Koma - sigma art 20mm coma 1

Koma

Definition

In der Fotografie bezeichnet der Begriff „Koma“ eine spezifische Art von Abbildungsfehler, die besonders bei Weitwinkelobjektiven oder bei der Verwendung von bestimmten Blendenöffnungen auftreten kann. Koma führt dazu, dass Lichtstrahlen, die von einem punktförmigen Lichtquelle (z.B. Sternen oder Lichtpunkten) ausgehen, nicht korrekt auf den Bildsensor oder Film fokussiert werden. Statt der gewünschten punktförmigen Darstellung erscheinen diese Lichtquellen verzerrt, oft in einer schwalben- oder kometenähnlichen Form – daher der Name „Koma“.

Ursachen

Die Ursachen für Koma variieren und sind oft ein Resultat der folgenden Faktoren:

  1. Objektivdesign: Komplexe optische Systeme, insbesondere solche mit vielen Linsen, können während der Konstruktion nicht immer präzise korrigiert werden.
  2. Blendenöffnung: Koma tritt häufig bei größeren Blendenöffnungen (z.B. f/2.8 oder größer) auf, da die Lichtstrahlen steiler eintreffen.
  3. Brennweite: Besonders bei Weitwinkelobjektiven ist Koma auffälliger, da diese Linsen dazu neigen, die Lichtstrahlen am Rand des Bildfeldes abzuleiten.

Auswirkungen auf die Bildqualität:

Koma beeinträchtigt die Bildqualität – insbesondere in der Astrofotografie oder bei nächtlichen Stadtaufnahmen, wo zahlreiche Lichtquellen vorhanden sind. Anstelle von scharfen, klaren Punkten erscheinen Lichtquellen unscharf und verzogen, was die Bildwirkung und die Wahrnehmung der Bildinhalte negativ beeinflusst.

Koma - sigma art 20mm coma 1
Hier siehst du die schwalbenförigen Koma an einem Weitwinkelobjektiv in der Bildecke.

Vermeidung und Korrektur

Fotografen können einige Strategien anwenden, um die Auswirkungen von Koma zu minimieren:

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  1. Wahl des Objektivs:
    Die Auswahl von hochwertigen Objektiven, die speziell für die Reduzierung von Aberrationen entwickelt wurden, wird einen signifikanten Unterschied machen.
  2. Verwendung kleinerer Blenden:
    Das Schließen der Blende auf kleinere Werte (z.B. f/4 oder kleiner) hilft, Koma zu reduzieren, da die Lichtstrahlen dann weniger steil auf die Linsen treffen.
  3. Software-Korrektur:
    Nachträgliche Korrekturen in der Bildbearbeitung können ebenfalls helfen, die Effekte von Koma zu minimieren. Dies ist jedoch sehr aufwendig.

Der Koma-Effekt ist ein wichtiger Aspekt, den Fotografen bei der Auswahl ihrer Ausrüstung und der Planung ihrer Aufnahmen beachten sollten.

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