Samyang XP 50mm 1.2 Test
Heute möchte ich euch das neue Standard-Objektiv aus der XP-Serie etwas genauer vorstellen, euch meine Eindrücke schildern und auch Beispielbilder aus dem Praxiseinsatz zeigen. Es geht um das SAMYANG XP 50mm f/1.2. 50mm – Das ist eine der Brennweiten, die ich auf Hochzeiten zusammen mit 35mm wohl am häufigsten für die Reportage nutze. Umso mehr…
Heute möchte ich euch das neue Standard-Objektiv aus der XP-Serie etwas genauer vorstellen, euch meine Eindrücke schildern und auch Beispielbilder aus dem Praxiseinsatz zeigen. Es geht um das SAMYANG XP 50mm f/1.2.
50mm – Das ist eine der Brennweiten, die ich auf Hochzeiten zusammen mit
Vorab auch hier der Hinweis, dass ich niemand bin der Testcharts abfotografiert oder mir etwas aus einer leichten Vignettierung mache. Ich bin jemand, der Objektive in der Praxis einsetzt und meine Kameratasche mit Objektiven befüllt, die sich in der Praxis bewährt haben und kompromisslos abliefern. Hierbei lege ich besonderen Wert auf Schärfe bei Offenblende und ein wunderschönes Bokeh.
Handling und Haptik
[singlestroke_side_background image=“5216″][/singlestroke_side_background]Wie das Samyang XP 85mm 1.2 ist das 50mm XP auch eine echte Schönheit. In der Hand offenbart sich dann, wie viel Liebe Samyang ins Objektivgehäuse gesteckt hat, denn man fühlt schönes, kühles Aluminium mit einem Finish, das dem Objektiv einen Premium-Charakter verleiht!

Ein butterweich drehender Fokusring hilft dabei, möglichst exakt manuell zu Fokussieren. Das ist auch nötig, denn das 50mm XP 1.2 besitzt keinen Autofokus. Ein gutes Händchen und vor allem gute Augen sind also nötig um den kritischen Fokus einzustellen. Dabei wird man aber vom Objektiv unterstützt, denn die Kommunikation mit der Kamera zeigt euch, wenn das gewünschte Motiv scharfgestellt ist – denn das gewählte Fokusfeld im Sucher leuchtet auf, sobald der Fokus sitzt. Dank Chip sind dann im Lightroom zudem alle EXIF-Daten im Bild vorhanden.
Mit round-about 1300g ist das 50mm XP 1.2 recht groß und schwer, was Fluch und Segen zugleich ist. Denn einerseits schleppt man schon viel Gewicht mit sich herum, andererseits stabilisiert so ein Gewicht beim Fotografieren. Wer schon mal den ganzen Tag ein Canon EF 70-200 mm 1:2,8 L IS II USM an der Kamera hatte, versteht was ich meine. An das Gewicht gewöhnt man sich jedoch relativ schnell.
Optische Leistung
Das worauf es letztendlich ankommt: Schärfe und Bokeh. Diese beiden Wörter beschreiben dieses Objektiv schon ziemlich perfekt!
Berufsbedingt besitze ich nur Objektive, die bereits bei Offenblende besonders scharf abbilden. Das Samyang XP 50mm 1.2 hat aber einen draufgelegt und ist das derzeit schärfste Objektiv, das ich besitze. Es schlägt mein Sigma 50mm 1.4 Art und mein Canon 135mm 2.0 L locker, so viel vorweg.
Die 1.2er Offenblende erlaubt es, geniale, verträumte Looks zu kreieren oder wunderbar seine Subjekte freizustellen. Und hier gibt es weder Matsch oder verschwommenen Pixelbrei – das XP ist ab Blende 1.2 scharf und liefert grandios ab!
Wie scharf die Linse ist, zeigen die Detailaufnahmen in der 100% Ansicht, die ich frei Hand, ohne Stativ an der 5D Mark IV mit Blende 1.2 aufgenommen habe. Kristallklar, rasiermesserscharf – nennt es wie ihr es wollt – die Schärfe ist einfach krass! Schaut bitte auch auf die Bildecken, die ebenfalls eine extrem gute Schärfe aufweisen!




