Sonnenuntergang fotografieren – Tipps & Inspiration
Im heutigen Beitrag zeige ich dir, wie du den Sonnenuntergang fotografierst und dabei Bilder mit Wow-Effekt aufnimmst.

In diesem Fototutorial zeige ich dir, wie ich selbst den Sonnenuntergang fotografiere – Schritt für Schritt. Egal ob du Einsteiger oder fortgeschrittener Hobbyfotograf bist – in meinem Beitrag findest du Tipps, Tricks und Inspiration, um deine Sonnenuntergangsfotos zu verbessern.
Den Sonnenuntergang wirklich beeindruckend zu fotografieren, ist eine Kunst für sich. Es geht nicht nur darum, auf den Auslöser zu drücken, wenn die Sonne untergeht. Du brauchst Timing, Technik, Kreativität und das richtige Know-how.
Wichtig: Um deine Augen zu schützen, solltest du nie direkt in die Sonne blicken. Das schließt auch den Sucher einer Spiegelreflexkamera ein. Fotografiere stattdessen lieber über das Display. Der Sucher einer spiegellosen Systemkamera hingegen ist sicher für deine Augen.
Warum Sonnenuntergänge so faszinierend sind
Sonnenuntergänge sind ein faszinierendes Ereignis. Das liegt nicht nur an den Farben – Rot, Orange, Lila und Gold –, sondern auch am Gefühl von Ruhe, Abschluss und manchmal auch Sehnsucht, das sie in uns auslösen. Fotografisch betrachtet ist ein Sonnenuntergang ein Wechselspiel aus Licht, Schatten und Atmosphäre.
Was viele nicht wissen: Die Farben entstehen durch das Streuverhalten des Lichts. Wenn die Sonne tief steht, muss ihr Licht einen längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen. Dabei werden die blauen Lichtanteile stärker gestreut, und die warmen Farben dominieren. Genau diese Farben sind es, die ein Bild so emotional und fesselnd machen.
Für Fotografen ist dieser Moment besonders, weil er selten perfekt gleich ist. Jeder Sonnenuntergang ist ein Unikat. Mal dramatisch, mal sanft, mal mit klarer Sonne, mal hinter einer dichten Wolkendecke. Und genau das macht den Reiz aus: Du musst dich immer wieder neu darauf einlassen.
Die goldene und blaue Stunde: Was ist das eigentlich?
Zwei Zeitfenster sind für dich in der Sonnenuntergangsfotografie besonders spannend – die sogenannte „Goldene Stunde“ und die „Blaue Stunde“. Während viele einfach drauflos knipsen, kann ich dir als Fotograf sagen: Timing ist wichtig.
- Goldene Stunde: Sie beginnt etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang. Das Licht ist weich, warm und verleiht Motiven eine romantische Stimmung. Schatten sind länger, Konturen klarer, Farben intensiver. Ideal für Porträts oder Landschaften mit warmem Ton.
- Blaue Stunde: Diese Phase folgt direkt auf den Sonnenuntergang. Der Himmel nimmt tiefblaue bis violette Farben an, und das Restlicht der Sonne taucht die Szene in ein fast magisches Leuchten. Perfekt für Aufnahmen mit Lichtern (z. B. Stadtaufnahmen) oder für Silhouetten.
Wenn du beide Phasen kennst und gezielt nutzt, hast du deutlich mehr kreative Möglichkeiten. Plane also nicht nur „den Moment“, sondern auch, was davor und danach kommt.

Die richtige Ausrüstung für Sonnenuntergangsfotos
Kameraempfehlungen – Von Einsteiger bis Profi
Die gute Nachricht vorweg: Du brauchst keine Profi-Ausrüstung, um tolle Sonnenuntergangsbilder zu machen. Aber eine solide Kamera hilft dir natürlich, bessere Ergebnisse zu erzielen – vor allem in puncto Dynamikumfang und Bildqualität.
