Portfolio-Erstellung

Definition


Die Portfolio-Erstellung in der Fotografie bezeichnet den systematischen Prozess, eine repräsentative Auswahl eigener fotografischer Arbeiten zusammenzustellen und zu präsentieren. Ein Portfolio dient als visuelle Visitenkarte, die das Können, den Stil und die Bandbreite eines Fotografen zeigt. Es wird genutzt, um sich bei Kunden, Agenturen, Galerien oder für Bewerbungen an Hochschulen und Wettbewerben vorzustellen.

Zweck und Zielsetzung

Das Portfolio verfolgt das Ziel, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, die eigene fotografische Handschrift zu kommunizieren und potenziellen Auftraggebern oder Partnern die Qualität und Vielfalt der Arbeiten zu demonstrieren. Je nach Zielgruppe und Verwendungszweck kann ein Portfolio unterschiedlich aufgebaut sein – beispielsweise als Werbemittel für kommerzielle Aufträge, als künstlerische Präsentation oder als Bewerbungsunterlage.

Arten von Portfolios

  • Print-Portfolio: Klassische Mappe mit hochwertigen Fotoabzügen, oft in einem eleganten Buch oder einer Mappe präsentiert. Wird bei persönlichen Vorstellungen oder Ausstellungen verwendet.
  • Online-Portfolio: Digitale Präsentation auf einer eigenen Website, in sozialen Medien oder auf spezialisierten Plattformen wie Behance, Flickr oder 500px. Ermöglicht eine breite und schnelle Verbreitung.
  • PDF-Portfolio: Digitales, versandfähiges Dokument, das per E-Mail verschickt werden kann – oft für Bewerbungen oder Projektvorschläge genutzt.

Inhalte eines Portfolios

Ein Portfolio sollte sorgfältig kuratiert sein und nur die besten, aussagekräftigsten Arbeiten enthalten. Typische Bestandteile sind:

  • Titelblatt: Name, Kontaktdaten, ggf. Logo.
  • Kurzprofil/Biografie: Kurze Vorstellung des Fotografen, Ausbildung, Schwerpunkte und Erfahrungen.
  • Projektbeschreibungen: Informationen zu einzelnen Serien oder Projekten, ggf. mit Konzept und Entstehungsgeschichte.
  • Bildauswahl: Hochwertige Fotografien, thematisch oder stilistisch sortiert. Die Reihenfolge sollte einen roten Faden erkennen lassen.
  • Technische Angaben: Informationen zu verwendeter Technik, Kamera, Objektiven oder besonderen Lichtsetzungen (optional).
  • Referenzen/Kundenliste: Liste von Auftraggebern, Ausstellungen, Veröffentlichungen oder Auszeichnungen (optional).
  • Kontaktmöglichkeiten: E-Mail, Website, Social-Media-Links.

Gestaltung und Aufbau

Wichtige Aspekte bei der Portfolio-Erstellung sind:

  • Kohärenz: Die Bilder sollten einen einheitlichen Stil, eine klare Bildsprache oder ein durchgängiges Thema zeigen.
  • Qualität vor Quantität: Wenige, aber überzeugende Arbeiten sind besser als viele durchschnittliche Bilder.
  • Layout und Design: Übersichtliches, ansprechendes Layout ohne Ablenkungen. Die Präsentation sollte die Bilder unterstützen, nicht überlagern.
  • Aktualität: Das Portfolio sollte regelmäßig aktualisiert werden, um neue Arbeiten und Entwicklungen zu zeigen.

Strategien zur Portfolio-Erstellung

  1. Zielgruppenanalyse: Überlegen, für wen das Portfolio bestimmt ist (z.B. Werbekunden, Redaktionen, Galerien, Privatkunden).
  2. Bildauswahl: Die stärksten Bilder auswählen, die den eigenen Stil und das Können am besten repräsentieren.
  3. Strukturierung: Die Arbeiten sinnvoll gliedern, z.B. nach Themen, Projekten oder Genres (Porträt, Landschaft, Reportage, Produktfotografie).
  4. Feedback einholen: Vor der finalen Fertigstellung Kollegen, Mentoren oder erfahrene Fotografen um Rückmeldung bitten.
  5. Präsentation: Je nach Medium (Print, Online, PDF) die Präsentationsform optimal anpassen.

Fehlerquellen und Tipps

  • Zu viele Bilder: Ein überladenes Portfolio wirkt unübersichtlich und verwässert die Wirkung.
  • Unklare Bildsprache: Ein Portfolio sollte eine konsistente Handschrift zeigen.
  • Vernachlässigung der Zielgruppe: Die Auswahl und Präsentation muss auf die Erwartungen der Adressaten abgestimmt sein.
  • Mangelnde Aktualisierung: Veraltete Arbeiten können einen negativen Eindruck hinterlassen.

« Zum Fotografie Lexikon

Dieser Beitrag wurde geschrieben von: