Objektive aus China – echte Alternative oder nicht?
Kann man 2025 /2026 mit chinesischen Objektiven gut arbeiten? Lass es uns doch herausfinden!

Objektive aus China galten noch vor einigen Jahren als reine Billigalternativen, die hauptsächlich Einsteiger und Hobbyfotografen ansprachen. Heute hat sich das Bild stark gewandelt: Chinesische Hersteller bringen innovative, oft sogar einzigartige Produkte auf den Markt, die in bestimmten Nischen Maßstäbe setzen und in der Abbildungsqualität mit den großen Marken mithalten können.
Extreme Weitwinkel, kreative Fisheye-Linsen, preiswerte Porträtobjektive findest du inzwischen einige. Objektive aus China haben sich in der Fotowelt einen festen Platz erobert. Das macht sie nicht nur für Anfänger interessant, sondern zunehmend auch für Profis, die nach ganz speziellen Lösungen suchen.

Das schließt mich übrigens mit ein. Ich nutze einige China-Objektive im Alltag und ich will dich mit diesem Artikel ermutigen, ebenfalls mal ein Objektiv aus Fernost auszuprobieren.
Von billigen Kopien zu ernstzunehmenden Alternativen
In den frühen 2000er-Jahren dominierten chinesische Hersteller vor allem den Markt für günstige Nachbauten westlicher Objektive. Die Qualität war eher mau und für die richtige Fotografie eher nicht wirklich nutzbar.
Doch seit etwa 2020 hat ein Wandel stattgefunden: Statt nur zu kopieren, setzen chinesische Unternehmen vermehrt auf eigene Entwicklungen. Besonders auffällig ist dieser Trend bei Spezialobjektiven, die es von großen Markenherstellern gar nicht gibt. Und spätestens mit dem E-Mount hat auch ein guter Autofokus den Weg in chinesische Objektive gefunden. Doch da hört es nicht auf, denn auch Nikons Z-Mount wird inzwischen bedient.
Heute sind Objektivhersteller wie Viltrox, Laowa, Yongnuo, TTArtisan oder 7Artisans international etabliert. Sie bieten Objektive an, die nicht nur preislich attraktiv sind, sondern auch durch Innovation und Kreativität überzeugen. Viele dieser Marken haben sich vom Image der „Billigkopierer“ verabschiedet und stehen nun für Nischenlösungen mit echtem Mehrwert.
Bekannte Hersteller von Objektiven aus China
Du findest sehr viele chinesische Objektivhersteller am Markt. Schauen wir uns einmal die Bekanntesten an:
Viltrox

Mit Adaptern für spiegellose Kameras gewann die Marke Viltrox erste Anerkennung, da diese Adapter die Nutzung von Fremdobjektiven an modernen, spiegellosen Kameras erleichterten. Doch anstatt bei Zubehör stehenzubleiben, ging Viltrox den entscheidenden Schritt in die Objektiventwicklung.
Viltrox ist heute einer der bekanntesten Namen, wenn es um hochwertige, autofokusfähige Objektive aus China geht. Die Marke hat besonders für Sony E-Mount und Fuji X-Mount erschwingliche Alternativen zu teuren Markenlinsen entwickelt. Aber auch für Nikons Z-Mount sind inzwischen AF-Objektive verfügbar.
Hier zeige ich dir gerne ein paar Beispielfotos, die ich mit einem Viltrox Objektiv aufgenommen habe:










Seit kurzem ist Viltrox auch einer der Objektivhersteller in der L-Mount Allianz. Heißt die meisten Objektive sind für den L-Mount verfügbar.
Die ersten Modelle wie das Viltrox 85mm f/1.8 für Sony E-Mount schlugen direkt ein und überzeugten viele Fotografen durch eine erstaunlich gute Balance aus Preis und Qualität. Seither wächst das Sortiment stetig: APS-C-Objektive für Fujifilm, Vollformat-Linsen für Sony und Canon, ja sogar Video-fokussierte Cine-Linsen sind mittlerweile im Programm.
