andere Video.