Makrofotografie Tipps – Anleitung für Einsteiger
Im heutigen Fototutorial geht es um das Allerkleinste: Die Makrofotografie. Im Beitrag gebe ich dir viele Tipps für den Einstieg in die Welt der Makrofotografie an die Hand und zeige dir, worauf du beim Einstieg achten musst.
Heute verrate ich die einige Tipps für die Makrofotografie. Diese Art der Fotografie verwandelt deine Sichtweise auf Motive, indem du verborgene Details hervorhebst. Und ich verspreche dir, dass dich die Welt der kleinen Dinge fesseln wird!
Mit der Makrofotografie kannst du Farben und Texturen offenbaren, die in anderen Aufnahmen nicht zu sehen sind. Du wirst überrascht sein, wie viel Schönheit sich in kleinen Dingen versteckt!
Alles was du über den Einstieg in die Makrofotografie wissen musst
Um hochwertige, detailreiche Nahaufnahmen von kleinen Motiven zu erstellen, benötigst du spezielle Techniken, Tricks und die richtige Ausrüstung für die Makrofotografie.
Egal, ob du neu in dieser Disziplin bist oder deine Fähigkeiten vertiefen möchtest – mit den Tipps aus diesem Beitrag wirst du die Kunst der Makrofotografie schnell erlernen.
Meine Makrofotografie Tipps: Das wirst du lernen:
Was ist Makrofotografie?
Ganz genau genommen sind Makroaufnahmen Bilder, bei denen das Motiv im Abbildungsmaßstab von 1:1 oder größer aufgenommen wird. Du stellst etwas Kleines sichtbar größer dar – sei es eine detailreiche Nahaufnahme eines Insekts, einer Blume oder von Lebensmitteln. Ein Insekt, das in einem großen Foto zu sehen ist, oder abstrakte Aufnahmen von winzigen Blütenteilen zeigen, wie viel Verborgenes im Allerkleinsten steckt.

Dank Makro- und Nahaufnahmen erhältst du Einblicke in Details, die sonst schwer oder gar nicht zu erkennen sind, wie zum Beispiel die Fühler einer Heuschrecke, die Facettenaugen einer Obstfliege oder die Textur von Orangenschalen.
So machst du Makroaufnahmen
Das Fotografieren kleiner Motive erfordert spezielle Vorbereitungen und Techniken, die sich von der normalen Tier- und Landschaftsfotografie unterscheiden. Wenn du Anfänger bist, solltest du mit diesen grundlegenden Tipps beginnen:

- Fotografiere mit Stativ: Je größer der Abbildungsmaßstab ist, desto weniger Licht wirst du auf dein Motiv bekommen. Daher arbeiten Makrofotografen fast immer mit Stativ
- Arbeite mit kleiner Blende im Bereich zwischen F/11 oder F/16 um die Schärfentiefe zu vergrößern. Weiter würde ich aber nicht Abblenden, da sonst Diffraktion für einen Schärfeverlust sorgt. Beachte, dass die Diffraktion bei Kameras mit hoher Megapixelzahl wesentlich eher auftritt.
- Übe an unbewegten Objekten. Insekten sind am Anfang ein schweres Motiv, da diese bei schnellen Bewegungen oder an gewissen Distanzen fliehen. Wenn du eine Weile an unbewegten Objekten geübt hast und weißt was du tust, kannst du dich an Tiere heranwagen und hast mehr Erfolg.
- Bei extremen Vergrößerungen wirst du zusätzliche Lichtquellen brauchen, da Tageslicht oft nicht ausreicht. Arbeite also mit einem externen Blitz oder einem Dauerlicht. Wenn du gar kein Licht dabei hast, nimm zur Not deine Smartphonelampe als Licht.
- Wenn du dich einem Objekt näherst, wirst du feine Details und kleine Unvollkommenheiten entdecken, die auf Distanz unsichtbar sind. Bei starker Vergrößerung kannst du sogar Haare und Schmutz erkennen. Sei bereit, diese mit einer Pinzette oder kleinen Bürsten zu entfernen, um ansprechendere Ergebnisse zu erzielen. Klar kannst du auch nachträglich solche Dinge retuschieren. Aber die Erfahrung zeigt, dass man störendes direkt beim Fotografieren beseitigen sollte.
- Kleinere Motive haben eine geringe Schärfentiefe. Daher ist es wichtig, vorher festzulegen, was du fokussieren möchtest Bei Insekten sind es meist die Augen. Eine sorgfältige Vorabvisualisierung wird dir das Leben einfacher machen.
- Der Hintergrund ist in Makrototos durch die hohe Vergrößerung schnell unscharf. Aber das Bokeh kann einen wesentlichen Unterschied auf dem Foto machen. Stört der Hintergrund, lohnt sich oft eine andere Perspektive. Experimentiere hier einfach.
- Kleine oder schnelle Bewegungen führen zu Unschärfe. Das gilt besonders bei Pflanzen, wenn der Wind weht, oder eben durch die Bewegung von Insekten. Eine sich bewegende Ameise würde ich immer mit einer kurzen Verschlusszeit fotografieren und einen Blitz nutzen um die Bewegung einzufrieren.