Heute gilt Viltrox als wichtigster Dritthersteller im Objektivmarkt, vergleichbar mit Sigma oder Tamron, nur eben noch preisbewusster positioniert.
Der Erfolg von Viltrox ist kein Zufall. Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass die Marke besonders bei Hobbyfotografen, Einsteigern und auch Profis mit kleinem Budget enorm gefragt ist:
- Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis: Während vergleichbare Objektive anderer Marken oft doppelt so teuer sind, bietet Viltrox erstaunliche Qualität zu einem Bruchteil des Preises.
- Hohe optische Qualität: Scharfe Bilder, schönes Bokeh und geringe chromatische Aberrationen machen die Objektive konkurrenzfähig.
- Kompatibilität: Viltrox deckt verschiedene Mounts ab, darunter Sony E-Mount, Canon RF, Nikon Z und Fujifilm X.
- Schnelle Updates: Viltrox reagiert auf Feedback der Community und verbessert Firmware sowie Autofokus regelmäßig.
Kurz gesagt: Viltrox liefert Linsen, die mehr bieten, als man für den Preis erwarten würde. Deshalb wächst die Fangemeinde rasant und mit jedem neuen Objektiv steigt die Reputation der Marke
Übrigens: Wenn du ein Viltrox Objektiv kaufen möchtest, dann mache das über diesen Link und nutze den Code: STEPHAN und du sparst 5%.
Laowa (Venus Optics)
Laowa ist eine Objektivmarke des chinesischen Herstellers Venus Optics, die sich in den letzten Jahren durch außergewöhnliche und oft sehr spezialisierte Objektivkonstruktionen einen Namen gemacht hat. Laowa hat sich vor allem auf Nischenlösungen konzentriert und damit Fotografen und Videografen angesprochen, die nach kreativen Werkzeugen abseits des Mainstreams suchen.
Laowa-Objektive haben in der Regel immer robuste Metallkonstruktionen. Einen Autofokus bieten die meisten, älteren Modelle nicht, jedoch sind die neueren Objektive mit einem Autofokus ausgestattet. Bei Laowa liegt der Fokus auf optischer Leistung, kreativen Spezialfunktionen und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit Features wie Zero-D-Designs (nahezu verzeichnungsfreie Weitwinkelobjektive) oder Makro-Objektiven mit über 2:1-Vergrößerung richtet sich Laowa klar an Fotografen, die etwas Besonderes suchen:
- Extreme Weitwinkel mit sehr geringer Verzeichnung (“Zero-D”)
- Bezahlbare, lichtstarke Objektive mit Autofokus wie das Laowa 200mm f/2
- Makroobjektive mit hohem Abbildungsmaßstab, mit Fokus bis unendlich
- Sehr gute Bildqualität in der Bildmitte
- Oft sehr solide, (teilweise durchgehend) metallische Bauweise
Laowa Objektive sind ein echter Tipp derzeit. Denn hier gibt es spannende Neuentwicklungen, ähnlich wie damals, als Sigma mit der Art Serie in den Markt gegangen ist.
Das 200mm F2.0 Autofokusobjektiv wird nicht ohne Grund in Netz sehr gelobt. Und Laowa umgeht sogar ganz geschickt Canons Verbot des Vertriebs von RF Vollformat Objektiven mit Autofokus, indem das 200mm F2 stattdessen als EF Version auf dem Markt kommt.
TTArtisan
TTArtisan (The thinking Artisan) ist eine junge chinesische Objektivmarke. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt seine Produkte eigenständig und legt dabei den Fokus auf kreative und kostengünstige Lösungen für verschiedene Kamerasysteme. TTArtisan ist bekannt für seine manuellen Festbrennweiten, die sowohl für spiegellose Systemkameras als auch für Messsucherkameras wie die Leica M-Serie erhältlich sind. Darüber hinaus bietet die Marke spezielle Cine-Objektive mit großen Blenden und präziser manueller Steuerung an.

