Kennst du diesen Moment, wenn die Sonne tief steht, durch Blätter blinzelt oder zwischen Häuserfassaden hervorschaut und plötzlich erscheinen diese magischen, sternförmigen Lichtstrahlen auf deinem Foto? Genau darum geht’s hier: Sonnensterne, diese kleinen Kunstwerke aus Licht, die jedes Foto sofort aufwerten und es wie aus einem Kinofilm wirken lassen. Wir gehen in diesem Beitrag Schritt für Schritt durch Technik, Ausrüstung, die besten Uhrzeiten und reden über die Bildgestaltung.
Was ist ein Sonnenstern überhaupt?
Ein Sonnenstern ist kein Zufall, sondern pure Physik. Immer wenn ein helles Licht – meist die Sonne – auf eine sehr kleine Blendenöffnung trifft, wird das Licht wird an den Blendenlamellen deines Objektivs gebeugt. Diese Lichtbeugung sorgt dafür, dass du auf deinem Foto nicht einfach nur eine grelle Kugel hast, sondern wunderschön ausstrahlende Lichtstrahlen – eben einen „Stern“.

Die Anzahl und Form dieser Strahlen hängt direkt von deinem Objektiv ab. Objektive mit ungerader Anzahl an Blendenlamellen erzeugen oft doppelt so viele Strahlen. Bei 7 Lamellen bekommst du also 14 Strahlen. Objektive mit gerader Anzahl bilden meist genauso viele Strahlen wie Lamellen. Je mehr Lamellen vorhanden sind, desto weicher und runder wirkt der Stern – je weniger, desto kantiger und klarer.
Diese optischen Effekte sind ein Geschenk der Technik – und wenn du weißt, wie du sie kontrollieren kannst, dann kannst du sie gezielt als Gestaltungsmittel einsetzen.
Warum Sonnensterne so beliebt sind
Sonnensterne sind mehr als nur ein cooler Effekt. Sie erzählen eine Geschichte. Sie verleihen einem Bild Tiefe, Emotion, oft sogar ein Gefühl von Frieden oder Erhabenheit. Stell dir eine Winterlandschaft mit einem Sonnenstern am Himmel vor – plötzlich wirkt das Bild nicht mehr nur kalt, sondern kraftvoll und inspirierend.

Viele Fotografen setzen Sonnensterne ganz bewusst ein, um Fotos dramatischer, spannender und lebendiger zu machen. Besonders in der Landschaftsfotografie oder bei Stadtaufnahmen kann ein gut platzierter Sonnenstern ein Bild enorm aufwerten.
Kurz gesagt: Sonnensterne sind das i-Tüpfelchen, das aus einem guten Foto ein Großartiges macht.
Die richtige Ausrüstung für Sonnensterne
Du brauchst keine 5.000-Euro-Kamera, um Sonnensterne zu fotografieren. Aber eine Kamera, bei der du manuelle Einstellungen vornehmen kannst, ist Gold wert. Ob DSLR oder spiegellos, Canon, Nikon oder Sony – das ist fast egal. Wichtig ist, dass du die Blende gezielt verstellen kannst, denn hier passiert die Magie.
Wichtig: wenn du mit einer DSLR fotografierst, arbeite unbedingt mit dem Live-View und über das Display, da du sonst im Sucher direkt in die Sonne blickst. Das ist gefährlich für deine Augen und kann sie ernsthaft schädigen.