Die beste Ausrüstung für die Makrofotografie
Für perfekte Detail- und Nahaufnahmen benötigst du die richtige Ausrüstung. Hier kannst du schnell mehrere tausend Euro ausgeben und ich rate dir, dich erst einmal langsam an die Makrofotografie heran zu tasten, anstatt gleich Unsummen auszugeben.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein gutes Stativ, denn du wirst nur sehr selten Makrototos aus der freien Hand fotografieren. Bitte kaufe keine billigen Stative, denn die haben keine gute Stabilität und frustrieren dich schnell. Unter 70€ wird es schwer etwas vernünftiges zu finden. Investiere also lieber ein paar Euro mehr, anstatt zweimal Geld für ein Stativ auszugeben.
Die besten Kameras für die Makrofotografie
Klar, du brauchst also allererstes eine Kamera, die es dir ermöglicht Wechselobjektive zu mutzen. Das sind im Grunde spiegellose Systemkameras oder die langsam aussterbenden DSLR. Beide Kameras haben ihre Vorteile:
- DSLR-Kameras sind mit vielen, älteren Makroobjektiven kompatibel und sind gebraucht sehr günstig zu bekommen.
- Spiegellose Kameras bieten nützliche Funktionen wie Fokus-Peaking, den elektronischen Sucher, um schnell Schärfe und Belichtung zu überprüfen und sind oft auch mit einem sensorbasiertem Bildstabilisator ausgestattet. Außerdem findest du hier die „besseren“ Makroobjektive, da die ganzen neuen Modelle alles für Systemkameras gerechnet wurden.
Ich empfehle dir auf eine Kamera mit Vollformat– oder APS-C Sensor zu setzten, da du mit diesen Modellen die beste Bildqualität erhältst. Wenn du noch gar keine Kamera besitzt und in die Makrofotografie einsteigen möchtest, dann schau dir doch einmal diese Kameras an:
549,99€
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829,00 €
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Derzeit die günstige Kamera für Einsteiger. Mit ein paar Abstrichen in der Bedienung, Funktionsumfang und beim Autofokus. |
Eine exzellente Einsteigerkamera mit vielen Funktionen, einfacher Bedienung und gutem Autofokus. |
Aus meiner Sicht derzeit die beste Kamera für Anfänger durch die einfache Bedienung, sehr gute Bildqualität und extrem guten Autofokus. Die R10 ist für fast alle Fotografiegebiete stark genug. |
Fortgeschrittene Kamera, die sehr gut für Anfänger geeignet ist. Mit vielen Funktionen und großer Objektivauswahl. |
Derzeit die günstige Kamera für Einsteiger. Mit ein paar Abstrichen in der Bedienung, Funktionsumfang und beim Autofokus.
Eine exzellente Einsteigerkamera mit vielen Funktionen, einfacher Bedienung und gutem Autofokus.
Aus meiner Sicht derzeit die beste Kamera für Anfänger durch die einfache Bedienung, sehr gute Bildqualität und extrem guten Autofokus. Die R10 ist für fast alle Fotografiegebiete stark genug.
Fortgeschrittene Kamera, die sehr gut für Anfänger geeignet ist. Mit vielen Funktionen und großer Objektivauswahl.
Es gibt auch einige Kameras, die dir ein paar Komfortfunktionen bieten. Beispielsweise kann die Einsteigerkamera Canon EOS RP selbst das Focus Stacking übernehmen. Jedoch brauchst du dafür ein Makroobjektiv mit Autofokus.
Mit der Canon EOS RP erhaltet ihr für wenig Geld ein echtes Kraftpaket mit Vollformatsensor. Durch die geringe Größe eignet sie sich auf Reisen oder auch für Fotos im Alltag. Die Canon EOS RP ist eine sehr günstige Kamera für den Einstieg in die Vollformat-Fotografie.
- liegt sehr gut in der Hand
- super Bildqualität
- guter Autofokus
- intuitive Bedienung
- klein & unauffällig
- kürzeste Belichtungszeit nur 1/4000s
- Schwächen bei der Akkuleistung
- nur ein Speicherkartenslot
- Auflösung: 26,2 Megapixel
- Vollformatsensor in kleinem Gehäuse
- Augen- und Gesichtsautofokus
- Motivverfolgung
- Dreh- und schwenkbares Display
- Gewicht mit Akku: 480g
- Guter Sucher
- Autofokus: Fokussierung via Touch and Drag
- EF Objektive mit Adapter nutzbar
- 4K Video
- Bildqualität: 7/10
- Handling: 7/10
- Geschwindigkeit: 4/10
- Ausstattung: 6/10
- Autofokus: 6/10
- Videofunktionen: 6/10
Das beste Objektiv für die Makrofotografie
Ein Makroobjektiv brauchst du nicht zwangsläufig um deine ersten Versuche in der Makrofotografie zu wagen, aber wenn dieses Fotografiegebiet dein Interesse weckt, dann solltest du ein auf die Makrofotografie spezialisiertes Objektiv in Betracht ziehen.
Wenn du zunächst experimentieren möchtest, kannst du einen Makroring oder einen Umkehrring für wenig Geld besorgen, um ein normales Kitobjektiv entweder umgekehrt an deiner Kamera zu montieren, oder durch die Zwischenringe, den Mindestabstand zum Motiv zu reduzieren und somit den Abbildungsmaßstab zu erhöhen.