Inzwischen sind aber erste Autofokus-Objektive für Sony E- und Nikon-Z-Mount auf dem Markt, die sehr beliebt sind.
Die Objektive von TTArtisan zeichnen sich durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, hochwertige Metallgehäuse und optische Konstruktionen mit ED- und asphärischen Elementen aus. TTArtisan fertigt auch einige Spezialobjektive, beispielsweise das 50mm 1.4 Tilt, dass ich wirklich sehr empfehlen kann. Oder das 100mm 2.8, dass dem legendärem Meyer-Optik Görlitz Trioplan nachempfunden ist und ein Seifenblasen Bokeh erzeugt. Nur eben in günstig.

TTArtisan-Objektive sind für kreative Ansätze sehr gut zu gebrauchen. Du findest unter der Marke auch klassische, optisch leistungsfähige und preislich attraktive Alternativen zu den Originalherstellern.
Gerne zeige ich dir ein paar Fotos, die ich mit TTArtisan-Objektiven aufgenommen habe:











7Artisans
Das Objektiv-Portfolio von 7Artisans umfasst eine breite Palette an Objektiven für spiegellose Systemkameras. Besonders hervorzuheben sind die lichtstarken Festbrennweiten, wie das 35 mm f/0,95, das für seine geringe Schärfentiefe und das ansprechende Bokeh geschätzt wird. Für Makrofotografen bietet das Unternehmen das 60 mm f/2,8 II an, ein kompaktes 1:1-Makroobjektiv mit einer Naheinstellgrenze von 17,5 cm, das sich auch für Porträts eignet.






Ein weiteres bemerkenswertes Modell ist das 10 mm f/2,8 Mark II, ein Ultraweitwinkel-Fisheye-Objektiv für Vollformatkameras, das kreative Perspektiven ermöglicht.
Auch 7Artisans produziert nicht nur noch ausschließlich manuelle Objektive. Für Sony E, Nikon Z, Leica L und Fuji X sind Autofokus-Objektive erhältlich und die Liste wächst stetig.

Die Objektive von 7Artisans zeichnen sich durch ihre robuste Metallkonstruktion aus. Sie sind in verschiedenen Anschlüssen erhältlich. Canon RF Objektive gibt es leider nur mit manuellem Fokus.
AstrHori
Unter dem Namen AstrHori findest du hochwertige Wechselobjektive für verschiedene, spiegellose Kamerasysteme. Mit einem Fokus auf innovative Designs und erschwingliche Preise hat sich AstrHori in der Fotografen- und Filmemacher-Community etabliert, ist aber besonders unter Makrofotografen beliebt.
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Das Produktportfolio von AstrHori umfasst eine Vielzahl von Objektiven, darunter manuelle Makro-, Tilt-, Shift- und Ultraweitwinkelobjektive. Ein Beispiel ist das AstrHori 25mm F2.8 Super Macro Objektiv, das einen beeindruckenden Abbildungsmaßstab von 2x bis 5x bietet und besonders für Detailaufnahmen in der Makrofotografie geeignet ist. Dieses Objektiv ist unkonventionell und damit kannst du spannende Makroaufnahmen machen
Aber auch ein „klassisches“ Makroobjektiv ist mit dem 120mm 2.8 erhältlich, dass über eine ausgezeichnete Optik verfügt und ich absolut empfehlen kann.

Die Objektive von AstrHori zeichnen sich durch ihre robuste Bauweise aus, wobei die meisten Modelle aus Metall gefertigt sind. Die Objektive sind mit verschiedenen Bajonettanschlüssen erhältlich, darunter Sony E, Canon RF, Nikon Z, Leica L, Fuji X und Micro Four Thirds. Für Sony E bietet AstrHori auch ein 85mm 1.8 Objektiv mit Autofokus an.