Auch mit vielen modernen Smartphones geht heute schon einiges, besonders bei Modellen mit Pro-Modus. Aber Sonnensterne sind mit einem Smartphone nicht zu realisieren.
Eine Systemkamera mit Wechselobjektiven bringt dir auf Dauer einfach mehr kreative Freiheit – auch bei Sonnensternen.
Aus meiner Sicht derzeit die beste Kamera für Anfänger mit einem APS-C Sensor durch die einfache Bedienung, sehr gute Bildqualität und extrem guten Autofokus. Die R10 ist für fast alle Fotografiegebiete stark genug.
Fortgeschrittene Kamera, die sehr gut für Anfänger geeignet ist. Mit vielen Funktionen und großer Objektivauswahl.
Eine exzellente Einsteigerkamera mit vielen Funktionen, einfacher Bedienung und gutem Autofokus.
Derzeit die günstige Kamera für Einsteiger. Mit ein paar Abstrichen in der Bedienung, Funktionsumfang und beim Autofokus.
Objektive
Nicht jedes Objektiv zaubert einen schönen Sonnenstern. Manche machen einfach nur einen Lichtfleck – langweilig. Die Magie passiert erst, wenn das Objektiv harte, definierte Blendenlamellen hat. Besonders beliebt für Sonnensterne sind Festbrennweiten mit klaren Lamellenformen – etwa das Canon 16-35mm f/4 oder das Sigma
Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv mit schneller Blende, ideal für Landschaftsfotografie und kreative Anwendungen.
- Hohe Lichtstärke
- gute Bildqualität
- Hoher Preis
- schwer
- Brennweite: 16-28 mm
- Gewicht:688g
- nutzbar für: Landschaft, Architektur
- bildstabilisiert: Ja
- Objektivart: Zoomobjektiv
Achte darauf, dass dein Objektiv bei kleiner Blende nicht zu sehr an Schärfe verliert, sonst wird dein Stern zwar schön, aber das restliche Bild matschig. Ein kleiner Trick: Schaue dir Testbilder deines Objektivs bei f/16 oder f/22 an – dort siehst du, ob es Sonnensterne sauber darstellt.
Ein Extra-Tipp: Alte manuelle Objektive mit festen Blendenstufen erzeugen oft besonders schöne, klare Sonnensterne – probier’s mal aus!
Stativ oder Freihand
Wenn du mit kleinen Blenden fotografierst, brauchst du oft längere Belichtungszeiten – gerade in den goldenen Stunden. Da ist ein Stativ dein bester Freund. Es sorgt für Stabilität, saubere Linien und perfekte Schärfe.
Freihand funktioniert natürlich auch, vor allem bei Sonnenlicht. Aber wenn du wirklich alles aus deinem Bild holen willst – jede Textur, jeden Strahl, dann empfehle ich dir: pack das Stativ ein.

Wenn du keins hast, nimm wenigstens einen stabilen Untergrund oder nutze Bildstabilisatoren – aber Achtung, bei Langzeitbelichtung hilft dir der interne Stabi oft nicht mehr.
Kameraeinstellungen für perfekte Sonnensterne
Die richtige Blende
Jetzt wird’s technisch – aber keine Sorge, das ist einfacher als du denkst. Wenn du einen Sonnenstern willst, brauchst du eine kleine Blendenöffnung, also eine hohe Blendenzahl. Blende f/16 oder f/22 sind die Klassiker. Aber Achtung: Nicht jedes Objektiv mag f/22 – da kann es zu Beugungsunschärfe kommen, die die Schärfe im Bild deutlich reduziert.

Viele Profis schwören auf f/11 bis f/16 als sweet spot. Probier’s aus: Mach eine Serie von Bildern mit verschiedenen Blenden (f/8, f/11, f/16, f/22) – und schau dir an, ab wann der Sonnenstern so aussieht, wie du es dir wünschst.