Vorteile echter Makroobjektive
Ein spezialisiertes Makroobjektiv ermöglicht Nahaufnahmen auf einem ganz neuen Level, sowohl vom Abbildungsmaßstab, der Arbeitsdistanz, als auch von der Bildqualität. Es gibt zwei Möglichkeiten, die du bei der Auswahl in Betracht ziehen kannst: Makro-Objektive mit und ohne Autofokus.

Erstere sind natürlich deutlich teurer, dafür kannst du die Versionen mit Autofokus auch super für andere Bereiche der Fotografie nutzen (beispielsweise ein 90 oder 100mm für die Portraitfotografie). Zudem kannst du mit Autofokus auch das kamerainterne Fokus-Stacking nutzen.

In der Makrofotografie wirst du aber ziemlich oft manuell fokussieren, daher kann es absolut ausreichend sein, dir ein manuelles Makroobjektiv zuzulegen. Inzwischen gibt es sogar viele exzellente Makroobjektive aus China, die eine sehr gute Bildqualität haben und nur ein Viertel von dem kosten, was sonst ein gutes Makroobjektiv kostet.
ich habe einige davon ausprobiert und kann sie absolut empfehlen. Beispielsweise dass AstrHori 120mm 2.8 Makro, dass ich ausgiebig getestet habe.
Wichtig für dich: Es gibt auch Makroobjektive mit Fixfokus – hier kannst du nur durch Ändern des Abstands zum Motiv den Fokus einstellen. Oft handelt es sich dabei um sehr spezialisierte Objektive, die einen Abbildungsmaßstab bis zu 5:1 ermöglichen. Hier brauchst du viel Geduld und Erfahrung um gute Ergebnisse zu erzielen. Diese Objektive sind trotzdem sehr gut geeignet und machen Spaß.


Ach und einige Makroobjektive sind zudem mit einem eingebauten Licht oder Befestigungen für kleine Lampen ausgestattet – Ob man das jetzt aber unbedingt braucht, ist Geschmackssache.

Makroobjektive gibt es mit unterschiedlichen Brennweiten. Je länger die Brennweite, desto weiter kannst du vom Motiv entfernt fotografieren. Kurze Brennweiten eignen sich gut für unbelebte Objekte, längere Brennweiten sind besser für lebendige Motive geeignet. Ich persönlich mag Brennweiten im Bereich von rund 100mm für die Makrofotografie am liebsten, da hier ein angenehmer Arbeitsabstand für das Motiv genutzt werden kann.
Weitere, sinnvolle Ausrüstung für die Makrofotografie
Um deine Chancen auf herausragende Makroaufnahmen zu erhöhen, werden dir zusätzliche Gegenstände in deiner Fotoausrüstung helfen:
- Stativ: Ja, habe ich oben schon oft genug genannt, aber ein gutes Stativ ist so wichtig, dass ich es hier nochmal erwähne.
- Vorsatzlinsen: Hochwertige Vorsatzlinsen erhöhen denn Abbildungsmaßstab noch weiter. Allerdings geht das gern auf Kosten Bildqualität. Insbesondere Bildfeldwölbung und andere Aberrationen werden dadurch verstärkt. Lass die Finger von billigen Vorsatzlinsen, sie taugen nichts. Empfehlenswert sind Linsen von Raynox.
- Externe Blitzgeräte oder Dauerlichter: indem du einen Blitz nutzt, den du überall platzieren kannst, machst du dir das Leben in der Makrofotografie leichter.
- Makroschienen: Diese Vorrichtungen ermöglichen es dir, die Kamera ans Motiv heran oder weg zu bewegen und so Aufnahmen für manuelles Fokus-Stacking zu machen, ohne das Stativ einen Millimeter zu bewegen.
Techniken für die Makrofotografie
Um deine Makroaufnahmen zu verbessern, solltest auch die Probleme der Makrofotografie kennen und Wege nutzen, diese Probleme zu lösen.
Arbeitsabstand an das Motiv anpassen
Klar, um kleines groß abzubilden, musst du nach ran. Das kann schnell zum Problem werden, wenn man „zu nah“ ran muss. Beispielsweise bei Tieren. Je näher du am Objekt bist, desto wahrscheinlicher wirfst du Schatten auf das Motiv oder schreckst es auf und du kannst das Foto vergessen. Zudem blockierst du bei sehr geringen Arbeitsabständen extrem viel Licht und benötigst dadurch eine zusätzliche Lichtquelle.