Hier siehst du Aufnahmen von mir, die ich mit einem AstrHori Makroobjektiv gemacht habe, das optisch an das Canon RF 100mm 2.8 absolut herankommt, dabei nur ein Bruchteil davon kostet:






Die Kombination aus innovativen Designs, hochwertiger Verarbeitung und erschwinglichen Preisen macht AstrHori zu einer interessanten Option für kreative Köpfe in der Fotografie- und Filmbranche.
Pergear
Pergear ist eine relativ junge Marke aus China, die inzwischen einen festen Platz im Markt der günstigen manuellen Objektive erobert hat. Das Unternehmen begann als Distributor für Foto- und Ausrüstungsartikel verschiedener Hersteller wie TTArtisan, Godox oder Aputure und startete etwa ab 2020 auch damit, eigene Objektivmodelle zu entwickeln und unter der Marke Pergear zu vertreiben.
Die Objektive von Pergear sind typischerweise manuell fokussiert, haben kein integriertes Autofokus-System und oft auch keine elektronischen Kontakte zur Kamera. Sie richten sich an Fotografen oder Videografen, die bereit sind, die Kontrolle über Fokus und Blende selbst zu übernehmen und dafür ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen. Viele Modelle sind mit Vollmetallgehäusen ausgestattet, was sie in puncto Haptik und Robustheit über dem Niveau vieler günstigster Plastikobjektive positioniert.
Das Sortiment umfasst eine breite Brennweitenpalette, von Ultraweitwinkeln wie dem 10 mm F5,6 Pancake Fisheye über moderate Fixbrennweiten (z. B. 35 mm F1,6, 50 mm F1,8) bis hin zu Spezialobjektiven wie dem 14 mm F2,8 für Vollformat oder Makro-Varianten. Die optische Gestaltung ist oft einfach, aber mit Merkmalen wie mehrschichtiger Vergütung (Multi-MC), vielen Blendenlamellen (oft 10) und Metallkonstruktionen, die eine gute Lichtdurchlässigkeit und solide Bildleistung ermöglichen.
Natürlich sind auch Kompromisse Teil des Pakets bei Pergear. Bei Offenblende sind Rand- und Bildecken oft weniger scharf, Verzeichnung oder Vignettierung treten je nach Modell deutlicher auf. Wer höchste optische Leistung oder besonders schnelle Autofokussysteme erwartet, ist mit teureren Marken oft besser beraten. Doch für viele Anwendungen – Straßenfotografie, kreative Experimente, Budget-Setups oder als Zweitobjektiv – bieten Pergear-Linsen viel Potenzial und Gestaltungsspielraum.
Gebaut mit solider Verarbeitung und mit einem Fokus auf kreative Freiheit statt High-End-Features. Wer bereit ist, Kompromisse bei Komfort oder Spitzenleistung einzugehen, findet hier oft mehr als genug Leistung fürs Geld.
Yongnuo
Yongnuo war lange Zeit für Ihre Aufsteckblitze bekannt und ist dann ebenfalls in den Objektivmarkt eingestiegen. Produziert wurden anfangs 50mm 1.8 Objektive, die dem Canon EF 50mm 1.8 sehr ähnlich waren. Yongnuo ist jedoch noch weiter gegangen und bietet inzwischen viele Festbrennweiten mit und ohne Autofokus, die sich nicht nur für Einsteiger eignen. Du findest neben Autofokus Objektiven für den E-Mount auch Linsen für Nikons Z-Mount, für Fuji und MFT.
Yongnuo bietet mit der YN433 II und der YN 455 auch MFT Kameras an. Erstere ist für Streaming gedacht, die sehr kompakt ist.