Wichtig: Je kleiner die Blende, desto länger wird die Belichtungszeit. Also: ISO anpassen oder Stativ nutzen!
ISO, Belichtungszeit & Fokus
Okay, du hast die Blende im Griff – aber was ist mit dem Rest? Für perfekte Sonnensterne musst du auch bei ISO, Belichtungszeit und Fokus ein bisschen zaubern.
Fangen wir mit dem ISO-Wert an. Idealerweise fotografierst du mit einem möglichst niedrigen ISO (z. B. ISO 100 oder ISO 200), damit dein Bild weniger rauscht und die Sonnenstrahlen richtig knackig wirken. Hoher ISO kann die Strahlen „zerfressen“, gerade bei Gegenlicht.
Dann die Belichtungszeit. Hier hängt alles vom Licht ab. Wenn die Sonne richtig ballert, brauchst du vielleicht nur 1/250 Sekunde. In der goldenen Stunde kann es aber auch mal eine 1/10 Sekunde werden – und spätestens dann hilft dir ein Stativ. Nutze zur Sicherheit auch einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser, damit du beim Drücken der Kamera nicht verwackelst.
Und was ist mit dem Fokus? Viele fotografieren einfach auf unendlich – aber das ist nicht immer optimal. Besser: Nutze den Live-View-Modus oder Zoom-In im Display, und fokussiere manuell auf die Kante zwischen Sonne und Objekt (z. B. Baum oder Laterne), wo der Sonnenstern entstehen soll. Das bringt dir gestochen scharfe Bilder mit einem richtig sauberen Stern.
Ein letzter Kniff: Aktiviere das Histogramm, damit du gleich siehst, ob du überbelichtet hast. Sonnensterne funktionieren nicht gut, wenn alles ausbrennt.
RAW oder JPEG
Wenn du’s ernst meinst mit Sonnensternen – vergiss JPEG. Warum? Ganz einfach: RAW gibt dir alle Details zurück, die du beim Fotografieren vielleicht übersehen hast. Vor allem bei Sonnenlicht, Gegenlicht oder starkem Kontrast kannst du im RAW-Format viel mehr rausholen – etwa die Schatten aufhellen, die Sonne abdunkeln oder Farben natürlich wirken lassen.
Mit JPEG bist du ziemlich eingeschränkt. Das Bild wird gleich bei der Aufnahme komprimiert, und du verlierst viele Daten – und damit auch Qualität im Sonnenstern. Klar, für schnelle Schnappschüsse ist JPEG okay, aber für stimmungsvolle, bearbeitbare Fotos mit echten Sonnensternen solltest du RAW wählen.
Wenn du’s noch nicht gewohnt bist: Die gängigen Programme wie Lightroom, Photoshop oder sogar kostenlose Tools wie RawTherapee helfen dir dabei, aus einem RAW-Bild ein echtes Kunstwerk zu machen – ohne dass der Sonnenstern „verloren“ geht.
Ein kleiner Hinweis: Wenn du beides gleichzeitig willst, stell deine Kamera auf RAW + JPEG – dann hast du alle Optionen offen.
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Der ideale Zeitpunkt für Sonnensterne
Timing ist beim Sonnenstern wirklich alles. Warum? Weil das Licht die Form und Intensität des Sterns maßgeblich beeinflusst.
Goldene Stunde vs. Blaue Stunde
Der beste Zeitpunkt für Sonnensterne ist meistens kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang – die sogenannte Goldene Stunde.
In dieser Zeit steht die Sonne niedrig, sie ist nicht zu grell und scheint oft durch Objekte hindurch – das perfekte Setup für Sonnensterne. Hier kannst du die Sonne zum Beispiel zwischen zwei Berggipfeln, Häusern oder durch einen Baum fotografieren und bekommst intensive, warme Strahlen.
Aber auch die Blaue Stunde – also kurz bevor die Sonne aufgeht oder nachdem sie untergegangen ist – kann spannend sein. Hier sind die Sonnenstrahlen oft sanfter, weicher und es entsteht eine fast märchenhafte Stimmung. Wichtig: Die Sonne muss noch zu sehen sein, sonst funktioniert der Stern nicht.
Extra-Tipp: Nutze Apps wie „Sun Surveyor“ oder „Photopills“, um die genaue Sonnenposition zu planen. So kannst du vorab sehen, wann und wo du den Sonnenstern am besten erwischst.
Gegenlicht als Freund
Viele scheuen sich vor Gegenlicht – aber beim Sonnenstern ist es dein bester Freund. Denn: Nur wenn du die Sonne direkt oder halb verdeckt in deinem Bild hast, entsteht dieser wunderschöne Stern-Effekt.
Am besten funktioniert das, wenn du die Sonne teilweise verdeckst – zum Beispiel hinter einem Blatt, einem Baumstamm oder einer Häuserecke. Dann „presst“ sich das Licht durch die kleine Öffnung, und dein Objektiv zaubert diesen perfekten Strahlenkranz.

