Eventfotografie Tipps & Anleitung für Fotografen
Eventfotografie Tipps: Veranstaltungen sind ein spannendes und wirtschaftlich sehr interessantes Feld für uns Fotografen. Wenn du dich als Eventfotograf versuchen möchtest und wertvolle Tipps brauchst, dann bist du in meinem Tutorial absolut richtig. Denn ich will dir zeigen, wie du es schaffst, auch an dunklen, beengten Locations einen guten Job zu machen und grandiose Eventfotos zu schießen.
Willkommen im meinem großen Tutorial zur Eventfotografie. Ich gebe dir in den folgenden Abschnitten die wichtigsten Tipps für deinen Start als Eventfotograf. Lerne, wie du dich auf die Veranstaltung vorbereitest, welche Kameras und Objektive als Fotograf am besten verhältst.
Eventfotografie Tutorial
Genau wie bei der Hochzeitsfotografie ist die Arbeit als Fotograf in der Eventfotografie eine riesige Verantwortung. Zu „verkacken“ (bitte entschuldige die herbe Wortwahl), also unscharfe, verrauschte Fotos zu liefern, Schlüsselmomente zu verpassen oder die Anforderungen des Auftraggebers nicht umzusetzen, ist keine Option. Zumindest, wenn du in der Eventfotografie weitere Aufträge bekommen und damit gutes Geld verdienen willst.
Los geht’s – In den nächsten Abschnitten geht es neben den Anforderungen an dich als Fotograf auch um die Grundlagen. Dein Auftreten und Ausrüstungsanforderungen in der Eventfotografie sind ebenfalls Thema dieses Abschnitts.
Eventfotografie Grundlagen

Mach nicht den Fehler zu denken, dass Eventfotografie ein Spaziergang ist. Events gehören wie die Hochzeitsfotografie zur Reportage – und Reportage ist knallhart. Du musst permanent Augen und Ohren offen halten und konzentriert bleiben. Immer einen Blick für gute Komposition haben und vor allem als Fotograf nie aufdringlich sein. Die Eventfotografie spielt eben nach eigenen Regeln und stellt besondere Anforderungen an den Fotografen.
Bevor du dich als Eventfotograf versuchst, vergewissere dich, dass du mit der nötigen Ausrüstung ausgestattet bist und die fotografischen Grundlagen beherrschst. Und das auch, wenn du dafür nicht bezahlt wirst.
Anforderungen an dich in der Eventfotografie
Damit du nicht ganz blauäugig dein erstes Event fotografierst, ist es wichtig zu wissen, was dich überhaupt erwartet und welche Fähigkeiten du in der Eventfotografie mitbringen solltest:
- Als Eventfotograf ist das A und O, dass du deine Kamera immer absolut sicher bedienen kannst, um Kameraeinstellungen schnell zu ändern.
- Ein Blick für Licht ist auf Events sehr hilfreich. Denn du wirst mit unterschiedlichen Lichtsituationen konfrontiert, auf die du blitzschnell reagieren musst.
- In der Eventfotografie musst du für viele Stunden ununterbrochen hochkonzentriert sein und deine Augen und Ohren überall haben, um keine wichtigen Momente zu verpassen. Denn wichtige Ereignisse können nicht wiederholt werden.
- Als Eventfotograf darfst du unter keinen Umständen aufdringlich oder störend agieren.
- Du wirst einiges an Laufstrecke zurücklegen, wenn du auf einem Event fotografierst.
- Freundlichkeit und gute Laune sind oberstes Gebot.
- Organisation ist wichtig: Kenne den Ablauf und wichtige Personen.
- Du solltest mit externen bzw. Aufsteckblitzen umgehen können.
Ich hoffe diese Liste hat dich nicht abgeschreckt. Lass uns nun einfach Schritt für Schritt in die Grundlagen schauen.
Kenne den Ablaufplan des Events