Zhongyi (Mitakon)
Zhongyi, auch bekannt als ZY Optics oder Mitakon, ist ein bekannter chinesischer Hersteller von Objektiven und optischen Komponenten, der seit Jahrzehnten aktiv ist. Die Firma Shenyang Zhongyi Optical & Electronic Co., Ltd. wurde bereits 1984 gegründet und hat sich seither stetig weiterentwickelt – von einem Anbieter industrieller Optiken hin zu einem renommierten Hersteller von Premium-Festbrennweiten und Spezialobjektiven für Foto- und Videografen.
Das Produktangebot von Zhongyi zeichnet sich vor allem durch extrem lichtstarke Objektive aus. Unter der Marke Mitakon Speedmaster wurden Modelle mit Offenblendwerten wie f/0,95 auf den Markt gebracht, die für kreative Arbeiten in Low-Light-Bereichen und für eine ausgesprochen geringe Schärfentiefe beliebt sind. Außerdem erstreckt sich das Sortiment auf Spezialobjektive wie Super-Makro-Objektive, Tele-Makros mit 1:1 Abbildungsmaßstab und cine-taugliche Objektive mit T-Blurten und einheitlichen Charakteristika über verschiedene Brennweiten hinweg.
Optisch und mechanisch legt Zhongyi großen Wert auf Materialqualität, hochwertige Glaselemente und auf Konstruktionen, die den Ansprüchen an Bildqualität genügen. Typisch sind viele manuelle Objektive ohne Autofokus, mit robusten Metallgehäusen, sowie spezielle Vergütungen optischer Elemente wie ED oder ultrahochbrechende Gläser, um Aberrationen zu minimieren.
Natürlich gibt es auch bei Zhongyi Aspekte, auf die Nutzer achten sollten: Wie bei vielen lichtstarken manuellen Objektiven sind Offenblendeinsatz und Bildrandleistung nicht immer perfekt – für höchste Schärfe in den Ecken muss häufig etwas abgeblendet werden. Bedienkomfort in Bezug auf Autofokus oder elektronische Steuerung wird bewusst vernachlässigt zugunsten optischer Leistung und kreativer Freiheit. Dennoch bietet Zhongyi ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere wenn man die Lichtstärke, die manuelle Steuerung und die kreative Gestaltungsspielräume berücksichtigt.
Insgesamt steht Zhongyi Optics für kompromisslose Kreativität, Lichtstärke und optische Charakterstärke – eine Marke, die besonders für Fotografen und Filmemacher interessant ist, denen technische Perfektion nicht alles ist, sondern die mit dem Bild arbeiten wollen, mit Stil und Mut zu kreativen Entscheidungen.
Sirui
Sirui ist ein chinesischer Hersteller, der sich in den letzten Jahren zu einer sehr ernstzunehmenden Größe in der Kamera- und Cine-Branche entwickelt hat, besonders wenn es um Video, Anamorphoten und Objektive mit Charakter geht. Der Firmensitz ist in Zhongshan, Guangdong, und Sirui wurde bereits 2001 gegründet.
Ursprünglich machte Sirui sich einen Namen durch Kamera-Zubehör wie Stative, Kameraköpfe und anderes Support-Equipment, ehe man später auch in die Herstellung lichtstarker Objektive und spezieller Cine-Optiken einstieg. Ein Meilenstein war die Einführung anamorphotischer Objektive, wie etwa das 35 mm f/1.8 1.33× Anamorphic, das Kameraleuten ein „cinematisches“ Bildformat zu erschwinglichen Preisen bietet.
Optisch und mechanisch setzt Sirui auf eine gute Mischung aus Innovation, Preis-Leistung und robustem Design. Ihre Objektive haben oft cineastische Eigenschaften, etwa feste Gehäuse, große Blenden und spezielle Merkmale wie Squeeze-Faktoren bei Anamorphoten, die charakteristische Lens Flares und ovales Bokeh erzeugen. Beispielsweise bieten die „Nightwalker“ Series Cine-Primes T1.2 für APS-C/Super35 Sensoren, und durch die Teilnahme an Standards wie Micro Four Thirds oder dem L-Mount eröffnet Sirui Anwendern eine größere Auswahl an Mounts und Kompatibilität.