- Einsteiger: Eine gute Systemkamera wie die Canon EOS M50 oder Nikon Z50 liefert dir mehr Kontrolle als ein Smartphone – bei überschaubarem Budget.
- Fortgeschrittene: Vollformatkameras wie die Sony A7 III oder Canon EOS R6 bieten hervorragende Low-Light-Performance, eine hohe Auflösung und RAW-Support.
- Profi: Wer höchste Ansprüche hat, greift zu High-End-Kameras wie der Nikon Z9 oder Sony A1.
Wichtig ist nicht nur die Kamera selbst, sondern wie gut du mit ihr umgehen kannst. Übung, Geduld und das Verständnis für manuelle Einstellungen machen oft mehr aus als die Technik allein.
Kleine und leichte Kamera mit Vollformat-Sensor. Ideal für Reisen und den Alltag. Die Canon EOS R8 hat zudem starke Videofunktionen und ist mit einem der besten Autofokus-Module ausgestattet.
- 24.2 Megapixel Vollformat CMOS Sensor
- Serienbildrate: 6 / 40 Bilder pro Sekunde (mechanisch / elektronisch)
- DIGIC X Bildprozessor
- 4K 60 fps intern
- 1080p mit 180 fps
- Natives ISO von 100 bis 102,400
- UHS-II SD Speicherkartenplatz
- Dual Pixel CMOS AF II
- 100% Fokusbereich auf Sensorfläche
- 461 Gramm leicht
- Klapp- und schwenkbares Display
- Vergleichsweise günstig
- Extrem schnelle Kamera
- Ideal für Sport- und Tierfotografie, sowie Portraits
- schwenkbares Klappdisplay
- Hochauflösende Profi-Systemkamera mit extrem gutem Autofokus
- sehr gutes Rauschverhalten
- Arbeitet auch sehr gut mit adaptieren Canon EF-Objektiven
- sehr gute Ergonomie
- exzellente Videoeigenschaften
- Klein und leicht, daher perfekt für Reisen
- Schwacher Akku
- Nur ein Speicherkartenslot
- keine sensorbasierte Bildstabilisierung (IBIS)
- Bildqualität: 9/10
- Handling: 7/10
- Geschwindigkeit: 8/10
- Autofokus: 10/10
- Ausstattung: 6/10
- Videofunktionen: 9/10
Objektive und Filter – Welche helfen wirklich weiter?
Das Objektiv bestimmt maßgeblich, wie dein Bild wirkt. Für Sonnenuntergänge empfehlen sich zwei Arten:
- Weitwinkelobjektive (z. B. 16–35 mm): Ideal, um möglichst viel von der Szene einzufangen – Landschaft, Himmel, Vordergrund.
- Teleobjektive (z. B. 70–200 mm): Damit kannst du die Sonne größer und dramatischer darstellen oder spannende Details isolieren.
Ein echtes Upgrade für Sonnenuntergangsfotos sind ND-Filter (Neutraldichtefilter). Sie dunkeln das Bild gleichmäßig ab, sodass du mit längeren Belichtungszeiten arbeiten kannst – etwa für spiegelglatte Wasseroberflächen oder weiche Wolkenbewegungen.
Ebenfalls nützlich: Polfilter, die Spiegelungen reduzieren und den Himmel satter wirken lassen.

Stative und Zubehör – So gelingt die perfekte Aufnahme
Ein Stativ ist bei Sonnenuntergangsfotografie nahezu Pflicht. Warum? Weil du oft mit längeren Belichtungszeiten arbeitest – und jede noch so kleine Bewegung das Bild verwackeln kann.
Achte auf:

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- Flexibilität: Ein Kugelkopf oder Panoramakopf hilft beim genauen Ausrichten.
- Transport: Ein leichtes Carbon-Stativ ist ideal für unterwegs.
Weitere praktische Tools:
- Fernauslöser: Verhindert Verwacklungen beim Auslösen.