Besorge dir vom Auftraggeber im Vorfeld einen detaillierten Zeitplan des Events. Dadurch kannst dich erstens immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort befinden und du bekommst immer alle wichtigen Schlüsselmomente fotografiert. Den Tagesablauf habe ich auf Events immer dabei, so dass ich immer mal drauf schauen kann, was als nächstes ansteht.
Rechtzeitig vor Ort sein

Du solltest in der Eventfotografie auf alles eingestellt sein, beispielsweise auf eine etwas längere Anreisedauer als geplant. Fahre also rechtzeitig los und plane etwas Pufferzeit ein.
Immer freundlich sein

Sei zu jedem auf der Veranstaltung freundlich und höflich. Selbst wenn man dich mal unfreundlich behandelt und ja, das kommt vor. Versuche ebenfalls nicht aufdringlich zu sein oder Gäste zu stören, indem du sie immer wieder fotografierst. Manchmal wird dich auch der eine oder andere Gast in ein Gespräch verwickeln („Ich habe auch eine gute Kamera“, „Na, ist der Film schon voll?“). Meistens passiert das, wenn du eigentlich keine Zeit zu reden hast. Das erlebe ich jede Woche und die Gäste sind in der Regel sehr verständnisvoll, wenn du ihnen höflich sagst, dass das Gespräch interessant war, aber du leider weiter musst.
Details fotografieren








Beschränke dich auf der Veranstaltung nicht nur auf das große Ganze, sondern fotografiere unbedingt ein paar Details. Natürlich musst du jetzt nicht wie auf einer Hochzeit die komplette Deko abfotografieren, aber Fotos von Gesten, dem Essen oder wichtigen Gegenständen solltest du unbedingt machen. Das wird die Reportage abrunden und dem Auftraggeber sicher gefallen.
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Licht an der Event-Location
Als Fotograf ist das Licht vor Ort dein bester Freund oder auch mal dein schlimmster Feind . In der Welt der Eventfotografie trifft leider oft Letzteres ein, denn die meisten Veranstaltungen finden drinnen statt.
Stell‘ dich also schonmal auf wenig Licht, lila angestrahlte Sandsteinwände oder flackernde LED ein. Aber keine Sorge, du bist nicht auf verlorenem Posten. Jedes Event ist mit gutem Kameraequipment und ein paar Blitzen gut zu forografieren.
Wenn es dir möglich ist, dann erkunde die Räumlichkeiten bereits einige Tage vor dem Event. Solltest du nicht die Möglichkeit haben, die Location im Vorfeld zu besichtigen, können dir Fotos von Events an der Location aus dem Internet erste Anhaltspunkte liefern.
Du kannst auch den Auftraggeber oder Inhaber des Veranstaltungsortes nach den Lichtbedingungen fragen und bekommst oft wertvolle Rückmeldung über die lichttechnischen Bedingungen. Und auch wenn die Lichtbedingungen gut sind, solltest du bitte trotzdem unbedingt deine Blitze mitnehmen.

Verpflegung
Events können sich über Stunden ziehen und du solltest daher regelmäßig trinken und auch mal was essen. Denn als Eventfotograf solltest du immer zu 100% fokussiert sein. Verzichte unbedingt auf alkoholische Getränke – selbst wenn dir vom Veranstalter etwas angeboten wird. Ich verzichte auch auf alkoholfreies Bier, da das für die Gäste schnell mal so aussieht, als würde ich ein richtiges Bier trinken.
Fotografiere niemanden beim Essen
Stell dir vor, jemand hält die Kamera auf dich, während du isst – keine angenehme Vorstellung, oder? Aus diesem Grund solltest du darauf verzichten. Der zweite Grund ist, dass Fotos von Menschen, die essen eigentlich nie schön werden. Suche dir einfach andere Motive, wenn gerade gegessen wird, Beispielsweise Details oder eine Außenaufnahme von der Eventlocation. Mit der Kamera draufhalten solltest du aber unbedingt, wenn sich Gäste zuprosten. Das sind immer gute Motive auf Veranstaltungen.