Natürlich sind damit auch Kompromisse verbunden. So wird gelegentlich kritisiert, dass Sirui-Objektive bei Offenblende nicht überall top-scharf sind und dass gerade bei Anamorphoten und cineastischen Looks eine gewisse Eigenheit in Bildcharakter, Flare und Kontrast vorhanden ist — was für manche Nutzer Teil des Charmes ist, für andere eher Abweichung von „klinischer“ Perfektion. Außerdem sind Autofokus-Modelle noch nicht in allen Serien und Mounts verfügbar.
Sirui steht somit für kreative, cineastisch ausgelegte Objektive mit Charakter, für Filmemacher und Fotoenthusiasten, die mehr als nur technische Spitzenwerte wollen, sondern auch Ausdruck und Bildstil. Wer bereit ist, etwas mehr Arbeit in Setups und Fokuskontrolle zu investieren, bekommt über Sirui eine sehr interessante Option mit hohem Mehrwert fürs Geld.
Marlene Presets
Meine Lightroom Presets: Stimmungsvoller Bildlook mit wenigen Klicks.
Meike
Meike ist ein chinesischer Hersteller mit einer langen Geschichte in der Foto- und Zubehörbranche, der sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat und zunehmend auch als „echte“ Objektivmarke wahrgenommen wird. Im Kern zeichnet sich Meike dadurch aus, dass sie günstige, aber technisch ambitionierte Objektive und Cine-Linsen anbieten, die für eine wachsende Zielgruppe interessant sind, die zwischen Low-Cost und Premium sucht.
Gegründet wurde Meike bereits 1997, zu Beginn lag der Fokus vor allem auf Zubehör, wie Blitzgeräten, Adaptern, Batteriegriffen etc. Mit der Zeit hat das Unternehmen das Portfolio um eigene Objektivserien erweitert, darunter manuelle Festbrennweiten, Cine-Primes und neuerdings auch AF-Objektive, speziell für spiegellose Systemkameras verschiedener Hersteller.
Mechanisch und optisch legen die Meike-Objektive viel Wert auf Vielseitigkeit und bezahlbare Qualität. Viele Modelle besitzen Metallgehäuse, gute Vergütungen und sind in unterschiedlichen Mounts erhältlich, was sie für Nutzer attraktiv macht, die mit mehreren Systemen arbeiten oder spezielle Anforderungen haben. Die Cine-Linse 105 mm T2.1 etwa ist Teil einer Reihe von Vollformat-Cine-Primes, die in mehreren Bajonetten angeboten werden (z. B. PL, Canon EF/RF, Sony E, Panasonic L) und damit auch für Filmproduktionen interessant sind, die größere Sensoren nutzen.
Allerdings gibt es, wie bei vielen Herstellern in diesem Segment, auch Bereiche, in denen Meike nicht mit Premium-Herstellern mithalten kann. Autofokuslinsen sind noch nicht so zahlreich und oft nicht so ausgereift. Die Offenblendenleistung, insbesondere in den Rändern und Ecken, sowie Details wie Abdunklung oder Verzerrung können bei manchen Modellen hinter dem zurückbleiben, was teurere Marken bieten. Zudem sind die Preise zwar niedriger, doch für das gebotene Kino-Look-Design und die mechanischen Eigenschaften muss man bereit sein, in puncto Komfort und Feintuning Kompromisse einzugehen.
Insgesamt ist Meike eine spannende Marke für Fotografen und Videografen, die kreative Freiräume, cineastischen Stil und gute Ausstattung suchen, ohne den Premiumpreis zahlen zu müssen. Wer bereit ist, manuelles Fokussieren oder etwas weniger optimale Performance bei Offenblende zu akzeptieren, erhält mit Meike oft deutlich mehr fürs Geld.
BrightinStar
BrightinStar ist ein chinesischer Objektivhersteller, der sich in den letzten Jahren durch seine Vielfalt an manuellen und einigermaßen preisgünstigen Festbrennweiten einen Namen gemacht hat.
