Histogramm - Histogramm

Histogramm

Definition

In der Fotografie bezeichnet ein Histogramm eine grafische Darstellung der Helligkeitsverteilung eines Bildes. Es stellt dar, wie viele Pixel eines bestimmten Helligkeitswerts vorhanden sind und bietet Fotografen und Bildbearbeitern wichtige Informationen zur Belichtung und Tonwertverteilung eines Fotos. Histogramme sind ein unverzichtbares Werkzeug bei der Bildbearbeitung und -bewertung, da sie helfen, die Qualität eines Bildes schnell zu beurteilen und Anpassungen vorzunehmen.

Aufbau eines Histogramms

Ein Histogramm in der Fotografie wird typischerweise auf einem Koordinatensystem dargestellt, das folgende Achsen hat:

  1. X-Achse (horizontale Achse): Diese Achse repräsentiert die Helligkeitswerte, die von 0 (schwarz) auf der linken Seite bis 255 (weiß) auf der rechten Seite reicht. In einem 16-Bit-Bild kann der Bereich jedoch von 0 bis 65535 gehen.
  2. Y-Achse (vertikale Achse): Diese Achse zeigt die Anzahl der Pixel, die für jeden Helligkeitswert vorhanden sind. Die Höhe der Balken gibt an, wie viele Pixel in den jeweiligen Helligkeitsgrenzen vorkommen.
Histogramm - histogramm erklaert

Typen von Histogrammen

  1. Luminanz-Histogramm: Zeigt die Verteilung der Helligkeitswerte im Bild. Diese Art von Histogramm ist am häufigsten in der Fotografie und hilft, die Belichtung eines Bildes zu bewerten.
  2. RGB-Histogramm: Stellt die Verteilung der Rot-, Grün- und Blauwerte im Bild separat dar. Damit können Fotografen die Farbbalance und etwaige Farbstiche im Bild besser beurteilen.
  3. Graustufen-Histogramm: Zeigt die Verteilung der Graustufen im Bild und ist nützlich für die Analyse von Schwarzweißbildern.

Nutzung eines Histogramms

Histogramme werden in verschiedenen Phasen der Fotografie genutzt:

Lightroom Presets
  1. Live-Ansicht: Viele Digitalkameras zeigen ein Histogramm in der Live-Ansicht an, sodass Fotografen die Belichtung in Echtzeit anpassen können.
  2. Nach der Aufnahme: Nach dem Fotografieren kann das Histogramm im Bildbetrachter oder in der Bildbearbeitungssoftware analysiert werden, um die belichtete Helligkeit zu überprüfen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.
  3. Bildbearbeitung: Bei der Nachbearbeitung eines Bildes kann ein Histogramm helfen, den Kontrast, die Helligkeit und die Farbbalance zu optimieren. Fotografen können visuell sehen, wie eine Anpassung die Verteilung der Pixel beeinflusst.

Belichtungsbewertung

Ein Histogramm gibt Fotografen Hinweise zur Belichtung eines Bildes:

  • Unterbelichtung: Ein Histogramm, das stark nach links verschoben ist (also viele Pixel im unteren Helligkeitsbereich), deutet darauf hin, dass das Bild unterbelichtet sein könnte, was zu Verlusten in den Schatten führt.
  • Überbelichtung: Ein Histogramm, das stark nach rechts verschoben ist (viele Pixel im oberen Helligkeitsbereich), weist darauf hin, dass das Bild überbelichtet sein könnte, was zu einem Verlust von Details in den hellen Bereichen führt.
  • Gut belichtet: Ein ausgewogenes Histogramm, das über den gesamten Helligkeitsbereich erstreckt ist und keine extremen Peaks an den beiden Enden aufweist, zeigt, dass das Bild gut belichtet ist.

Vorteile

  • Bietet eine objektive Analyse der Belichtung und Tonwertverteilung.
  • Hilft bei der Identifizierung von problematischen Bereichen wie Unter- oder Überbelichtung.
  • Ermöglicht eine gezielte Bildbearbeitung auf Basis quantitativer Daten.

Nachteile

  • Histogramme können für Anfänger verwirrend sein und erfordern ein gewisses Verständnis für die Interpretation.
  • Sie zeigen keine Informationen über die Komposition, den Inhalt oder die emotionale Wirkung eines Bildes.
  • Ein Histogramm allein gibt keine vollständige Antwort auf die Bildqualität, sondern ist nur ein Teil der Beurteilung.
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