Gute Kameraausrüstung für die Eventfotografie
In der Eventfotografie solltest du mit Profiequipment arbeiten. Das heißt, deine Ausrüstung sollte zuverlässig sein und auch unter schwierigen Bedingungen problemlos arbeiten. Beim Equipment solltest du auf gar keinen Fall Kompromisse eingehen und lieber in gute Kameras, Objektive und Blitze investieren.
Kameras für die Eventfotografie
Als Eventfotograf ist eine gute Kamera dein Hauptarbeitsmittel. Du brauchst unbedingt eine hochwertige Kamera, meist eine Vollformatkamera, im Idealfall mit diesen Eigenschaften:
- robustes, spritzwassergeschütztes Gehäuse
- rauscharmer Sensor
- leiser Verschluss
- Guter Autofokus – auch bei bei schwachem Licht
- zwei Speicherkarten-Slots
- Gute Akkulaufzeit
Ich hatte zwar in zehn Jahren noch keine einzige defekte Speicherkarte, aber mit dem Wissen, das jedes Foto doppelt gesichert ist, fotografiert sich jedes Event wesentlich entspannter.

Da ich ein absoluter Sicherheitsfreak bin, habe ich auch noch eine dritte Kamera mit einem Standardzoom dabei. Die dritte Kamera liegt aber im Auto, da ich sie bisher noch nie benötigt habe. Aber man kann nie wissen, und im Fall der Fälle ist eine Reserve Gold wert.
Nutze unbedingt eine moderne Vollformat DSLM. Die meisten dieser Kameras liefern auch bei ISO 1600 noch sehr rauscharme Bilder ab, fokussieren schnell und sicher. Zudem sind die modernen Systemkameras deutlich leiser, als ältere DSLR-Modelle.
Ja, auch preiswertere Kameras mit Crop-Sensor können gute Ergebnisse liefern. Aber nur solange genügend Licht vorhanden ist oder du mit einem Blitz arbeitest. Die meisten Eventfotografen setzen, so wie ich, auf eine Vollformat-Kamera als ihr Hauptwerkzeug.
Folgende Kameras sind für die Eventfotografie perfekt geeignet:
Kamera für Eventfotografie Empfehlungen
- 24.2 Megapixel Vollformat CMOS Sensor
- Serienbildrate:12 / 40 Bilder pro Sekunde (mechanisch / elektronisch)
- DIGIC X Bildprozessor
- 6K Videoaufnahme mit 60 fps (ProRes RAW extern)
- 4K 60 fps intern
- 1080p mit 180 fps
- Natives ISO von 100 bis 102,400
- 8 Stufen Bildstabilisator in 5 Achsen
- Zwei UHS-II SD Speicherkartenplätze
- Dual Pixel CMOS AF II
- 100% Fokusbereich auf Sensorfläche
- 588 Gramm leicht
- Spritzwassergeschütztes Gehäuse
- Klapp- und schwenkbares Display
- Extrem schnelle Kamera
- Extrem guter, verlässlicher Autofokus
- Exzellente Ergonomie
- Sehr starke Videofunktionen
- Guter, klarer Sucher
- Sehr leise Kamera
- Gutes Rauschverhalten
- teuer
- Bildqualität: 9/10
- Handling: 9,5/10
- Geschwindigkeit: 10/10
- Ausstattung: 8/10
- Autofokus: 10/10
- Videofunktionen: 9/10
Leistungsstarke Reportagekamera von Nikon. Sehr zuverlässig und mit sehr gutem Autofokus. Bei Event- und Hochzeitsfotografen sehr beliebt.
- Schnelle Profi-Vollformat-Systemkamera
- integrierter Bildstabilisator
- sehr guter Sucher
- zwei Speicherkartenslots
- XQD- bzw. CFexpress-Karten sehr teuer
- 24,5 Megapixel
- Vollformat Sensor
- 14 Bilder pro Sekunde möglich
- 4K Video
- Bildqualität: 8/10
- Handling: 9/10
- Geschwindigkeit: 8/10
- Ausstattung: 8/10
- Autofokus: 8/10
- Videofunktionen: 7/10
Objektive für die Eventfotografie
Die beste Kamera nützt dir nichts, wenn du schlechte Objektive nutzt. Setze in der Eventfotografie unbedingt auf lichtstarke, professionelle Objektive, die auch offenblendig scharf sind. Achte auch darauf, dass die Objektive einen leisen Fokusmotor haben. Alte, gebrauchte 70-200mm Telezoomskönnne gerne einen sehr lauten Autofokusmotor haben. Glaub mir, das willst du unbedingt vermeiden.
Ich arbeite mit zwei Festbrennweiten mit größtmöglicher Blende von f/1.4. Zusätzlich habe ich immer noch ein Drittes, meist ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv, in der Fototasche dabei.
Lichtstarke Objektive sind zwar nicht ganz günstig, aber wenn du gut bezahlt wirst – oder eben gut bezahlt werden möchtest –, dann sollte die Investition in gute Objektive selbstverständlich sein.
Ich will dir hier noch kurz ein paar richtig gute Objektive für die Eventfotografie empfehlen:
Beste Eventfotografie Objektive für Canon