Achte darauf, dass du keine Lens Flares bekommst, die den Stern überstrahlen. Manche Fotografen nutzen dafür Gegenlichtblenden oder halten mit der Hand leicht das Streulicht ab – ganz oldschool, aber super effektiv.
Und wenn du mit absichtlich dramatischen Flares arbeiten willst – auch cool! Aber dann bitte bewusst und nicht zufällig.
Wolken & Wetterbedingungen clever nutzen
Sonnensterne sind nicht nur etwas für wolkenlose Tage. Im Gegenteil: Ein paar Wolken machen das Licht oft viel spannender. Wenn die Sonne kurz durch eine Wolkenlücke bricht, ist das die perfekte Gelegenheit für dramatische Strahlen.
Halb bewölkter Himmel kann den Stern sogar intensiver und klarer wirken lassen, weil das Licht von den Wolken leicht gestreut wird – und du so keine überbelichteten Bereiche hast.
Was auch super funktioniert: Dunst am Morgen oder leichter Nebel. Der macht das Licht weicher, aber lässt trotzdem den Stern entstehen – nur eben zarter, stimmungsvoller. Ein bisschen wie ein Lichtschleier im Bild.
Plan deine Sonnenstern-Sessions also nicht nur nach Sonne pur, sondern auch nach interessanten Wetterlagen – denn genau dort entstehen die magischen Bilder, die nicht jeder hat.
Bildkomposition
Der Sonnenstern als Hauptdarsteller
Ein Sonnenstern ist wie ein Schauspieler auf der Bühne: Wenn du ihn hast, dann zeig ihn auch! Mach ihn zum Mittelpunkt deines Bildes, oder setze ihn so in Szene, dass er die Blicke lenkt. Der Trick: Lass ihn durch etwas hindurchstrahlen – durch einen Baum, zwischen Felsen, aus einem Fenster.

Ein häufiger Fehler ist es, den Sonnenstern irgendwo „nebenbei“ im Bild zu haben. Dann wirkt er wie ein Zufallsprodukt. Nutze ihn stattdessen bewusst als Gestaltungselement. Er kann einen Pfad beleuchten, eine Szene einrahmen oder das Auge in die Tiefe ziehen.
Achte auch darauf, wie die Strahlen verlaufen. Sie sollten nicht direkt aus dem Kopf einer Person schießen (außer du willst das Stilmittel nutzen), sondern lieber etwas versetzt auftauchen – das wirkt natürlicher und harmonischer.
Wenn du bewusst mit Sonnensternen gestaltest, wird aus einem einfachen Bild ein echtes Erlebnis für den Betrachter.
Vordergrund macht Bild gesund
Kennst du das alte Fotografen-Sprichwort? „Vordergrund macht Bild gesund.“ Und ja, das gilt besonders beim Sonnenstern-Fotografieren. Warum? Weil dein Bild durch einen interessanten Vordergrund Tiefe und Spannung bekommt – und der Sonnenstern viel mehr Wirkung entfaltet.
Stell dir vor: Du fotografierst einen Sonnenuntergang, und vorne steht ein alter Zaun, eine Bank oder ein Ast – genau dazwischen platziert sich die Sonne. BÄM! Der Sonnenstern bricht durch das Motiv und wird so richtig lebendig. Ohne Vordergrund sieht das Ganze oft flach und langweilig aus.

Du kannst mit kontrastreichen Silhouetten arbeiten – zum Beispiel eine Person im Schatten, ein Baum mit interessanten Ästen oder sogar architektonische Elemente. Diese erzeugen einen Rahmen, durch den der Sonnenstern „explodieren“ kann.
Und noch ein Tipp: Achte auf Texturen und Linien im Vordergrund. Risse im Boden, Blätter, Steine – sie ziehen den Blick in Richtung Sonne und sorgen dafür, dass dein Foto nicht nur einen Effekt, sondern eine Geschichte erzählt.
Regel des Drittels & andere Kompositions-Tricks
Jetzt kommt die Kompositions-Feinmechanik. Wenn du willst, dass deine Fotos nicht nur technisch sauber, sondern optisch stark und spannend sind, solltest du dir ein paar Regeln merken – und dann kreativ brechen.
Marlene Presets
Meine Lightroom Presets: Stimmungsvoller Bildlook mit wenigen Klicks.
Die Regel des Drittels ist der Klassiker: Teile dein Bild gedanklich in drei horizontale und vertikale Bereiche. Platziere die Sonne – und damit den Sonnenstern – nicht mittig, sondern eher auf einem der Schnittpunkte. Das sorgt für Spannung und Dynamik im Bild.
Auch starke führende Linien (z. B. Wege, Zäune, Schattenlinien) können den Sonnenstern besonders gut einrahmen. Nutze sie, um das Auge des Betrachters zur Sonne zu führen.
Dann gibt’s noch den Goldenen Schnitt, Rahmung durch Objekte, Spiegelungen im Wasser, oder Negative Space – lauter Möglichkeiten, wie du den Sonnenstern elegant in deine Bildkomposition einbaust.

