Messwertspeicherung
Definition
Messwertspeicherung in der Fotografie bezieht sich auf die Technik, bestimmte Belichtungseinstellungen (wie Belichtungszeit, Blende und ISO) zu speichern, nachdem eine Messung der Lichtverhältnisse an einem bestimmten Punkt im Bild vorgenommen wurde. Diese gespeicherten Einstellungen bleiben bestehen, auch wenn der Bildausschnitt oder die Kameraausrichtung geändert wird.
Funktionsweise
- Belichtungsmessung: Zuerst wählt der Fotograf eine Stelle im Motiv aus, an der er eine exakte Belichtungsmessung durchführen möchte. Dies kann eine besonders helle, dunkle oder neutral beleuchtete Stelle sein.
- Speicherung durch Drücken einer Taste: In der Regel hat die Kamera eine spezielle Funktionstaste (AE-L oder AEL, für „Auto Exposure Lock“), mit der die Belichtungsdaten gesperrt werden können. Sobald diese Taste gedrückt wird, bleiben die ermittelten Belichtungswerte fixiert.
- Bildkomposition ändern: Nach der Messwertspeicherung kann der Fotograf die Bildkomposition verändern, ohne dass sich die Belichtungseinstellung ändert. Das ist besonders nützlich, um in kontrastreichen Szenen genau die gewünschte Belichtung zu erzielen.
Anwendungsbereiche
- Kontrastreiche Szenen: In Situationen mit hohem Kontrast, wie einem Motiv vor einem hellen Himmel, kann die Belichtung eines bestimmten Teils des Bildes (z.B. des Vordergrundes) korrekt eingestellt werden, ohne von anderen extremen Lichtverhältnissen beeinflusst zu werden.
- Porträtfotografie: Bei Porträts im Freien kann der Fotograf die Belichtungswerte auf dem Gesicht der Person einstellen, unabhängig von den Hintergrundverhältnissen.
- Sonnenuntergang oder -aufgang: Hierbei kann auf die Szenerie oder bestimmte Lichtbereiche, wie die Sonne oder den Himmel, korrekt belichtet werden.
Technischer Hintergrund
- Belichtungsmessmethoden: Moderne Kameras bieten unterschiedliche Belichtungsmessmethoden wie die Spotmessung, Integralmessung oder Mehrfeldmessung. Bei der Messwertspeicherung wird häufig die Spotmessung bevorzugt, da sie auf einen kleinen Bildbereich fokussiert.
- Automatisierung und Bedienung: Die Funktion der Messwertspeicherung ist in DSLRs, spiegellosen Kameras und hochwertigen Kompaktkameras integriert. Sie kann manuell gesteuert werden und wird oft in Kombination mit halbaus Automatikmodi (wie Blenden- oder Zeitautomatik) genutzt.
Vorteile
- Kontrollierte Belichtung: Fotografen erhalten die volle Kontrolle über die Belichtung in komplexen Szenen.
- Flexibilität in der Komposition: Nach der Speicherung der Belichtungswerte kann die Komposition angepasst werden, ohne erneut auf Belichtungsmessungen achten zu müssen.
Herausforderungen
- Erfordert Verständnis: Nutzer müssen ein Verständnis für Belichtungsmessung und -steuerung haben, um diese Funktion effektiv zu nutzen.
- Fehlerpotenzial: Eine fälschliche Speicherung von Belichtungswerten kann zu unter- oder überbelichteten Bildern führen, wenn die Messung auf den falschen Bildbereich erfolgt ist.
Die Messwertspeicherung ist ein wertvolles Werkzeug für Fotografen, die genaue Kontrolle über die Belichtung in ihren Bildern haben möchten. Sie ermöglicht es, kreativ mit Licht und Schatten zu arbeiten und den gewünschten Ausdruck zu erzielen, indem sie konstante Belichtungseinstellungen trotz wechselnder Kompositionen bewahren. Diese Technik erfordert jedoch Aufmerksamkeit bei der Belichtungsmessung, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
« Zum Fotografie Lexikon