- Wasserwaage: Für gerade Horizonte – besonders bei Meeresfotos.
- Taschenlampe oder Stirnlampe: Hilfreich, wenn du nach dem Sonnenuntergang noch im Dunkeln unterwegs bist.
Kameraeinstellungen für perfekte Sonnenuntergangsbilder
In den folgenden Abschnitten geht es ums Handwerkliche – den Kameraeinstellungen.
ISO, Blende, Belichtungszeit – Die ideale Kombination
Wenn du beim Sonnenuntergang fotografierst, ist die Automatik deiner Kamera meist keine große Hilfe. Sie kann die Lichtstimmung verfälschen oder wichtige Bildbereiche über- oder unterbelichten. Daher lohnt es sich, auf den manuellen Modus (M) oder zumindest den Blendenvorwahlmodus (A/Av) umzuschalten.
ISO: Beginne mit ISO 100 oder 200, um Rauschen zu vermeiden. Wenn das Licht ,besonders in der Blauen Stunden abnimmt, kannst du den ISO-Wert moderat erhöhen (bis 800 oder 1600), um kurze Belichtungszeiten zu ermöglichen – vor allem, wenn du ohne Stativ arbeitest.
Blende: Eine mittlere bis kleine Blende (f/8 bis f/16) liefert scharfe Bilder mit viel Tiefenschärfe. Außerdem entsteht bei kleiner Blende ein schönes Sonnenstern-Effekt, wenn du direkt in die Sonne fotografierst.

Belichtungszeit: Die variiert stark. Mit Stativ kannst du ruhig längere Zeiten wählen, um mehr Licht einzufangen. Willst du bewegte Wolken oder glattes Wasser darstellen, probiere Belichtungen zwischen 1/2 Sekunde bis mehreren Sekunden aus – ideal mit ND-Filter.
Tipp: Nutze die Belichtungskorrektur (+/- EV), um bei Bedarf nachzusteuern. Unterbelichte leicht, um die Farben des Himmels kräftiger zu erhalten und Überstrahlungen zu vermeiden.
Weißabgleich und Fokus richtig setzen
Der automatische Weißabgleich macht oft gute Arbeit – aber gerade bei Sonnenuntergängen kann er die warmen Farben neutralisieren. Besser:
- Stelle den Weißabgleich auf „Tageslicht“ oder „Bewölkt“ – dadurch bleiben warme Töne erhalten.
- Für Profis: Fotografiere im RAW-Format und passe den Weißabgleich in der Nachbearbeitung an.
Fokus: Wenn du mit Live-View arbeitest, zoome ins Bild und fokussiere manuell auf ein markantes Detail – z. B. eine Baumspitze oder den Horizont. Alternativ funktioniert auch der Autofokus gut, solange genügend Kontrast vorhanden ist.
Hyperfokale Distanz: Bei Landschaftsaufnahmen kannst du die hyperfokale Distanz nutzen – so ist von einem bestimmten Punkt bis in die Unendlichkeit alles scharf. Dafür gibt’s praktische Apps und Taschenrechner.
RAW vs. JPEG – Was solltest du wählen?
Ganz klar: RAW ist King, wenn du Sonnenuntergänge fotografierst. Warum?
- Mehr Spielraum in der Nachbearbeitung: Farben, Kontrast, Lichter und Tiefen lassen sich feiner abstimmen.
- Bessere Rettung bei Unter- oder Überbelichtung.
- Kein Qualitätsverlust beim Bearbeiten.
JPEG ist schneller und benötigt weniger Speicherplatz – aber gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen und starken Farbverläufen stößt es schnell an seine Grenzen.
Kurz gesagt: Wenn du es ernst meinst mit deinen Fotos – stelle auf RAW um.
Die perfekte Location finden
Landschaft, Meer oder Stadt – Die Umgebung macht den Unterschied
Nicht jeder Sonnenuntergang braucht Palmen am Strand – auch Städte, Berge, Seen oder sogar Felder bieten traumhafte Kulissen. Wichtig ist, dass du dir Gedanken über die Bildkomposition machst: Was soll im Vordergrund sein? Welche Linien oder Formen führen den Blick zur Sonne?