Kurz: Nutze den Sonnenstern nicht als Gimmick, sondern als Teil deiner Bildidee. So wird jedes Foto zum Hingucker.
Bearbeitung: So holst du das Beste aus deinem Sonnenstern
Auch wenn du alles richtig gemacht hast – manchmal kommt der Sonnenstern auf dem Bild nicht so raus, wie du ihn erlebt hast. Kein Problem! In der Nachbearbeitung kannst du ihn zum Strahlen bringen – ohne kitschig zu wirken.
In Lightroom oder Photoshop kannst du:
- Die Lichter reduzieren, damit der Stern nicht überstrahlt
- Den Kontrast erhöhen, um die Strahlen klarer zu machen
- Den Klarheitsregler vorsichtig anheben, um den Stern zu betonen
- Farbtemperatur anpassen, je nach Stimmung (warm bei Sonnenuntergang, kühl am Morgen)
- Den Sonnenstern leicht mit dem Radialfilter hervorheben
Wichtig: Bearbeite nicht zu stark – Sonnensterne wirken am besten, wenn sie natürlich aussehen. Wenn du’s übertreibst, sieht’s schnell aus wie ein Effekt aus einem alten Photoshop-Filter.
Ein Profi-Tipp: Du kannst auch zwei Bilder kombinieren – eins mit perfektem Vordergrund, eins mit optimalem Stern – und diese in Photoshop „verblenden“. Das geht z. B. mit Ebenenmasken und gibt dir die volle Kontrolle über das Endbild.
Fehler vermeiden: Was du besser nicht tun solltest
Auch beim Sonnenstern gibt’s typische Stolperfallen – aber keine Sorge, ich zeig dir, wie du sie vermeidest.
- Zu große Blende (f/4, f/5.6): Hier entsteht oft kein Stern, sondern nur eine Lichtfläche.
- Grelles Mittagslicht: Der Sonnenstern wirkt flach und überstrahlt, weil die Sonne zu hoch steht.
- Falscher Fokus: Wenn du auf die falsche Stelle fokussierst, ist dein Stern unscharf oder kaum sichtbar.
- Schmutzige Linse: Klingt banal, aber Staub auf dem Objektiv, besonders auf der Rücklinse, wird Lichtreflexe stören und der Sonnenstern wirkt unsauber.
- Kein RAW: Ohne RAW kannst du kaum was retten, wenn das Bild nicht perfekt belichtet ist.
- Zentral platzierter Stern: Oft wirkt das Bild dadurch statisch und langweilig.
- Lens Flare ignorieren: Unkontrollierte Lichtflecken zerstören schnell die Wirkung. Nutze deine Hand um Streulicht bei besonders weitwinkligen Objektiven abzuschätzen.
Kurz gesagt: Mit etwas Übung und Vorbereitung kannst du alle diese Fehler vermeiden – und deine Sonnensterne wirklich glänzen lassen.

Inspirierende Ideen & kreative Anwendungen
Sonnensterne kannst du nicht nur in Landschaften einbauen – es gibt unzählige kreative Wege, sie zu nutzen.
- Porträts mit Sonnenstern im Hintergrund: Durch einen Baum oder zwischen Haaren – erzeugt magische Atmosphäre
- Architekturaufnahmen: Die Sonne bricht durch Fenster, Tore oder Türmchen – wirkt futuristisch oder märchenhaft
- Makrofotografie: Sonnenstern als kleiner Akzent im Bokeh – sehr subtil, aber schön
- Street Photography: Zwischen Häuserwänden, Laternen oder Schildern
- Wasseraufnahmen: Spiegelung plus Sonnenstern = doppelte Wirkung!
Mach’s dir zur Challenge: Finde ungewöhnliche Orte für deinen Sonnenstern. Sei kreativ. Spiele mit Licht und Schatten, Höhe, Perspektive. Und experimentiere auch mal mit Sternen in der Nacht – mit Lampen, Taschenlampen oder sogar dem Mond!