Die oberen Bilder sagen genug zur Schärfe, glaube ich :)
Das Bokeh ist seidig weich – perfekt um den Blick im Bild auf das Wesentliche zu lenken und Emotionen mehr Ausdruck zu verleihen. Oder einfach um Störendes aus dem Foto zu entfernen.









Flares und Verzeichnungen habe ich im Einsatz keine feststellen können. Ich habe aber auch nicht stundenlang mit diesem Lichtmonster in die Sonne geschaut oder meinen Fliesenspiegel im Bad abfotografiert. Wenn mir eine Verzeichnung beim Shooten nicht auffällt, dann ist sie für mich nicht vorhanden oder vernachlässigbar.
Blendenreihe
[singlestroke_side_background image=“5197″][/singlestroke_side_background]Ich habe extra für euch eine Blendenreihe fotografiert, damit ihr Schärfe und Vignettierung besser einschätzen könnt.









Ab Blende 4 ist die Vignette verschwunden. Ein paar chromatische Aberrationen hat man bei Blende 1.2 in extrem hellen Bereichen an den Kontrastkanten. Das ist aber nichts, was sich mit wenigen Klicks in der Postproduktion entfernen lässt oder stört.
Manueller Fokus
[singlestroke_side_background image=“5201″][/singlestroke_side_background]Das ist für viele Fotografen der Punkt, der wohl erstmal abschreckt. Gerade weil heutzutage die wenigsten Canon-Kameras über eine austauschbare Mattscheibe verfügen, die das manuelle Scharfstellen über den Sucher erleichtern. Bei Canon geht das meines Wissens nur an der 5D Mark II und der 6D. (In meiner 6 D habe ich so eine Mattscheibe verbaut.).
Aber es geht auch ohne Spezial-Mattscheibe: An der 5D Mark IV hilft uns beim Fokussieren über den Sucher das präzise Fokus-Bestätigungssystem, das sofort Rückmeldung gibt, wenn wir korrekt scharfgestellt haben! Am besten nutzt man hierfür den High-Precision-Focus-Point Modus.
Aber Achtung – gerade bei Portraits und mit Blende 1.2 gilt, dass ihr wirklich stabil stehen müsst. Kleine Verschwenker können den kritischen Fokus so verlagern, dass beim Portrait die Augen schon eine leichte Unschärfe bekommen. Hier hilft Übung, ein gutes Auge und Geduld! Das Ergebnis ist es aber wert!

Und ja, auch der Liveview ist extrem nützlich mit dem XP 50mm 1.2 korrekt zu fokussieren. Besonders bei Landschaften, Detailbilder, Nachthimmel etc. Fokus-Peaking kann auch eingesetzt werden, wenn man das Live-View Bild via DSLR-Controller-App anzeigen lässt.
Nutzer der Sony Alpha 7-Reihe können dieses Lichtmonster übrigens adaptieren und mittels Fokuspeaking die Schärfe auch im Sucher perfekt kontrollieren. Ein Feature, das ich an meiner Canon schmerzlich vermisse…
Aber Achtung: Für das Einfangen von schnellen Momenten sind Autofokus-Objektive jedoch besser geeignet – zumindest wenn man offenblendig fotografiert.








Fazit
[singlestroke_side_background image=“5216″][/singlestroke_side_background]Man sollte sich bewusst sein, dass dieses Objektiv im Hinblick auf den kritischen Fokus besonders in kontrollierter Umgebung die besten Ergebnisse liefern wird.
Das ist beispielsweise im Studio, bei der Food- oder Produktfotografie, bei Portraits mit festem Stand und in der Landschaftsfotografie der Fall. Wenn man das beachtet, dann wird man mit unglaublichen Bildern belohnt. Es ist also eine perfekte Linse für echte Profis, die wissen, wann diese Linse am stärksten glänzt und wie man mit selektivem Fokus spielt!
Die Ergebnisse die ich auf meinen Fototouren damit hatte, fand ich jedenfalls extrem überzeugend.
Hinweis
Für dieses Review habe ich vom Hersteller Samyang ein Exemplar des Samyang XP 50mm 1.2 zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen. Ich habe für dieses Review kein Geld erhalten und dieser Test entspricht meiner eigenen Meinung.