- Am Wasser: Perfekt für Spiegelungen – nutze ruhigere Tage mit wenig Wind.
- In der Stadt: Wolkenkratzer, Kirchen oder Silhouetten gegen den brennenden Himmel erzeugen starke Kontraste.
- In den Bergen: Höhenlagen bieten eine klare Sicht und dramatische Perspektiven.
- Auf dem Land: Felder, Windräder, Bäume oder Wege wirken beruhigend und geben Tiefe.
Probiere unterschiedliche Standorte aus. Manchmal lohnt es sich, einfach mal ein paar Meter nach links oder rechts zu gehen – und schon hast du ein ganz neues Bildgefühl.

Planung mit Apps und Karten – So bist du zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Die besten Fotos entstehen selten durch Zufall. Wenn du weißt, wann und wo die Sonne untergeht, kannst du dich optimal vorbereiten. Hier helfen dir clevere Tools:
- Photopills: Zeigt dir exakte Sonnenverläufe, Schattenverläufe und Standorte für perfekte Sonnenausrichtungen.
- The Photographer’s Ephemeris (TPE): Noch ein Klassiker für präzise Lichtplanung.
- Google Earth & Maps: Ideal, um neue Spots zu entdecken oder Perspektiven virtuell zu testen.
- Windy / WetterOnline: Check das Wetter vorab – denn ohne passende Wolken kann der schönste Spot leer wirken.
Verlass dich nie nur auf dein Bauchgefühl – mit guter Vorbereitung verpasst du keinen magischen Moment mehr.
Bildkomposition und kreative Ideen
Ein Sonnenuntergang ist schön – aber ein Foto mit durchdachter Komposition macht ihn großartig.
Drittelregel, Vordergrund und Linienführung
- Drittelregel: Teile dein Bild gedanklich in neun Felder (3×3). Platziere die Sonne oder das Hauptmotiv an einem der Schnittpunkte – das wirkt harmonischer.
- Horizontlinie: Ist der Himmel spannender als der Vordergrund? Dann positioniere den Horizont im unteren Drittel. Umgekehrt genauso.
- Führende Linien: Wege, Flüsse, Mauern oder Baumreihen lenken den Blick des Betrachters – nutze das!
- Rahmung: Äste, Fenster oder Felsen am Bildrand können deinem Motiv Tiefe geben.
Spiel mit der Perspektive. Geh mal in die Hocke, leg dich auf den Boden oder kletter ein paar Meter höher. So entdeckst du Motive, die andere übersehen.

Silhouetten und Reflexionen clever einbauen
Besonders eindrucksvoll sind Silhouetten, die sich vom hellen Abendhimmel abheben. Dazu brauchst du:
- Starkes Gegenlicht
- Klare Formen: Bäume, Personen, Tiere oder Gebäude
- Geringe Belichtung: Unterbelichte bewusst, damit der Vordergrund komplett schwarz erscheint
Auch Reflexionen sorgen für Spannung:
- In Pfützen, Seen oder auf nassem Sand
- Mit langer Belichtung für glattes Wasser
- Oder durch Spiegel, Fenster, Glasflächen
Tipp: Achte auf die Symmetrie – Reflexionen können ein Bild optisch verdoppeln und so mehr Tiefe erzeugen.
Wetterbedingungen und Timing
Wolken sind keine Feinde – im Gegenteil. Sie machen den Sonnenuntergang erst interessant.
Wolken, Dunst und Klarheit – Wetter als Stilmittel

- Leichte, zerfaserte Wolken: Perfekt für farbenreiche Himmelsmalerei.
- Dramatische Wolkenformationen: Ideal für epische Bilder – besonders in Schwarz-Weiß.