Fazit: Dein Weg zum perfekten Sonnenstern
Sonnensterne sind mehr als nur ein technischer Effekt – sie sind pure Emotion im Bild. Sie machen Fotos lebendig, geben Tiefe, Spannung und dieses gewisse „Wow“. Und das Beste: Du kannst sie gezielt erzeugen, wenn du weißt, wie.
Du hast gelernt, welche Kameraeinstellungen du brauchst, wie wichtig das richtige Objektiv ist, welche Tageszeiten und Wetterbedingungen sich eignen, und wie du mit Komposition und Bildbearbeitung das Beste aus deinem Sonnenstern herausholst.
Aber noch wichtiger ist: Geh raus und probier’s einfach aus. Spiel mit Licht und Schatten, nutz deinen Blick und hab Spaß am Fotografieren. Es braucht vielleicht ein paar Versuche, aber jeder davon hilft dir und du lernst.
Also los – pack deine Kamera ein, such dir dein Motiv, stell auf f/16 oder f/22, versteck die Sonne hinter einem Ast oder einer Hausecke und… klick!
Und wenn du das erste Mal diesen perfekten Stern auf deinem Display siehst – glaub mir, du wirst süchtig danach.
FAQ zu Sonnensterne fotografieren
1. Kann ich Sonnensterne auch mit dem Smartphone fotografieren?
Nein, und wenn dann mit Einschränkungen. Einige Smartphones mit manuellem Pro-Modus und kleinen Blendenöffnungen können einfache Sonnensterne erzeugen – besonders bei direktem Licht. Für schöne, definierte Sterne ist aber eine Kamera mit Wechselobjektiv klar im Vorteil.
2. Warum sieht mein Sonnenstern manchmal unscharf oder „verwaschen“ aus?
Das liegt oft an Bewegungsunschärfe, Überbelichtung oder Beugungsunschärfe bei zu kleiner Blende (z. B. f/22). Teste verschiedene Blendeneinstellungen (f/11 bis f/16) und fokussiere manuell auf den Punkt, an dem der Stern entsteht.
3. Kann ich einen Sonnenstern auch mit künstlichem Licht erzeugen?
Ja! Sogar LED-Lampen, Taschenlampen oder Straßenlaternen können Sonnensterne erzeugen – vor allem bei Nacht. Wichtig ist auch hier: kleine Blende, starker Lichtpunkt und ein Objektiv mit charakteristischen Blendenlamellen.
4. Wie viele Strahlen hat ein Sonnenstern – und warum?
Das hängt von deinem Objektiv ab. Bei ungerader Anzahl an Blendenlamellen verdoppelt sich die Strahlanzahl (z. B. 7 Lamellen = 14 Strahlen). Gerade Anzahl = gleiche Anzahl an Strahlen. Die Form der Lamellen bestimmt außerdem, wie scharf oder weich die Strahlen wirken.
5. Wie kann ich Sonnensterne mit anderen Fotografie-Stilen kombinieren?
Ob Street, Architektur, Porträt oder sogar Food-Fotografie – Sonnensterne passen überall, wo Licht gezielt eingesetzt wird. Du kannst sie als Hauptmotiv oder als dezenten Akzent im Hintergrund einbauen. Wichtig ist, dass sie zum Bild passen und nicht wie ein Fremdkörper wirken.
Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Ich bin Stephan, Berusfotograf und Fotografie-Tutor aus Rheinland-Pfalz. In diesen Beitrag habe ich viel Rechercheaufwand, Zeit und Herzblut investiert. Das mache ich, weil ich gerne mein Fachwissen an andere Fotografiebegeisterte weitergebe. Ich bin spezialisiert auf die Fotografie von Hochzeiten, Paaren, Familien, Business-Portraits und Events. Ich fotografiere aber auch gerne Landschaften, die Milchstraße oder den Mond.
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