Die folgende Liste zeigt dir die besten Objektive im Canon EF und RF-Mount für die Eventfotografie:
- Super Bildschärfe
- Spritzwasserschutz
- Genauer, schneller Autofokus
- Kaum Farbsäume
- teuer
- Profi-Objektiv aus der L-Serie von Canon.
- Arbeitet zuverlässig unter den widrigsten Umständen.
- Brennweite: 35 mm
- Gewicht:610 g
- nutzbar für: Porträt, Hochzeitsfotografie, Reportage, Landschaft
- bildstabilisiert: Nein
- Objektivart: Festbrennweite
- extrem lichtstark
- extreme Schärfe bis in die Ecken bereits bei Blende 1.2
- treffsicherer, schneller Autofokus
- sehr schönes Bokeh
- noch relativ klein
- teuer
- Brennweite: 50 mm
- Gewicht:950 g
- nutzbar für: Porträt, Reportage, Alltagsfotografie
- bildstabilisiert: Nein
- Objektivart: Festbrennweite
- Profi-Objektiv für das R System
- Stau- und Spritzwassergeschützt
- Absolutes Traumobjektiv
- super Bokeh
- extrem gute Schärfe
- ideal für Portraits und auf Hochzeiten
- Sehr lichtstark
- Schneller Autofokus
- teuer
- groß
- Brennweite: 85 mm
- Gewicht:1200g
- nutzbar für: Porträtfotografie, Hochzeiten, Reportage, Events, Konzerte
- bildstabilisiert: Nein
- Objektivart: Festbrennweite
Beste Eventfotografie Objektive für Nikon
Die folgende Liste zeigt dir die besten Objektive im Nikon F und Z Mount, die für die Eventfotografie besonders geeignet sind:
Diese 35mm Festbrennweite der Art Serie von Sigma, ist auch heute noch ein top Objektiv.
- gute Abbildungsleistung
- sehr schneller Autofokus
- erst ab Blende 2.0 richtig scharf
- Autofokus gelegentlich ungenau
- tolles Reportage- & Streetfotografie-Objektiv
- kaum Verzeichnung
- Für viele Fotografen ein "Immerdrauf-Objektiv"
- extrem Scharf - auch bei Blende 1.4
- Super Bokeh
- schneller Autofokus
- groß und schwer
- Sehr gutes Objektiv von Sigma
- Beliebt unter Portrait- und Hochzeitsfotografen
Enes der schönsten Portrait Objektive von Nikon. Leichter und kleiner als das Sigma mit sehr guter Schärfe.
- traumhaftes Bokeh
- super schärfe
- groß
- teuer
- 105 mm Festbrennweite
- hohe Lichtstärke: 1.4
- neun Blendenlamellen
- sehr scharf
Beste Eventfotografie Objektive für Sony
Die folgende Liste zeigt dir die besten Objektive im Sony E Mount, die für die Eventfotografie besonders geeignet sind:
- Hochleistungsoptik für Sony Kameras
- Schneller und leiser Autofokus
- Kristallklare Abbildungsleistung
- kaum Streulicht und Geisterbilder
- maximale Blende von F1,4
- extrem scharf
- super Bokeh
- schneller Autofokus
- groß
- schwer
Eines der Schätze, die es für Sony Kameras gibt. Mit diesem 55mm Objektiv kann man wunderschöne Fotos erstellen. Die Optik ist sensationell.
- Super schärfe
- sehr interessanter Bildlook
- super Autofokus
- relativ teuer für eine 1.8er Blende
- 55mm Festbrennweite von Zeiss
- Ein Geheimtipp unter den Sony Fotografen
- extrem scharf - bereits bei Blende 1.4
- klein und unauffällig
- tolles Bokeh
- teuer
- Leichte Tele-Brennweite
- eindrucksvolles Bokeh
- Ausgezeichnete optische Leistung
- leicht und kompakt
- extrem schneller Autofokus
Kameraeinstellungen für Events
Ich stelle dir kurz meine Einstellungen vor, die ich je nach Licht und Situation in der Eventfotografie verwende:
- Die wichtigste Einstellung ist, den Piepton der Fokusbestätigung auszuschalten, da du sonst nur unnötig auf dich aufmerksam machst und die Gäste mit dem gepiepe störst.
- Fotografiere im RAW-Format, um ein Maximum an Bildqualität zu bekommen.
- Weißabgleich auf Auto einstellen. Im laufenden Shooting solltest du dich nicht mit manuellen Weißabgleich-Anpassungen aufhalten, da das sehr zeitaufwendig ist. Die Bildbearbeitung in Lightroom, Photoshop, Capture One, etc bietet Genügend Spielraum, den perfekten Weißabgleich nachträglich zu finden, sofern du mit RAWs arbeitest.
- Falls kein Kunstlicht an der Location eingesetzt wird, kannst du mit einer DSLM mit dem lautlosen, elektronischem Verschluss arbeiten. Achte aber darauf, dass du wirklich kein Kunstlicht hast, da du sonst Streifen (sogenanntes Banding) in deinem Fotos haben wirst, die man nicht bearbeiten kann. Und bedenke, dass schnelle Bewegungen ein Foto verzerren.