- Dunst und Nebel: Sorgen für mystische Stimmung, besonders in Tälern oder an Flüssen.
Meide hingegen komplett bedeckte Himmel – sie „fressen“ das Licht. Auch ein strahlend blauer Himmel ohne jede Struktur kann langweilig wirken. Die Mischung macht’s.
Der richtige Zeitpunkt – Wann der Sonnenuntergang wirklich beginnt
Viele kommen zu spät – und verpassen das Beste. Merke dir:
- Die Goldene Stunde beginnt ca. 60 Minuten vor dem Sonnenuntergang.
- Der Sonnenuntergang selbst dauert nur 3–5 Minuten – sei bereit!
- Die Blaue Stunde beginnt direkt danach – und dauert etwa 20–30 Minuten.
Plane genügend Puffer ein. Komm mindestens 45 Minuten vorher, richte dein Equipment in Ruhe aus, teste verschiedene Perspektiven – und bleib auch danach noch, um das Restlicht zu nutzen.
Die Magie liegt oft vor und nach dem eigentlichen Sonnenuntergang.
Sonnenuntergang mit dem Smartphone fotografieren
Viele unterschätzen, was moderne Smartphones bei Sonnenuntergang leisten können.
Was heute alles mit dem Handy möglich ist
Viele unterschätzen, was moderne Smartphones bei Sonnenuntergang leisten können. Dank fortschrittlicher Sensoren und Bildverarbeitungen ist es mittlerweile möglich, beeindruckende Sonnenuntergänge auch ohne DSLR oder spiegellose Kamera einzufangen.
Neuere Modelle von Apple, Samsung, Google & Co. bieten:
- Große Sensoren und lichtstarke Objektive
- RAW-Modus für flexible Nachbearbeitung
- KI-optimierte Szenenerkennung
- Nachtmodus / HDR-Funktion
Diese Features holen selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen überraschend viel aus dem Motiv raus. Besonders der Nachtmodus verlängert automatisch die Belichtungszeit und gleicht Kontraste dynamisch aus – perfekt für den Sonnenuntergang.
Mein Tipp: Nutze unbedingt ein Smartphonestativ um unscharfe Fotos zu vermeiden und stelle die Belcihtung manuell ein.
Tipps für bessere Ergebnisse mit dem Handy
Ein paar einfache Tricks heben deine Smartphone-Sonnenuntergänge aufs nächste Level:

- Belichtung anpassen: Sofern du keinen Profimodus hast und die Belichtung exakt einstellen kannst, kannst du dir weiterhelfen, indem du Tippe auf die hellste Stelle (z. B. die Sonne) tippst. So bekommst du satte Farben und überstrahlst nichts.
- RAW aktivieren: In den Kameraeinstellungen oder mit Drittanbieter-Apps wie „Halide“ oder „ProCamera“ kannst du RAW-Dateien aufnehmen und später gezielter bearbeiten.
- Stativ verwenden: Auch beim Handy lohnt sich ein kleines Reisestativ oder ein GorillaPod – gerade bei längeren Belichtungszeiten in der blauen Stunde.
- Saubere Linse! – Klingt banal, ist aber entscheidend. Fingerabdrücke, besonders mit Fettresten, ruinieren Kontraste und Details.
- Linsenfilter für Handys: Mittlerweile gibt es auch ND- oder Polarisationsfilter zum Aufstecken für Smartphones – ideal für Langzeitbelichtungen und kräftigere Farben.
Die Faustregel: Weniger KI – mehr Kontrolle. Nutze Apps, die dir manuelle Einstellungen geben, und du wirst mit dem Smartphone Resultate erzielen, die der DSLR oder DSLM schon nahekommen.
Langzeitbelichtung für besondere Effekte
Langzeitbelichtungen machen aus einem gewöhnlichen Sonnenuntergang ein echtes Kunstwerk. Sie erzeugen ruhige, fast surreale Bilder – mit samtweichem Wasser, ziehenden Wolken oder verschwindenden Menschenmengen.