BrightinStar integriert Design, Forschung & Entwicklung sowie Vertrieb in einer Einheit und betont, dass die Nutzererfahrung bei der Entwicklung im Zentrum steht. Ihre Philosophie ist, hochwertige Objektive mit großem Blendenbereich und verschiedenen Brennweiten („vom Ultraweitwinkel bis Makro“) anzubieten, die für unterschiedliche fotografische Szenen geeignet sind – Landschaft, Architektur, Porträts etc.
Das Sortiment umfasst sowohl APS-C- als auch Vollformat-Objektive. Es gibt Modelle mit extrem großer Blende wie f/0,95, aber auch etwas „klassischere“ Festbrennweiten wie f/1,7, f/1,8 oder moderate Weitwinkel. Einige Objektive sind sehr kompakt gebaut, etwa Pancake-Designs oder Ultraweitwinkel, die besonders für EDC-Nutzung (Everyday Carry) oder Reise-Fotografie reizvoll sind.
Mechanisch sind BrightinStar-Objektive meist manuell fokussiert und haben oftmals Metallgehäuse. Elektronik wie Autofokus oder Bildstabilisierung ist selten oder gar nicht vorhanden. Sie setzen stattdessen auf Charaktereigenschaften wie Bokeh, Lichtstärke und kreative Bildwirkung. Manche Modelle bieten Features wie „Aurora Aperture“ (eine bestimmte Form oder Gestaltung der Blendenlamellen) oder Retro-Designs.
Natürlich gibt es auch Schwächen und Kompromisse. Einige Nutzer berichten, dass die Schärfe bei Offenblende vor allem in den Randbereichen nicht durchgehend überzeugend ist, dass chromatische Aberrationen auftreten und dass in schwachem Licht Lichtlecks oder Reflexionen stärker ins Gewicht fallen. Für viele Käufer scheint jedoch der Charakter der Optiken und der vergleichsweise niedrige Preis diese Nachteile zu rechtfertigen.
In Summe steht BrightinStar für eine Marke, die manuelle Festbrennweiten mit Charakter, hoher Lichtstärke und oft ungewöhnlichen Brennweiten anbietet – ideal für Hobbyfotografen oder Enthusiasten, die kreative Kontrolle und ausgeprägte Bildwirkung suchen, ohne das Budget stark zu belasten. Wenn du möchtest, kann ich ein paar ihrer beliebtesten Modelle nennen und mit denen von Marken wie 7Artisans oder TTArtisan vergleichen?
Vor- und Nachteile von Objektiven aus China
Nachdem du nun die bekanntesten chinesischen Objektivmarken kennst, werfen wir einen Blick auf Vor- und Nachteile, die du mit chinesischen Objektiven bekommst.
Vorteile: Preis, Innovation, Nischenprodukte
- Preis-Leistung: Deutlich günstiger als westliche Hersteller.
- Innovationen: Einzigartige Produkte, die es sonst nicht gibt (z. B. das Laowa Probe Lens).
- Nischenfokus: Ideal für Spezialbereiche wie Makro oder extreme Weitwinkel.
Nachteile: Qualitätskontrolle, Service, Wiederverkaufswert
- Schwankende Qualität: Nicht jedes Modell überzeugt auf ganzer Linie.
- Service & Garantie: Reparatur und Ersatzteile sind schwieriger zu bekommen.
- Wiederverkaufswert: Geringer als bei Canon, Sony oder Nikon.
Worauf beim Kauf von Objektiven aus China achten?
Händlerwahl und Garantiebedingungen
Es ist ratsam, bei seriösen Händlern oder großen Plattformen wie Amazon, Foto-Erhardt oder Calumet zu kaufen, da diese einen besseren Garantie- und Rückgabeservice bieten als Direktimporte aus China.