Kameramodus
Ich arbeite zu 95% im komplett manuellen Modus. Das ist aber keine Pflicht. Als Einsteiger kannst du im normalen Eventbetrieb bei ausreichensem Licht auch in der Zeitautomatik arbeiten (A/Av). Dieser Modus automatisiert die Belichtungszeit, sodass du dich auf Blende und ISO konzentrieren kannst. Das ist besonders bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen sinnvoll.
Belichtungszeiten
Wichtig ist, dass du immer eine, zum Objektiv passende Verschlusszeit wählst. Als Faustregel kannst du ungefähr das zwei- bis vierfache deiner Brennweite nehmen, damit du noch scharfe Fotos aus der freien Hand bekommst.
Ein paar Beispiele:
- Bei 50mm mindestens 1/100 Sekunde, besser 1/200 Sekunde
- Bei 200mm mindestens 1/400 Sekunde, besser 1/800 Sekunde
Natürlich sind die Zeiten nicht in Stein gemeißelt und ob du Bewegungsunschärfen im Foto hast, oder nicht, wird von vielen weiteren Faktoren beeinflusst:
- Verschlussart
- Wie ruhig deine Hände sind
- Wie du deine Kamera in der Hand hältst
- Ob sich dein Motiv bewegt
- usw.
Blende
Die Blende setze ich normalerweise zwischen f/2.0 und f/4.0 um eine ansprechende Freistellung und schönes Bokeh zu erhalten. Bei größeren Gruppen blende ich weiter ab bis maximal F/7.1.
ISO-Einstellung
Bei natürlichem Licht wähle ich ISO immer so niedrig wie möglich, um die beste Bildqualität zu bekommen.
Du kannst bei vielen Kameras auch mit Auto-ISO arbeiten. Dabei stellt die Kamera das ISO für dich ein um eine minimale, von dir festgelegte Verschlusszeit zu erreichen.
Bei Auto ISO solltest du jedoch vorher einen Maximalwert im Menü einstellen, damit deine Kamera keine extremen Werte nutzt.
Blitz
Sobald ich mein ISO über 1600 stellen müsste, arbeite ich mit dem Blitz.
Wenn du Blitzen musst, dann solltest du unbedingt im manuellen Modus (M) arbeiten und Verschlusszeiten zwischen 1/60 und 1/200 Sekunde wählen. Diese Einstellungen sorgen dafür, dass die Bilder auch frei Hand scharf bleiben.
Blitze funktionieren alle nach dem gleichen Lichtgesetz: auf doppelter Distanz kommt nur noch ein viertel des Lichtes an. Achte also darauf, dass du bei entfernteren Motiven niemandem im Vordergrund anblitzt.
Ansonsten solltest du unbedingt einen Blitzworkshop belegen, denn das Thema Blitzen hier abzudecken würde den Beitrag sprengen.