Wie du Wasser, Wolken oder Menschen in Bewegung einfängst
Die wichtigsten Zutaten:
- Stativ: Pflicht! Schon kleinste Bewegungen machen das Bild unscharf.
- Geringer ISO-Wert: ISO 100 oder 200 – für maximale Bildqualität.
- Kleine Blende: f/11 bis f/22 – so bleibt alles scharf, und du erreichst längere Belichtungszeiten.
- Langzeitbelichtung von 1 Sekunde bis 30 Sekunden – je nach Licht und Effekt.
Wenn es noch zu hell ist, brauchst du einen ND-Filter (Neutraldichtefilter). Der wirkt wie eine Sonnenbrille für dein Objektiv und lässt weniger Licht durch – so kannst du auch bei Tageslicht lange belichten.

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Was du für Langzeitbelichtungen brauchst
Hier eine kleine Checkliste:
- Stabiles Stativ
- Kabelauslöser oder Timer (Verwacklung vermeiden)
- ND-Filter (z. B. ND8, ND64 oder variabel)
- Taschenlampe – für Einstellungen in der Dämmerung
- Kompass-App – für die Ausrichtung zur Sonne
Probiere verschiedene Belichtungszeiten aus. Schon 2 Sekunden Unterschied können dramatische Effekte erzeugen – zum Beispiel bei vorbeiziehenden Wolken, die wie Pinselstriche wirken.
Tipp: Kombiniere Langzeitbelichtungen mit Spiegelungen oder Silhouetten für doppelte Wirkung. Noch ein Tipp: Kaufe keine billigen ND-Filter. Sie sind alle Schrott.
Nachbearbeitung von Sonnenuntergangsbildern
Selbst das beste Bild kann durch die Nachbearbeitung noch einmal deutlich aufgewertet werden. Besonders bei Sonnenuntergangsfotos lohnt sich das Feintuning.
Farbkorrektur, Kontrast und Dynamik
Folgende Einstellungen solltest du dir anschauen:
- Weißabgleich: Korrigiere eventuell einen zu kühlen Farbstich. Oft hilft ein wärmerer Ton für mehr Stimmung.
- Lichter und Tiefen: Helle die Schatten leicht auf, ohne die Silhouettenwirkung zu verlieren. Reduziere zu helle Bereiche, um Zeichnung zurückzugewinnen.
- Kontrast & Klarheit: Bringen Tiefe ins Bild – aber mit Fingerspitzengefühl dosieren.
- Sättigung/Vibrance: Sättige einzelne Farben wie Rot, Orange oder Magenta gezielt – nicht pauschal, sonst wirkt es schnell unnatürlich.
- Vignette & Schärfe: Eine leichte Vignette lenkt den Blick zur Mitte. Schärfe sollte zuletzt angepasst werden – besonders bei RAW-Bildern.
Beste Tools für PC und Smartphone
Du brauchst kein Photoshop-Profi zu sein. Es gibt viele benutzerfreundliche Tools für jede Plattform:
Am PC:
- Adobe Lightroom (Classic & CC) – Der Standard für Fotografen
- Luminar Neo – Mit KI-Features, ideal für Landschaften
- Darktable – Kostenloses RAW-Tool für Linux/Windows/Mac
Am Smartphone:
- Lightroom Mobile – Viele Profi-Funktionen, auch im Free-Modus
- Snapseed – Intuitiv, leistungsstark, kostenlos
- VSCO – Mit schönen Filtern und RAW-Support
Bearbeite nicht zu viel – Sonnenuntergänge leben von ihrer Natürlichkeit. Ziel ist es, das Beste aus dem Motiv herauszuholen, nicht es zu verfälschen.