Kompatibilität mit Kamera-Systemen
Vor dem Kauf sollte unbedingt geprüft werden, ob das Objektiv mit dem eigenen Kamera-Mount kompatibel ist (Canon RF, Sony E, Nikon Z, Fuji X usw.).
Nutzerbewertungen und Testberichte lesen
Gerade weil die Qualität schwanken kann, sind Erfahrungsberichte anderer Fotografen sehr hilfreich. Viele Blogs und YouTube-Kanäle testen regelmäßig Objektive aus China.
Preisvergleich: China vs. etablierte Marken (Canon, Sony, Sigma, Tamron)
Objektivtyp | Chinesischer Hersteller | Preis (ca.) | Vergleich Markenobjektiv | Preis (ca.) |
---|---|---|---|---|
85mm f/1.8 (AF) | Viltrox | 350 € | Sony 85mm f/1.8 | 650 € |
100mm f/2.8 Macro | Laowa | 500 € | Canon EF 100mm f/2.8L | 950 € |
35mm f/1.4 (manuell) | 7Artisans | 200 € | Sigma |
750 € |
Cine Lens 20-55mm | DZOFilm | 1.200 € | Zeiss CP.3 21mm T2.9 | 4.200 € |
Der Preisvorteil ist eindeutig, wobei die Leistung je nach Modell nahe an den Markenobjektiven liegen kann.
Erfahrungsberichte von Fotografen mit Objektiven aus China
Viele Fotografen berichten, dass chinesische Objektive besonders in Spezialbereichen überzeugen. Während sie nicht immer perfekt in Autofokus-Geschwindigkeit oder Bildstabilisierung sind, liefern sie bei kreativen Projekten fantastische Ergebnisse.
Beispielsweise nutzen Hochzeitsfotografen gerne Viltrox- oder TTArtisan-Linsen, um günstige, aber lichtstarke Alternativen zu Markenobjektiven einzusetzen. Videofilmer greifen oft zu DZOFilm, weil diese Linsen ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Tipps für den Kauf: Online-Shops, Direktimport, Amazon & Co.
- Amazon & eBay: Sicherer Kauf mit Rückgaberecht.
- Fotofachgeschäfte: Manche Händler führen chinesische Marken im Sortiment.
- Direktimport aus China: Günstiger, aber längere Lieferzeiten und schwieriger Garantieservice.
Zukunftsperspektive: Können Objektive aus China die großen Marken einholen?
Die Entwicklung spricht eine klare Sprache: Objektive aus China holen rasant auf. Während Canon, Sony und Nikon auf etablierte Standards setzen, bringen chinesische Hersteller immer wieder mutige Innovationen heraus.
Fazit: Lohnen sich Objektive aus China wirklich?
Objektive aus China sind längst mehr als nur Billigalternativen. Sie überzeugen durch faire Preise, spannende Innovationen und robuste Verarbeitung. Besonders für Fotografen, die kreative Speziallösungen suchen, können sie eine lohnenswerte Ergänzung zum Kamerasystem sein.
Wer jedoch Wert auf höchste Qualitätskontrolle, Service und Wiederverkaufswert legt, wird weiterhin bei Canon, Sony oder Nikon besser aufgehoben sein. Objektive aus China sind also eine echte Option für preisbewusste und kreative Fotografen, die neue Wege gehen wollen.
Arbeitest du auch mit chinesischen Objektiven ? Sag es mir doch in einem Kommentar! Ich antworte bestimmt!
Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Ich bin Stephan, Berusfotograf und Fotografie-Tutor aus Rheinland-Pfalz. In diesen Beitrag habe ich viel Rechercheaufwand, Zeit und Herzblut investiert. Das mache ich, weil ich gerne mein Fachwissen an andere Fotografiebegeisterte weitergebe. Ich bin spezialisiert auf die Fotografie von Hochzeiten, Paaren, Familien, Business-Portraits und Events. Ich fotografiere aber auch gerne Landschaften, die Milchstraße oder den Mond.
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