Ich arbeite mit drei Aufsteckblitzen, die ich fernsteuern kann (sog. entfesseltes Blitzen), um entweder ein paar coole Effekte zu kreieren oder einfach das Licht etwas zu verbessern.
Hier habe ich nochmal alle Kameraeinstellungen für die Eventfotografie aufgelistet:
- ISO maximal bis 1600
- Verschlusszeit: 2-4-fache Wert der Brennweite (Beispiel: bei 200mm mindestens 1/400 Sekunde)
- Blende: f/2.0 – f/4
- Weißabgleich: automatiach
- Dateiformat: RAW
Fokussieren
Wenn du auf einem Event mit wenig Licht bist, kommt so manches Autofokusmodul an die Grenzen – zumindest bei vielen alten DSLR könnte man dann nur noch mit dem mittigen Fokuspunkt arbeiten
Moderne Systemkameras haben aber zum Glück einen so guten Autofokus, dass auch dunkle Räume keine wirklichen Probleme mehr verursachen. Einzig das Sicherbild kann langsam und verrauscht sein und die die Arbeit erschweren.

Falls trotz allem der Fokus nicht sitzt, oder das Objektiv pumpt und pumpt, musst du manuell fokussieren. Auch hier hilft dir die Systemkamera mit Funktionen wie Fokuspeaking dabei, schnell die richtige Distanz zum Motiv einzustellen.
Bei beweglichen Motiven empfiehlt sich immer mit kontinuierlichem Autofokus zu arbeiten. Das Motiv wird also ununterbrochen nachfokussiert.
Richtig belichten
Habe ich schon erwähnt wie genial moderne Systemkameras sind? Wenn du bei deiner DSLM die Belichtungssimulation im Menü aktivierst, siehst du im Sucher direkt, wie das Foto ist den aktuellen Einstellungen belichtet wird, bevor du den Auslöser drückst.
Vorbei sind die Zeiten unterschiedlicher Messmethoden. Naja ganz stimmt dass nicht, denn sobald du mit dem Aufsteckblitz und mit TTL arbeitest, musst du wieder auf die Messmethoden achten.
Kleidung und Auftreten als Eventfotograf
Stelle sicher, dass deine Kleidung zum Event passt. Zuhause kannst du in Jeans und T-Shirt deine Fotos bearbeiten, aber vor Ort ist es wichtig zur Veranstaltung zu passen und dadurch nicht aufzufallen.
So gekleidet zu sein wie die Gäste, hilft dir dabei, unsichtbar zu bleiben und ermöglicht unaufdringliche Aufnahmen. Bequeme Schuhe solltest du dir aber definitiv anziehen, damit du auch nach mehreren Stunden keine schmerzenden Füße hast.
Im Zweifel erkundige dich beim Kunden nach dem Dresscode. Generell gilt: Es ist besser, etwas zu elegant gekleidet zu sein, da du leichter etwas ausziehen als herbeizaubern kannst. Und da ich es immer wieder sehe: T-Shirts mit einem Fotologo haben auf einer Veranstaltung nichts zu suchen. Du hast einen Job und sollst keine Werbung für dich machen. Das machen deine guten Fotos nach dem Event für dich.
Unter dem Radar bleiben
Klar, du musst viele Fotos machen, Aber du bist auf einer Veranstaltung und keinem 100 Meter Sprint. Zehn Aufnahmen von ein und der selben Gruppe zu machen ist etwas viel. Nur ein Foto ist wiederum sehr riskant.
Das Gleichgewicht zwischen zu vielen und zu wenigen Aufnahmen zu finden, ist eine Kunst für sich (die meisten Fotografen machen zu viele Fotos – sie overshooten). Achte darauf nicht wie ein Paparazzo ständig den gleichen Personen nachzustellen. Behalte im Hinterkopf, wen du bereits fotografiert hast, um Wiederholungen zu vermeiden.