Fehler, die du beim Sonnenuntergang fotografieren vermeiden solltest
Selbst erfahrene Fotografen machen bei Sonnenuntergängen typische Fehler. Hier die größten Stolperfallen:
Überbelichtung, falscher Fokus, fehlende Planung
- Falsche Belichtung: Die Kamera belichtet auf den hellsten Punkt (die Sonne) und lässt den Rest untergehen – oder überbelichtet den Himmel komplett.
- Unschärfe durch Kamerawackler: Besonders in der Dämmerung – verwende Stativ oder Bildstabilisierung.
- Fokus auf den Himmel statt auf ein Motiv: Der Vordergrund bleibt unscharf – nimm dir Zeit für manuelles Fokussieren.
- Zu spät am Spot: Dann ist das Licht schon weg. Sei mindestens 30–45 Minuten vorher da.
- Keine Vorbereitung: Ohne App oder Wettercheck kann es sein, dass du zur falschen Zeit am falschen Ort bist – oder der Himmel einfach langweilig ist.
- Handy automatisch belichten lassen: Die KI zieht alle Farben ins Neutrale – du verlierst die Stimmung.
Lerne aus diesen Fehlern – und deine nächsten Sonnenuntergangsfotos werden deutlich besser.
Sonnenuntergänge in verschiedenen Jahreszeiten und Ländern
Sonnenuntergang ist nicht gleich Sonnenuntergang. Je nach Ort, Jahreszeit und geografischer Lage unterscheidet sich das Licht enorm.

Was sich mit Ort und Jahreszeit verändert
- Winter: Tiefer Sonnenstand, weiches Licht, klare Luft – perfekte Bedingungen.
- Sommer: Lange Tage, kürzere Dämmerung, mehr Dunst – gute Planung wichtig.
- Frühling/Herbst: Oft spektakuläre Wolkenstimmungen, angenehmes Licht.
In südlichen Ländern (z. B. Griechenland, Spanien) hast du eher warme Töne, in nördlichen Gegenden (z. B. Skandinavien, Island) eher kühle, klare Farben – besonders in Kombination mit Schnee oder Wasser.
Tipp: Finde heraus, wann in deinem Land die längsten goldenen Stunden sind. Apps wie „Golden Hour“ zeigen dir das auf einen Blick.

Inspiration und kreative Weiterentwicklung
Lass dich nicht entmutigen, wenn deine ersten Ergebnisse noch nicht wie bei diesen Profis aussehen. Jeder hat mal klein angefangen. Wichtig ist: regelmäßig üben, analysieren, verbessern.
Eigene Projekte und Serien erstellen
Ein toller Weg, sich weiterzuentwickeln, ist die Arbeit an Fotoprojekten:
- 30 Sonnenuntergänge in 30 Tagen: Lerne, Licht täglich neu zu sehen.
- Vergleiche gleiche Orte im Jahresverlauf: Wie verändert sich das Licht?
- Silhouetten-Story: Erzähl mit Schatten und Formen kleine Geschichten.
- Farbstudien: Fokussiere dich auf Farbverläufe und experimentiere mit Komplementärfarben.
Dokumentiere deine Ergebnisse auf Instagram, einem Blog oder einer Fotoplattform wie 500px. Feedback und Austausch bringen dich weiter als jede Theorie.
Fazit: Sonnenuntergangsfotografie als Kunstform
Sonnenuntergänge gehören zu den faszinierendsten Motiven der Fotografie – nicht nur wegen der Farben, sondern auch wegen der Emotionen, die sie transportieren. Ob du mit DSLR, Systemkamera oder Smartphone arbeitest: Der Schlüssel zu eindrucksvollen Aufnahmen liegt in der richtigen Vorbereitung, Technik und kreativen Umsetzung.
Lerne, mit dem Licht zu spielen, Wetterbedingungen zu nutzen, Komposition gezielt einzusetzen und dein Bild in der Nachbearbeitung zu veredeln. Lass dich inspirieren, probiere neue Perspektiven und entwickle deinen eigenen Stil.
Denn am Ende geht es nicht nur darum, was du fotografierst – sondern wie du es fühlst.