DefinitionHier siehst du die Blende in einem Objektiv und wie sie von f/1.4 auf f/16 verkleinert wird. Am Anfang ist keine Blende zu sehen, es fällt also die Maximalmenge an Licht durch das ganze Objektiv. Je kleiner die Blendenöffnung wird, desto weniger Licht fällt durch das Objektiv.
Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung in der Kamera, die den Durchmesser der Öffnung reguliert, durch die das Licht auf den Bildsensor oder den Film gelangt. Sie ist ein wichtiges Element der Belichtungssteuerung und hat einen direkten Einfluss auf das endgültige Erscheinungsbild eines Fotos.
Eine größere Blende (kleinere Blendenzahl) lässt mehr Licht durch und erzeugt eine geringere Schärfentiefe, während eine kleinere Blende (größere Blendenzahl) weniger Licht durch lässt und eine größere Schärfentiefe erzeugt.
Funktion
Die Blende besteht aus mehreren Lamellen, die sich öffnen oder schließen können, um den Lichtdurchgang zu verändern. Sie ist typischerweise in Form eines kreisförmigen Öffnungsmechanismus ausgeführt, deren Größe durch den Blendenwert (f-stop) bestimmt wird.
Blendenwerte
Die Blende wird in Blendenstufen, auch als f-Stops oder f-Werte bezeichnet, gemessen. Gängige Blendenwerte sind beispielsweise f/2.8, f/4, f/5.6, f/8, f/11 und f/16. Ein niedriger f-Wert (z.B. f/2.8) bedeutet eine größere Öffnung, die mehr Licht durchlässt, während ein höherer f-Wert (z.B. f/16) eine kleinere Öffnung bedeutet, die weniger Licht durchlässt.
Folgende Animation zeigt dir, wie sich unterschiedliche Blendenwerte auf die Lichtmenge auswirkt:
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Ich empfehle dir, die vollen Blendenstufen bis f/16 auswendig zu lernen. Dadurch kannst du die Belichtung leichter im Kopf umrechnen. Um die Auswirkungen der verschiedenen Blendenwerte auf die Lichtmenge besser zu verstehen, findest du im Folgenden eine hilfreiche Tabelle. Die vollen Blendenstufen sind fett hervorgehoben.
Blendenwert
Relative Lichtmenge (%)
f/1.4
100%
f/1.6
81%
f/1.8
64%
f/2
50%
f/2.2
40%
f/2.5
32%
f/2.8
25%
f/3.2
20%
f/3.5
16%
f/4
12.5%
f/4.5
10%
f/5
8%
f/5.6
6.25%
f/6.3
5%
f/7.1
4%
f/8
3.125%
f/9
2.5%
f/10
2%
f/11
1.5625%
f/13
1.25%
f/14
1%
f/16
0.78125%
f/18
0.625%
f/20
0.5%
f/22
0.390625%
Wenn in der Fotografie von einer großen Blende gesprochen wird, sind damit Werte wie f/1.4 oder f/2.0 gemeint und nicht f/11.
Wichtig zu wissen: Die größte Blende entspricht immer dem Wert, der in der Objektivbezeichnung angegeben ist. Das bedeutet, wenn ein Objektiv eine maximalen Blende von f/4 hat, kannst du diese nicht auf f/2.8 erhöhen, sondern lediglich auf f/5.6 reduzieren, wodurch weniger Licht einfallen kann.
Bei modernen Objektiven wird der Blendenwert direkt in der Kamera eingestellt und angepasst. Du kannst die Blende, ähnlich wie ISO und Belichtungszeiten, in Drittelschritten erhöhen oder verringern.
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Drei Drittelschritte entsprechen einer vollen Blendenstufe, die die Lichtmenge entweder halbiert oder verdoppelt.
Schärfentiefe
Ein wesentlicher Effekt der Blende ist die Beeinflussung der Schärfentiefe, also des Bereichs des Bildes, der scharf abgebildet wird. Eine große Blende (z.B. f/2.8) erzeugt eine geringe Schärfentiefe, was dazu führt, dass der Hintergrund unscharf und das Hauptobjekt betont wird – ideal für Portraits. Eine kleine Blende (z.B. f/16) hingegen maximiert die Schärfentiefe, sodass sowohl Vorder- als auch Hintergrund scharf abgebildet werden – nützlich in Landschaftsaufnahmen.
Zusammenhang mit Belichtungszeit und ISO
Die Blende steht in engem Zusammenhang mit der Belichtungszeit und der ISO-Einstellung. Eine Änderung des Blendenwerts erfordert eine Anpassung der Belichtungszeit oder der ISO-Empfindlichkeit, um die gleiche Belichtung aufrechtzuerhalten. Diese drei Elemente bilden das Belichtungsdreieck der Fotografie.
Praktische Anwendung
Fotografen nutzen die Blende bewusst, um kreative Effekte zu erzielen. Die Wahl des Blendenwerts beeinflusst die Stimmung, Look und den Charakter eines Bildes stark. Während in der Porträtfotografie oft eine große Blende bevorzugt wird, um den Hintergrund unscharf zu halten, ist in der Architektur- oder Landschaftsfotografie häufig eine kleinere Blende gewünscht, um maximale Schärfe zu erreichen.
Häufige Blendenwerte und wann man sie nutzt
f/1.2 bis f/2.0: Diese Blendenwerte lassen extrem viel Licht durch und eignen sich hervorragend für Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen oder wenn eine geringe Tiefenschärfe gewünscht ist, wie bei Porträts, um den Hintergrund verschwommen zu halten.
f/2.8 bis f/4.0: Noch immer große Blendenöffnungen, die viel Licht durchlassen. Diese Werte sind vielseitig und eignen sich gut für verschiedene Aufnahmesituationen.
f/5.6 bis f/8.0: Moderat kleinere Blendenöffnungen, die eine gute Balance zwischen Lichtdurchlässigkeit und Tiefenschärfe bieten. Ideal für allgemeine Fotografie.
f/11 bis f/16: Kleine Blendenöffnungen, die in Situationen mit gutem Licht verwendet werden sollten. Diese Werte bieten eine größere Tiefenschärfe und eignen sich hervorragend für Landschafts- oder Architekturaufnahmen.
f/22: Sehr kleine Blendenöffnung, die maximale Tiefenschärfe ermöglicht. Diese Blende wird oft verwendet, wenn detaillierte Schärfe von Vorder- bis Hintergrund erforderlich ist, allerdings nur bei guten Lichtverhältnissen oder mit einem Stativ.
Ich bin Stephan, Berusfotograf und Fotografie-Tutor aus Rheinland-Pfalz. In diesen Beitrag habe ich viel Rechercheaufwand, Zeit und Herzblut investiert. Das mache ich, weil ich gerne mein Fachwissen an andere Fotografiebegeisterte weitergebe. Ich bin spezialisiert auf die Fotografie von Hochzeiten, Paaren, Familien, Business-Portraits und Events. Ich fotografiere aber auch gerne Landschaften, die Milchstraße oder den Mond.
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