Schlüsselmomente nicht overshooten
Bei Ansprachen oder anderen wichtigen Momenten solltest du nicht permanent fotografieren. Wenige, qualitativ hochwertige Bilder sind der Schlüssel. Nimm einige Fotos auf und ziehe dich dann zurück. Achte auch darauf, dass du den Gästen nicht die Sicht versperrst. Dein Ziel ist es, die Gäste nicht von der Veranstaltung abzulenken. Nähere dich, schieße ein paar gute Aufnahmen. Wenn du die Perspektive wechseln musst, solltest du dich langsam bewegen. Dann fällst du weniger auf, als wenn du hektisch los läufst.
Preview
Auch wenn dir nach dem Event sicher die Knochen wehtun: Selektiere einen Tag nach dem Event die wichtigsten Schlüsselmomente, bearbeite die Fotos und lade sie in eine online Galerie.
Wenn du eine handvoll Bilder bearbeitet hast, kannst du so dem Veranstalter sehr schnell Fotos als Preview liefern. Wenn du clever bist, gestaltest du die Onlinegalerie so, das dein Logo, deine Webseite oder dein Portfolio als Fotograf sichtbar ist. So kannst du schnell Folgeaufträge bekommen.
Je schneller du mit der Preview bist, desto wahrscheinlicher ist es, dass deine Arbeit besonders in Erinnerung bleibt – denn das Event ist noch ganz frisch im Kopf der Gäste und des Veranstalters. Und es wurden noch keine tausenden Handyfotos zwischen den Teilnehmern ausgetauscht.
Fotos auswählen






Schlechtes weglassen und Gutes zeigen – du gibst dem Auftraggeber natürlich nur die besten Aufnahmen. Dein Kunde ist ausschließlich an den besten Bildern interessiert – dies gilt ebenso für Aufnahmen von VIPs oder Rednern. Biete nur das Beste deiner Arbeit an. Alle Fotos, die nur „Okay“ sind, solltest du weg lassen.
Fazit zur Eventfotografie
Das waren Sie, meine Tipps aus fast zehn Jahren auf Events. Und auch wenn die Veranstaltungsfotografie kaum Spielraum für kreatives Arbeiten zulässt, ist sie in finanzieller Hinsicht eine dankbare Tätigkeit. Events finden ständig statt und die Nachfrage nach professionellen, zuverlässigen und unaufdringlichen Fotografen ist groß. Sieh dies als Gelegenheit, dir eine lohnende Einkommensquelle als Fotograf zu erschließen. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Tipps die Lust wecken, dich in der Eventfotografie zu versuchen.