Ein zu geringer Arbeitsabstand wird vor allem bei Insekten problematisch. Dies kannst du nur umgehen, wenn du Insekten bei geringen Temperaturen am frühen Morgen fotografierst und diese schlicht noch nicht „warm“ genug sind vor deinem riesigen Makroobjektiv zu fliehen. Das ist besonders im Frühjahr ein nützlicher Tipp.

Schärfentiefe maximieren
Die Schärfentiefe ist in der Makrofotografie sehr begrenzt. Je näher du am Motiv dran bist, desto schwieriger wird es viel Schärfentiefe ins Bild zu bekommen. Der erste Gedanke ist, Wähle eine kleine Blende (z.B. f/11 oder kleiner) zu nutzen, um mehr vom Motiv scharf zu halten. Das wird jedoch besonders bei Kameras mit hohen Auflösungen wie der Canon EOS R5 schnell zum Problem werden, da das Licht an den Blendenlamellen Interferenzen erzeugt und du dadurch mit dieser Diffraktion die Bildqualität minderst.
Dieses Problem lässt sich mit zwei möglichen wegen lösen:
Eine gute Technik ist das Focus Stacking – dabei fotografierst du das gleiche Motiv mehrmals und verschiebst den Fokus mit jedem Foto etwas. In der Nachbearbeitung werden dann die unterschiedlichen Aufnahmen kombiniert und du erhältst somit ein Foto mit mehr Schärfentiefe.

Eine zusätzliche Möglichkeit, das Problem mit der geringen Schärfentiefe zu lösen, ermöglicht dir die Nutzung eines Tilt-Makro-Objektivs. Diese Art von Objektiven erlauben die, die Schärfeebene im Bild zu kippen, so dass diese nicht mehr parallel zum Sensor ist.

Beleuchtung
Natürlich kannst du mit dem vorhandenen Licht arbeiten, aber deine Makrofotos werden deutlich spannender, wenn du mit mehreren Lichtquellen arbeitest.

Du kannst beispielsweise dein Motiv zusätzlich hervorgeben wenn du eine sekundäre Lichtquelle von hinten auf dein Motiv richtest und dein Motiv von unten beleuchtest, um das Gehirn des Betrachters vor eine kleine Herausforderung zu stellen.


Gute Perspektiven suchen & fotografische Regeln anwenden
Oft bedingt das Motiv selbst die Perspektive aber es lohnt sich zu experimentieren und andere Perspektiven zu suchen, um die Welt des Kleinen spannender abzubilden.
Mit den typischen Bildgestaltungsregeln kannst du deine Bilder sehenswerter gestalten. Das siehst du an den nächsten beiden Fotos.




Achte also bei deinen Makrofotos auf die Perspektive und nimm das selbe Motiv einfach aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf. Es lohnt sich.
Fazit zu meinen Makrofotografie Tipps
Die Makrofotografie ist eine faszinierende Kunstform, die einiges an Geduld und Erfahrung verlangt. Mit der passenden Ausrüstung, geschickter Technik und einem kreativen Ansatz lassen sich beeindruckende Nahaufnahmen gestalten. Achte dabei besonders auf die Perspektive und setze die Prinzipien der Bildkomposition gezielt ein. Die Welt der Makrofotografie birgt unzählige beeindruckende Details, die nur darauf warten, entdeckt und mit anderen geteilt zu werden. Du wirst sicher genauso viel Spaß daran haben wie ich! Lass‘ mir doch gerne einen Kommentar da. Ich antworte dir bestimmt!